Parkgebühren für Fahrräder
Der CDU-Fraktionsvize in Düsseldorf, Andreas Hartnigk, forderte in einem Interview aus „Gleichberechtigungsgründen“, Parkgebühren für Fahrräder einzuführen. Dagegen habe ich erstmal nichts … sofern dann die Gleichberechtigung auch vollzogen wird. Ich möchte dann mit meinem Fahrzeug so viel Platz haben, wie ein Mensch mit einem PKW. Ich möchte genauso zielgerichtete Routen fahren können wie ein Mensch in einem PKW und ich möchte dabei genausp gleichberechtigt Vorfahrt bekommen (nicht nur haben!), wie ein Mensch in einem PKW. Mithin, ich möchte die komplette Bevorzugung und Puderzucker-in-den-Arsch-Blaserei für Autofahrende der letzten 80 Jahre aufgeholt haben und das Fahrrad gleichberechtigt behandelt sehen.
Eigentlich erwarte ich auch von einem Kommunalpolitiker, dass er sich mit den Themen beschäftigt, von denen er redet. Wir haben hier bei uns im Ort eine Radstation und dort zahlen die Radfahrenden selbstverständlich für ihren Stellplatz. Die entsprechende Infrastruktur kostet einen Bruchteil dessen, was die Infrastruktur für PKW allein jedes Jahr an Verlusten einfährt. Die wenigen neu geschaffen kostenlosen Abstellanlagen z.B. am Bahnhof sind verglichen mit Parkhäusern auch quasi kostenlos aufgestellt. Vor allen Dingen wenn man in Betracht zieht, dass jedes geparkte Fahrrad eben auch ein geparktes KFZ weniger bedeutet. Jaja, Schüler fahren u.U. kein Auto … werden aber womöglich von Mutti gefahren und tragen dann wieder zum Stau bei, sofern sie nicht das Rad nutzen. Wie übrigens jedes andere irgendwo geparkte Fahrrad ebenfalls vorher den Stau reduzieren geholfen hat.
Wenn Herr Hartnigk mit seiner leicht einfältigen Forderung ernst machen möchte, dann bekomme ich als gleichberechtigter Fahrradfahrer also demnächst noch Geld raus, wenn ich mein Rad parke!
Leider ist die Hartnigksche Denke nicht so solitär wie man meinen möchte. Auch Kollegen in unserem Rat sagten mir schon „Ich mag die Fahrradfahrer nicht!“, „Ich will keinen Fahrradfahrer vor mir haben!“ und die damals ohne Parkierungsanlage am Bahnhof abgestellten Fahrräder waren ein steter Quell nörgeliger Anfragen in den Ausschüssen, ob man da nicht was machen können … „Wie sieht das denn aus?“! – Klar, wenn dort statt 40 Fahrrädern 40 PKW auf den Gehwegen stehen würden, dann wäre für die Optik viel getan!
Es ist noch viel zu tun und umzudenken in der Politik, wenn wir wirklich eine Verkehrsentspannung in den Städten – egal ob so klein wie Bad Oeynhausen oder so groß wie Düsseldorf – haben möchten. Mit solchen Menschen wie Herrn Hartnigk von der CDU wird es leider nicht klappen.
aus “Gleichberechtigungsgründen” Parkgebühren für Fahrräder?
Meint Herr Hartnigk damit 0,01€ pro Stunde und kg Fahrzeuggewicht?
Was Politiker alles tun, um in die Zeitung zu kommen…