Einfach durchfahren … Sperrungen sind egal!

Der Anfang vom Schwarzen Weg und im Verlauf der Leingarten ist seit ein paar Jahren eine Fahrradstraße. Motorisierter Verkehr hat hier nur als Anlieger etwas zu suchen, Fahrradverkehr ist nicht zu behindern und ist hier Hauptakteur. Soweit die Theorie. In der Praxis fahren hier regelmäßig Autos durch, um Strecken abzukürzen oder Eltern die ihrer Kinder zur Schule bringen. Ich bin ja so penetrant und spreche die Menschen dann an, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Die Polizei ist selten dort zu sehen und so fühlen sich die „Ertappten“ meist im Recht und sind aggressiv. Manachmal kommt es aber nicht zum Gespäch.

Hat sich dann doch nicht getraut …
Heute morgen hörte ich schon im Dörgen ein Auto sehr schnell aufholen und als ich die Eidinghausener querte, um geradeaus weiter zu fahren, fuhr das Auto ebenfalls hinter mir her. Jedenfalls bis die nächste Straße von links einmündete – da versuchte der oder die Fahrer/in mich zu überholen. Hat dann aber abgebrochen, weil es auf der schmalen Straße mit am Rand parkenden Fahrzeugen schlecht möglich war.

Fünfzig Meter weiter standen zwei Betonmischer hintereinander und warteten darauf, ihre Ladung an den dortigen Baustellen los zu werden. Ich kam bequem dran vorbei.

Für KFZ kein Durchkommen
Der Scheinwerfer im Hintergrund gehört zu besagtem PKW. Es wurde tatsächlich versucht, halb im Graben an den Betonmischern vorbei zu fahren. Sehr interessant! Natürlich war das Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt.
Umfahrung gefunden …
Allerdings schien es extrem wichtig, wieder auf die Fahrradstraße zu gelangen, denn nur wenige Augenblicke später kam das Fahrzeug aus einer Seitenstraße wieder auf den Leingarten zu fahren. Kann ja sein, dass noch auf den letzten Metern das Ziel am Leingarten gelegen ist.
Und ab zur Kirchbreite …
Allerdings war das Fahrzeug mit dem Lipper Kennzeichen dann wohl doch kein Anlieger. Brauste die Wiehwisch hoch, un kurz vor Erreichen der Kirchbreite bin ich dann umgedreht. Sehr hartnäckiger Ignorant.
Einfach fünfe gerade sein lassen.
Auch die Tannenbergstraße darf man seit drei Wochen nicht mehr durchfahren. Jedenfalls nicht, wenn man privat in einem PKW unterwegs ist. Einbahnstraße war sie in nördlicher Richtung eh schon immer. Nun ist aber aufgrund der Sperrung der Bahnunterführung im Verlauf der Steinstraße die Durchfahrt der Tannenbergstraße ausschließlich für Rettungsfahrzeuge, Linienbusse und Fahrräder erlaubt. Hier gab es wohl schon Situationen, in denen Rettungsfahrzeuge zurück setzen mussten, weil rücksichtslose Volldeppen die Regelungen ignorierten und einfach durchfahren. Die Polizei hat wohl auch schon mal kontrolliert, nachhaltig scheint das alles nicht gewesen zu sein.
Durchfahren ist die Regel
Auf dem weg zur Arbeit biege ich an der Steinstraße manchmal links ab, um meine Neugierde zu befriedigen. Und ich muss meist wirklich keine 10 Minuten warten, sondern sehe bei jeder Durchfahrt jemanden, der sich nicht an die Regeln hält.
Egal ob groß oder klein.
Es wird kurz geschaut und dann ab dafür! Mir doch egal, was da für Schilder stehen. Wird schon keinem auffallen.
Vielleicht wissen sie es auch nicht besser.
Vielleicht sind die Menschen aber auch ganz einfach zu beschränkt, um die Schilder zu erkennen. Kann ja sein.
Der Weg ist einfach zu bequem.
Es müsste viel mehr kontrolliert werden. Es muss viel teurer werden! Leider erntet man zumeist nur ganz große Augen, wenn solche Wünsche bei den entsprechenden Stellen geäußert werden. Und auch das mit dem „teurer“ ist durchaus berechtigt, denn ich habe durchaus schon Kontrollen erlebt, bei denen sehr großzügig auf ein Bußgeld verzichtet wurde … wenn z.B. die Polizei einen Taxifahrer in der Herforderstraße am Augustaplatz darauf hinweist, dass er dort nichts zu suchen hat.

Martin zeigt sich in seinem Blog nebenan genauso verständnislos. Kein Kontrollen, unter Umständen nur ein erhobener Zeigefinger, wenn jemand erwischt wird. Das alles erzieht die Auto Fahrenden dazu „Ist ja nicht schlimm!“ und so wird beim nächsten Mal alles wieder ganz genauso gemacht.

Als ich heute nach Hause fuhr stand ein Polizeibulli auf der nördlichen Seite der Unterführung und kassierte gerade zwei Autofahrerinnen ab. Nächsten Montag zwischen 7:20 Uhr und 8:10 Uhr kann ich mir auch vorstellen, dass es sich lohnen wird.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Einfach durchfahren … Sperrungen sind egal!

  1. bei uns ist auch gerade so eine Straße, die wegen Sanierung des Asphaltbelages auf etwa 500m gesperrt ist und Sperrelemente samt VZ 250 wie oben im Bild aufgestellt wurden, zusem noch etwas Baustellenschutt hinter die Sperren, sodass „eigentlich“ kein Autofahrer vorbei fahren kann.
    Denkste, eine Frau hats doch geschafft irgendwie hinter die geschlossenen Sperren zu fahren und zu parken um in der Nähe Besorgungen nachzugehen.

    Aber wir Radfahrer und de Fußgänger sind auch nicht besser, da wird lang und breit ne Sanierung im Radweg angekündigt, die Sperre aufgestellt, die Umleitung ausgeschildert, aber die Sperre wieder beiseite geschoben und weiter geradelt. Ist ja nicht zumutbar eine parallele Straße in 200m Entfernung zu nutzen.

    Und sog. „Fahrradstraßen“ und „Fahrradzonen“ mit Anlieger frei oder KFZ frei sind eine Unverschämtheit. Da hat der Gesetzgeber die Möglichkeit von Ausnahmen geschaffen die von Anfang an eine Regel wurde.
    In meiner Stadt wurde aus Tempo-30-Zone dann Fahrradstraße mit KFZ frei und als nächste Eulenspiegelei möchte man die Fahrradstraßen in einem Bereich als Fahrradzone zusammen fassen und mit KFZ frei beschildern. Der ADFC hier macht schon echte Freudensprünge und lobt den Blödsinn. Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? Zu viel Geld übrig?

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