Die Polizei hat die Kontrolle verloren und gibt auf

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Anders kann ich den Bericht im Weserkurier nicht deuten. In Bremen gibt es einen Kreisverkehr, der wahrscheinlich aufgrund der vielen Einmündungen als „Stern“ bekannt ist. Ebenso bekanntlich haben viele Autofahrende Probleme mit den Vorfahrtregelungen im Kreisverkehr … zumindest wenn straßenbegleitende Radwege mit im Spiel sind. Das nimmt die Polizei zum Anlass, um zu sensibilisieren. Die gefährdeten Radfahrenden und zu Fuß gehenden!

Polizei warnt Radfahrer vor Gefahren am Stern
… Defensives Fahren, gegenseitige Rücksichtnahme statt Rechthaberei, das sind die Themen, die Claudia Hallensleben, stellvertretende Sachgebietsleiterin Prävention bei der Bremer Polizei, und ihre Kollegen rund um den Stern im Dialog mit Radlern und Fußgängern zur Sprache gebracht haben …

Genau! Schön den Mund halten und zurück stecken. Vorfahrt, Vorrang, alles egal! Das braucht man zu Fuß oder auf dem Fahrrad nicht. Im Gegenteil, wenn man meint man hat Vorfahrt, dann ist man in Wirklichkeit ein Rechthaber! „Gegenseitige Rücksichtnahme“ wird hier also ganz explizit so ausgelegt, dass ich als Schwächerer gefälligst stehen bleibe und die Fresse halte.

Liebe Polizei, ich habe angesichts solcher Äußerungen echt Zweifel an eurem Willen etwas für die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs zu tun! Es geht aber noch schlimmer!

… „Wenn wir Autos anhalten würden, hätten wir im Handumdrehen einen Riesenstau verursacht“, sagt Hallensleben. Deshalb blieb die Aktion auf Radfahrer und Fußgänger konzentriert …
Nein, das geht auch gar nicht, dass man diejenigen die etwas falsch machen darauf anspricht. Dann müssten die ja anhalten. Das wollen wir nicht. Womöglich müssten wir dann ja auch noch mehr machen und Bußgeldbescheide ausstellen oder sowas.

… „Auch Radfahrer müssen den toten Winkel kennen“, sagt sie. Um zu verstehen, dass sie unter Umständen nicht zu sehen sind „und wissen, dass Autofahrer eben nicht immer den Schulterblick machen“, ehe sie abbiegen …
Den Toten Winkel gibt es bei einem Auto wohl kaum, nicht wenn man sich so verhält wie man es in der Fahrschule beigebracht bekommt. In meinem Auto jedenfalls niciht. Es ist eine riesengroße Frechheit, die Verantwortung ganz offensiv auf die Opfer abzuwälzen und das auch noch mit der Begründung, dass Autofahrende sich eben nicht an die Regeln halten.

Liebe Polizei: das ist zum Kotzen!

Nur der Pedelecfahrer […] war ein bisschen genervt. … „aber hier werden dauernd Fahrradfahrer kontrolliert, dass Autos angehalten werden, habe ich noch nicht erlebt“.

Genau das ist das Problem! Genau das!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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