Temporeduzierung auf der Werster Straße
Viel mehr als der LKW-Verkehr – den ich bei meinen Fahrten dort gar nicht so extrem wahrnehme – stören mich die Fahrer/innen des motorisierten Individualverkehrs, welche sich dort nicht damit anfreunden können, dass man als Fahrradfahrender auf der Fahrbahn unterwegs sein darf. Gerade die Anwohner rechts und links der Straße und in den Seitenstraßen sollten das aber doch gerade gut finden, da hierdurch die gefahrenen Geschwindigkeiten gesenkt werden. Zumindest dann, wenn sich die Menschen hinter dem Steuer an die Regeln halten. Spoiler: tun sie oft nicht.
Nun möchten gerne etliche Anwohner der Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung und womöglich auch ein LKW-Durchfahrtverbot, da der Verkehr seit der Freigabe der Nordumgehung zwar deutlich zurück gegangen ist, aber eben immer noch LKW durchfahren. Und das aufgrund der verringerten Verkehrsdichte ungehinderter und zügiger. Ich bin da ganz dabei und finde den Vorschlag gut.
Neue Westfälische vom 28.12.2020: Anwohner wollen Tempo 30 an Werster Straße in Bad Oeynhausen
… Mit Eröffnung der Nordumgehung sank zwar der Verkehr um gut 4.000 Fahrzeuge, doch die Geschwindigkeit stieg. Auch quälen sich immer noch 40-Tonner durch den Ort …
Ich habe in der Vergangenheit im Ausschuss für Stadtentwicklung reichlich oft nach der Werster Straße gefragt. Meist nach dem unsäglichen Stück mit der Tempo-60-Begrenzung auf 200 Metern direkt vor dem Schulzentrum Nord. Aber auch der Kreisel war mehrfach Thema. Besonders der unsägliche Rückbau an der Einmündung der August-Rürup-Straße war hier Thema.
Ich bin mir auch ziemlich sicher im Ausschuss schon mal angeregt zu haben, die Führung des Radverkehrs vom Betonwerk kommend nach Werste rein analog der Wöhrener Straße zu lösen. Dort hat man unseren/meinen Antrag aus September 2012 sehr zügig umgesetzt. Allerdings wurde diese Lösung nach einem gleichartigen Antrag zwei Jahre später zur Eidinghausener-/Schwagerstraße nicht umgesetzt.
Aber natürlich wäre so eine Weiche, die den Radverkehr vom benutzungspflichtigen Radwege – welcher dort aufhört – sicher und sichtbar auf die Fahrbahn leitet auch geschwindigkeitsreduzierend. Natürlich, man würde dann ja dem „fließenden Verkehr“ ans Bein pinkeln. Das geht in Bad Oeyhausen nicht. Mit solchen Lösungen auf der Werster Straße aus Osten und Westen kommend, könnte man jedoch mit einfachen Mitteln optische Barrieren schaffen und zum Abbremsen „zwingen“. Vor der Wiehwisch und der Stüher Straße sehe ich auch kein Problem aufgrund des Schulzentrums und des Kindergartens für jeweils mindestens 500 Meter Tempo-30 anzuordnen. Dann haben wir schon vier neue Stellen, welche die Geschwindigkeit senken und die Durchfahrt für PKW/LKW zumindest ein wenig unattraktiver machen.
Und dann gibt es noch eine Möglichkeit, welche ich seit Jahrzehnten nutze: ich halte mich an die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten. Die 50 auf dem Schild bedeutet dabei nicht, dass auch der Tacho exakt 50 anzeigen muss, da darf sogar weniger stehen. Manchmal *muss* da trotz erlaubter 50 Km/h weniger stehen, weil man sein Tempo der Situation anpassen muss. Vergessen die meisten. Wenn alle Anwohner der Straße und Seitenstraßen das machen würden, würde das gefahrene Tempo dort schon mal deutlich sinken. Vor 12 Jahren lag die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Werster Straße bei 53 bis 55 Km/h. Durchschnitt, nicht „da fährt mal jemand etwas schneller“. Wie kann der Durchschnitt höher sein, als das zulässige Maximum? Also: einfach mal ausprobieren und dort langsamer fahren. Wenn man Tempo-30 fordert, kann man locker mal mit 40 den Versuch starten, wer einem dann schon alles einen Vogel oder den Stinkefinger zeigt. Glaubt mir, ich weiß aus Erfahrung, dass das passieren wird. Ist mir aber egal.
Eine „Verschärfung“ der Regeln ist mit mir und den Grünen aber allemal zu haben. Ich würde es nur nicht Verschärfung, sondern Verbesserung nennen!
Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Werster Strasse zeigt schön , wie es mit der Regelakzeptanz von Autofahrern steht. Interessanterweise sind es gerade Autofahrer, die gerne mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten: „Die halten sich nie an Verkehrsregeln“
Wo sollen die ganzen LKW fahren zur Versorgung der Stadt bzw. zum Abtransport der produzierten Güter, wenn man diese überall aussperrt? Die Zunahme der Verbote wird sicherlich nicht zur Regelakzeptanz beitragen und dann steht irgendwann ein Brummi in einer Straße wo das Verbot nötig ist wegen der Straßengeometrie.
Es geht hier um die Durchfahrt der Straße. Die Versorgung der anliegenden Betriebe ist kein Problem. Und das mittels der Durchfahrt zu erreichende Industriegebiet ist von der anderen Seite des Ortsteils per Autobahn angebunden. Mithin wurde dieses Autobahnstück genau dafür gebaut!
Mangelhafte Akzeptanz scheint eher dahingehend vorhanden zu sein, diese „Nordumgehung“ auch zu nutzen.
Meine Aussage war nicht auf die Stelle bezogen, sondern so allgemein gemeint, wie geschrieben. Aktuell hört man andauernd solche Forderungen – gefühlt immer häufiger.