Einfach mal Rücksicht nehmen
Der Fahrer des Firmenbullis hat mich zuerst übrholt und biegt dann neben mir einfach über den markierten Geradeausstreifen des Radwegs ab. Natürlich habe ich Rücksicht genommen und bin nicht in sein Fahrzeug reingerauscht. Dafür wurde ich von ihm massiv angebrüllt und er ist fast handgreiflich geworden, weil ich ihm – recht deutlich – gesagt habe, er soll verdammt nochmal aufpassen.
Die Dame ist von der Steinstraße ohne aufzupassen einfach rechts abgebogen und hat sich augenscheinlich sehr erschrocken, dass ich auch noch da war. Um mir ihr Missfallen darüber zu zeigen, hat sich mich womöglich sehr bewusst so dicht überholt und danach im Auto deutlich Gesten gemacht. Rücksichtsvoll wie ich bin, habe ich beim fast gerammt werden schön still gehalten.
Der Abstand wäre für mich rücksichtsvollen Radfahrer womöglich sogar gerade noch erträglich, mit dem Geschwindigkeitsüberschuss, der beim Überholen vorhanden war, wirkte das aber schon bedrohlich. Und es sind beim besten Willen auch keine 1,50 Meter.
Rücksichtsvoll habe ich die Frau im Auto gewähren lassen, habe meine Geschwindigkeit fast bis zum Stillstand reduziert und bin an der Front des Autos vorbei geschlichen, damit die Dame beim Vorfahrtnehmen nicht gestört wird. Sie hätte problemlos zurück setzen können und konnte mich weithin sehen.
Ich habe mich brav und rücksichtsvoll überholen lassen, ohne der Dame anzuzeigen, dass auch das keine 1,50 Meter sind.
Gestern am Wahlkampfstand hatte ich ein Gespräch mit einem Bekannten, der mir sagte er würde mein Blog ab und zu lesen und hätte immer gedacht, ich würde übertreiben, was meine Fahrradgeschichten hier angeht. Aber seit er selber mehr Rad fährt, merke er, dass es ja tatsächlich so ist … Tja, das höre ich leider nicht zum ersten Mal :-)
Die Bilder der vier Ordnungswidrigkeitsanzeigen dieser Woche zeige ich nicht.
Ich weiß zwar nicht, von welcher Firma der Bulli war, aber lokale Handwerker beispielsweise sind sehr auf ihre Reputation bedacht und freuen sich daher, wenn man sie auf Schulungsbedarf ihrer Mitarbeiter anspricht.
;-)
Ich hatte gestern einen Lieferwagen eines Paketdienstleisters halb auf dem Radweg, beim Ausweichen kam der Zusteller gerade raus und ICH sagte nur laut: „Wo soll ich den sonst parken? Nicht auf dem Radweg! “ Damit habe ich ihm schonmal ne dusselige Frage vorweg genommen.
Gut beschrieben, Fahrradalltag, ich merke es schon selber oft nicht wie oft ich bremse weil ich weiß dass der Überholer mich sonst beim Einscheren niedermachen würde, usw