Fahrradstraße verdeutlichen
Vor 9 Jahren wurde die Fahrradstraße im Verlauf der Bachstraße, der Straße In der Hüffe und der Blücherstraße eingerichtet. Akzeptiert wurde sie von den Autofahrenden in den ganzen Jahren genausowenig, wie das bereits seit Anfang der 80er eingerichtete „Anlieger frei“. Warum auch, wenn es nie kontrolliert wurde? Als man Jahre nach Einrichtung der Fahrradstraße dann doch mal mit Regelmentierungen begann, mokierten sich die Durchfahrenden natürlich sofort, woraufhin der fahrradfreundliche Bürgermeister die „Anlieger frei“-Regelung, welche auch in der Fahrradstraße galt, aufhob und fortan der KfZ-Verkehr zumindest durch die Hüffe ungestört fließen konnte. Zunächst sogar im Verlauf der gesamten Fahrradstraße. Das ist aufgrund einer von der Verwaltung völlig unreflektiert umgesetzen Vorgabe der Bezirksregierung geschehen, die sich offensichtlich mit Verkehrsregeln auch nicht sonderlich auskennt. Ich habe es von Anfang an der Verwaltung gesagt – aber man wollte nicht hören. Nach einem Hinweis wurde dieser Quatsch dann auch teilweise wieder rückgängig gemacht.
Nun darf man durch die Hüffe mit dem Auto durch, Bachstraße und Blücherstraße aber nur mit dem Auto befahren, wenn man dort Anlieger ist. Natürlich interessiert das niemanden!
Die montierten Schilder direkt an den Einmündungen der Straßen Bachstraße und Hüffe in die Weserstraße waren jedoch auch recht klein. Wahrscheinlich die kleinsten Schilder, die für den Zweck gerade noch zulässig waren. Kein Wunder, dass sie übersehen wurden. Was könnte man also tun, um das zu verbessern? Hm, große Schilder aufstellen, dicke, fette Piktogramme auf die Fahrbahn malen, Hinweise in der Lokalpresse schalten, kontrollieren? Ja, das sind alles ganz gute Dinge.
Aber was macht man in Bad Oeynhausen? Die eh schon kaum zu erkennenden Schilder werden noch mal rund 50 Meter nach hinten in die Straßen versetzt! So, dass man sie nun beim Einfahren in die Straße auch wirklich gar nicht mehr sehen kann. Steht man dann direkt vor dem Schild, müsste man wenden und wieder aus der Straße raus fahren. Richtig – so etwas steigert die Akzeptanz ganz gewaltig. Da macht jeder Autofahrende gerne mit.
Ich fühle mich wirklich veralbert.
Also ich kenne keine einzige „Fahrradstraße“, wo nicht ein Zusatzschild mit „KFZ-frei“ oder „Anlieger frei“ drunter hängt. Was eigentlich die Ausnahme sein sollte, wurde zur Regel. Faktisch besteht also kaum ein Unterschied zu einer 30-Zone oder 30-Strecke, demnach ist die „Fahrradstraße“ ein überflüssiges Pseudokonstrukt. Der Schilderwald mit seinen verschiedenen Regeln verwirrt auch die Verkehrsteilnehmer, weniger ist mehr.
Und wenn man tatsächlich eine echte Fahrradstraße einrichten wollte, müsste man diese mit Pollern und Sperren gegen widerrechtliche Kraftfahrer versehen, konsequent regelmäige Kontrollen wegen motorisierten Zweirädern machen. Aber das will und macht ja keiner, solange nicht ein schwerer Unfall passiert und man dann den Klagen aus der Bevölkerung etwas nachgibt und Aktionismus durch ein paar Schwerpunktkontrollen vortäuscht.
Grundsätzlich gibt es schon Unterschiede zu einer Tempo-30-Zone … die aber Autofahrende nicht interessieren und eben auch weder kontrolliert oder gar reglementiert werden.
Als ganz so sinnlos sehe ich die Einrichtung einer solchen Straße nicht an. Aber es muss auch durchgesetzt werden. Daran hapert es überall, das ist richtig.
es gbt eigentlich keinen Unterschied mehr, Radfahrer dürfen mittlerweile generell nebeneinander fahren, Vorfahrt ist sowohl in der 30-Zone, als auch bei Fahrradstraße/Fahrradzone immer rechts-vor-links, auf Radfahrer muss man immer und überall Rücksicht nehmen. Die Fahrradstraße ist mittlerweile völlig überflüssige Beschilderung und leider in der Regel kein Ausschluss von Kraftfahrzeugen. Mit der Fahrradstraße wollen Kommunen sich besonders fahrradfreundlich präsentieren, die Probleme und Konflikte mit Kraftfahrern bleiben trotzdem und werden verschlimmert. Und der ADFC meldet sich auch immer zu Wort und klatscht natürlich jedes mal Beifall, wenn aus der 30-Zone eine Pseudo-Fahrradstraße mit Zusatz KFZ-frei wird, obwohl sich im Prinzip nichts geändert hat.
Fahrradstraßen wurden hier bei mir immer da eingerichtet, wo vorher eh 30-Zonen waren. Und jetzt soll in einem Viertel mit Fahrradstraßen eine Fahrradzone zusammen gefasst werden, eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßneme für den Verwaltungsangestellen und die Schildaufsteller. An anderer Stelle hier fehlen seit Jahren die VZ oder sind falsch aufgestellt worden, da weigert sich meine Stadtverwaltung hier schon viele Jahre auf Schadensmeldungen zu reagieren und Rechtsscherheit zu schaffen.
Dur die blauen Schilder werden die Autofahrer vermehrt animiert auch woanders durchzufahren, wo nur VZ237, 240 oder 241 stehen und Poller fehlen. Ich wundere mich immer mehr, wo die zivilen Kraftfahrer noch rein fahren und nach dem Weg suchen, Parks, Naherholungsgebiete, Freizeitwege, schmale Holzbrücken.
Der Beste war mal einer, der rumpöbelte, als er am anderen Ende eines Parks wegen Pollern und Findlingen nicht raus kam, ich fragte nur, ob er in Anbetracht der Umgebung und der vielen Fußgänger/Radfahrer noch was merkt.
Oder ein privater Kleinwagen auf einem ca 2,5m breiten Freizeitweg mit wassergebundener Oberfläche und Zäunen links und rechts… einige Autofahrer sind mittlerweile völlig merkbefreit und schmerzfrei oder nur egoistisch.
Es gibt auch „richtige“ Fahrradstraßen, Autos verboten, Vorfahrtberechtigt. Bei uns in der Gegend gibt es so eine, deren sog. Speedway, eine ehemalige Bandtrasse, feinster Asphalt, durchgängig min. 5 m breit. Leider ein reiner Freizeitweg, macht aber trotzdem Spaß.
https://www.bergheim.de/speedway–terra-nova.aspx
LG
Claudia
Diese Speedway scheint mir jedoch keine ausgeweisene Fahrradstraße im Sinne der StVO zu sein, sondern nur ein gut asphaltierter Freizeitweg für Radfahrer, Fußgänger, etc.pp. in einem Tagebaugebiet. Sofern da nicht irgendwelche Poller, Schranken, Umlaufsperren oder andere Hindernisse an den Zufahrten sind kann es durchaus sein, dass auch da irgendwann mal KFZ drauf rumfahren.
Für eine „Fahrradstraße“ gibt es Verkehrszeichen, eine Fahrradstraße ist kein asphaltierter Weg alleine.
Das zeigt eigentlich nur, was verschiedene Leute darunter verstehen und was Kommunen, Radellobyisten, Politiker so an Wortkonstruktionen in den Raum werfen um sich besonders fahrradfreundlich zu profillieren.
Bei mir in der Gegend will man jetzt mehrere sog. „Schnellradwege“ einrichten… schon witzig, weil genau auf den angedachten Routen schon asphaltierte Feldwege oder Radwege an Straßen existieren. Also da neu erfundene Verkehrszeichen dran, Schnellradweg fertig, ADFC klatscht laut Beifall und lächelt fürs Zeitungsbild.
Der andere Geniestreich sind eben die „Fahrradstraßen“, zumeist in früheren 30-Zone-Wohngebieten eingerichtet, sollen nun zur „Fahrradzone“ werden. Aber die Autofahrer und Eigenheimbewohner im Grüngürtel möchte man doch nicht vergrämen, also alles mit Zusatzschildern „KFZ frei“ austatten. In der ADFC-Zeitschrift hier dann etliche Artikel darüber wie toll das alles ist, dass wir so viele „Fahrradstraßen“ haben.
Und als drittes fordern unsere Radlobyisten noch die Veloroute lauthals, Pressevertreter der Stadt sagten aber bereits, dass dieses Wortkonstrukt keinen verkehrsrechtlichen Definitionen entspricht und damit auch keinerlei Vorteile oder Nachteile für Radfahrer einhergehen werden, geschweigedenn Anforderungen an den Zustand oder Schneräumung gestellt werden. Sprich, man markiert ein Verbindung im Stadtplan als Veloroute und hat wieder mehr Luftblasen fürs Image produziert.
Es gibt einfach viel zu viele Verkehrsschilder und Regeln, welche sich teilweise überschneiden oder eben durch Zusätze wieder aufgehoben werden. Früher war das auch mal ohne Verkehrszeichen klar, dass man in engen Straßen und Wohngebieten nicht 50 fährt und auf Radfahrer, Fußgänger achtet. Jetzt braucht man seit 40 Jahren gleich mehrere Verkehrszeichen für sowas, „30-Zone“, „verkehrsberuhigter Bereich“, „Fahrradstraße“, „Fahrradzone“, „Spielstraße“ und keiner weiß mehr so genau welche Regeln genau dahinter stehen und wie die Schilder eigentlich aussehen. Die richtige „Spielstraße“ (VZ250 mit Zusatzschild 1010-10) wird nämlich z.B. mit dem Verkehrszeichen „verkehrsberuhigter Bereich“ verwechselt, in letzeterer darf man mit Schrittgeschwindigkeit fahren in ersterer ist das Einfahren mit allen Fahrzeugen verboten.
Die „Fahrrradstraße“ oder „Fahrradzone“ wie sie hier zumeist mit Zusätzen für Anlieger und KFZ besteht ist bereits durch andere Regeln abgedeckt gewesen und damit total überflüssig. Der ganze überflüssige Kram gehört ausgemistet, statt verkompliziert.
Eine wirklich fahrradfreundliche Kommune lässt KFZ auf Fahrradstraßen nur ausnahmswesie zu, nicht überall.
Hallo Radfahrer,
Deine Vermutung ist falsch: Der Speedway ist mit VZ 244.1 ohne Zusatzschild gekennzeichnet, an sämtlichen Kreuzungspunkten steht VZ 205. 205 ist auch in riesig auf den Asphalt gepinselt. Autofahrende könnten den Weg tatsächlich befahren, da auf sämtliche Absperrungen verzichtet worden ist, um die Radfahrenden nicht zu behindern. Sie tun es aber nicht, weil sie sofort Ärger bekommen.
OK, dann ist es eine richtige Fahrradstraße.
Ich wage aber zu bezweifeln, dass KFZ-Fahrer sofort Ärger bekommen werden, wenn sie da durch fahren.
Bei mir machen viele Fußgänger und Radfahrer auf den Freizeitwegen sogar noch extra Platz, wenn offensichtlich private Autos oder motorisierte Zweiräder kommen. Einige erkennbare Geocacher sind mit Motorrädern oder Quad durch die Parks, sowie auch Feld- und Waldwege direkt zu ihrem angepeilten Geocache gefahren. An der stillgelegten Kiesgrube mit offiziellem Park und VZ240 an den Wegen stehen im Sommer Autos und Motorräder auf den Wiesen und die Polizei fährt bzw. reitet daran einfach nur vorbei.
Privatanzeige lohnt sich für derartige Fälle meist auch nicht wirklich, bringt eventuell mehr Ärger für den Anzeigenden als Nutzen.
Traurig ist nur, dass wenn ich in der fast menschenleeren Fußgängerzone mit Zusatzschild „Radfahrer frei“ langsam (unter 10km/h) fahre, garantiert ein bis zwei Fußgänger kommen und mich belehren wollen oder sich absichtlich in den Weg stellen. Wenn es viel mehr wären und die das mal da machen würden, wo es wirklich nötig wäre…