Neuer Gehweg an der Volmerdingsener Straße
An der Volmerdingsener Straße hat der Bürgermeister in der Presse gut gelaunt den Baubeginn des „Bürgerradweg“ an der Volmerdingsener Straße verkündet.
… in den Serpentinen, die zwischen dem Kirschenweg und der Wiehengebirgsstraße liegen, kommt es für Radfahrer immer wieder zu heiklen Situationen …
Glücklicherweise wird es keine Benutzungspflicht für Fahrradfahrende für diesen Gehweg geben! Sicher ist es nämlich absolut nicht, auf dem stark abschüssigen Stück, auf dem viel zu schmalen Weg im Begegnungsverkehr mit anderen Radfahrenden und zu Fuß Gehenden unterwegs zu sein. Das habe ich im Ausschuss für Stadtentwicklung am 21.05.2019 bereits nachgefragt.
11.5 RH Edler: Für die sog. Bürgerradwege sind keine Benutzungspflichten vorgesehen. Mindestens an der Volmerdingsener Straße wird lt. Anfrage im ASE am 28.06.2018 (TOP 17.10) der Weg auf der Hangseite angelegt. Anderenfalls müssten bergabfahrende Fahrradfahrer im Gegenverkehr auf dem schmalen Weg unterwegs sein. Sowohl auf der Bergkirchener Straße als auch auf der Volmerdingsener Straße ist grundsätzlich durch die Abschüssigkeit der Straße eine Benutzungspflicht für Radfahrende gefährlich. Straßen.NRW hat die gleiche Situation für den Bürgerradweg an der Weserstraße bereits festgestellt und die Benutzungspflicht aufgehoben.
BL 66: Eine Benutzungspflicht für den Bürgerradweg ist nicht vorgesehen.
Das Problem an der Stelle – an der es meines Wissen noch keinen einzigen Unfall mit Radfahrenden gab – ist nicht die Infrastruktur. Der Asphalt ist glatt, die Straße überschaubar. Das Problem sind die Menschen in Ihren Autos! An einem Wahlstand habe ich mit einem Ratsmitglied über den Baubeginn diskutiert und daran erinnert, dass es keine Benutzungspflicht geben wird, weil das an der Stelle viel zu gefährlich ist. Ich würde dort mit den zu Fuß Gehenden und Radfahrenden auf ein schmales Stück weg, welches laut Verwaltung nicht den Anforderungen an einen außerörtlichen, in beide Richtungen benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radweg erfüllt, gezwungen und darf dann dort auf dem stark abschüssigen Gelände mit Gegenverkehr klarkommen, während auf der Fahrbahn gar kein Problem ist.
Die sehr ehrliche Antwort hat mich dann doch ein bisschen platt gemacht: „Es nervt mich aber, wenn dort ein Fahrradfahrer vor mir die Straße hoch fährt!“. Danke für die Ehrlichkeit und die Bestätigung, warum sich die meisten Ratsmenschen in Bad Oeynhausen – sofern es überhaupt mal geschieht – für Radinfrastruktur einsetzen. „Sicherheit“ ist da nicht der treibende Faktor, sie wollen keinen Fahrräder vor sich haben, weil man dann auch mal langsamer machen und Rücksicht nehmen muss.
Wie auch in den Ausschüssen schon mehrfach gesagt: ein Gehweg fehlt dort wirklich und es ist gut, dass dieser nun endlich nach vielen Jahren gebaut wird. Aber ich werde ihn mit dem Fahrrad nicht benutzen, weil mir meine Gesundheit wichtig ist und ich erwarte von der verantwortlichen Kommune, dass sie das auch genauso kommuniziert und den MIV darauf hinweist, dass man dort als Radfahrender auf der Fahrbahn fahren darf und man mit einem Motor unter der Haube dann gefälligst Abstand hält und langsamer fährt.
Das wäre dann der Akt einer „Fahrradfreundlichen Stadt“ und ein Mosaikteilchen zur Realisierung unseres Ratsbeschlusses, den MIV um 15% zu reduzieren!
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