Wohin mit dem Dachzelt?
Vor einem Monat haben wir endlich unser Dachzelt aus Italien geliefert bekommen. Seitdem kutschiere ich die nicht gerade kleine Dachbox auf dem Yeti durch die Gegend. Merkt man so gut wie gar nicht, außer dass es auf der Autobahn ein wenig lauter ist und der Wagen in Kurven etwas mehr Seitenneigung hat.
Bei dem Wetter probiere ich die eigentliche Funktion des Zeltes – Übernachten – aber nicht aus. Ist mir zu nass und vielleicht auch zu kalt. Da wäre es schon praktisch, wenn es irgendwo verstaut werden könnte. Eigentlich hatte ich gedacht, ich könnte es im Carport unter die Decke hängen. Zu dem Zweck steht auch schon ein Thule Boxlift in der Ecke. Dieser erwies sich als ein bisschen zu schmal und ein bisschen zu hoch auftragend. Wenn das Zelt dsamit unter der Decke hängt, kann man darunter nicht mehr stehen. Sieht doof aus und ist unpraktisch.
Zufällig brauche ich im Garten auch noch eine kleine Hütte für die Ladestation vom Rasenmäherroboter und Alex würde gerne ihre Hängematte auch bei Regen nicht wegräumen müssen. Was liegt da näher, als in einer freien Ecke des Grundstücks einen kleinen Unterstand zu bauen.
In einer Ecke des Grundstücks hatte ich vor Jahren schon mal die Pflastersteine, die den Gemüsegarten der Vorbesitzerin umrandeten, zu einer kleinen Sitzecke angeordnet. Da ist es halbwegs gerade und beide Nachbarn hatten auch keine Einwände gegen das Dach an der Stelle. Dann los. Schnell in den Obi und Material besorgt. Im Kopf habe ich das Teil schon seit Jahren fertig, muss ich es nur noch zusammen setzen. An diesem Samstag habe ich die Hülsen in den Boden bekommen und die Stützen lose rein gestellt. Und dann war es auch schon dunkel.
Am darauffolgenden Dienstag habe ich mir Urlaub genommen und weiter gebastelt. Das Gefälle schnell festgelegt und dann die Dachkonstruktion fast fertig gestellt. das ging ganz gut von der Hand. Alex hat das ganze Holz übrigens prima gestrichen, so dass ich mich ganz aufs Sägen und schrauben konzentrieren konnte.
Leider war das Wetter eher bescheiden, so dass ich in der Woche nichts machen konnte. War aber auch immer schon dunkel, wenn ich zu Hause ankam. Am Samstag hat es aus Kübeln gegossen und wir haben es in den Regenpausen gerade so hinbekommen, die Unterkonstruktion für das Welldach zu befestigen und danach noch fix dicht zu machen.
Wenigstens ist es nun schon mal von oben dicht! Am Montag meldete der Wetterbericht mildes Wetter und ich habe meinen vorletzten Urlaubstag genommen, um noch ein wenig Holz zu besorgen. Nicht vergessen, wir wollen das Dachzelt da unter bringen und auch nutzen! Zu dem Zweck braucht es eine ausreichend große Plattform unter dem Dach, welche darunter noch Stauraum für die Terrassenmöbel bieten sollte. Und das habe ich dann auch noch zusammen gedengelt.
Wie gesagt hat Alex währenddessen immer fleissig gepinselt und das Holz im Carport zum trocknen drapiert.
Derweil wurden die Planken für die Plattform auf die passende Länge gekürzt und verschraubt. Das lief alles Hand in Hand, so dass am Samstag den 15. die Rückwand bereits einen Windschutz bildete. Nach Süden hin sollte die Seitenwand zur Hälfte dicht sein und zwei Fenster aus noch rumliegenden Duschabtrennungen bekommen. Leider waren die zu groß. Also erstmal nachdenken.
Weitere Bastelarbeiten mussten dann immer nach der Arbeit bei Restlicht stattfinden. Bis zum 21.12. werden die Tage ja immer kürzer. Mir sind noch ein paar Fenster eingefallen, die bei meiner Mutter auf dem Schuppenboden schlummern. Mein Papa hatte die eingelagert, nachdem im Elternhaus renoviert wurde und wollte da irgendetwas draus basteln. Hat nicht geklappt. Aber die Fenster sind halt noch in Ordnung und haben das perfekte Maß für meinen Zweck – haben durfte ich sie auch. Also schnell eine Halterung ausgedacht und eingebaut!
Zwei Tage später haben wir abends noch schnell die Fensterseite mit den restlichen Brettern verkleidet.
Sieht ein bisschen so aus, als wäre es geplant gewesen. Jedenfalls kippt es nicht um und wackelt nicht im Wind. :-)
Eigentlich war geplant, die andere Seite offen zu lassen, aber weil ich zuerst ein Fenster geholt hatte, welches zur „falschen“ Seite aufging und dann noch ein zweites besorgt habe, wurde das überzählige jetzt doch noch eingesetzt. Da fehlen jetzt nur noch Nut- und Federbretter, um das ordentlich zu verkleiden. Und unten drunter kommt dann auch noch ein kleine Öffnung für den Rasenmäher. Strom wird auch erst im Frühjahr gelegt.
Heute morgen haben wir dann den eigentlich ein bisschen zu kleinen Boxlift von Thule im Carport montiert und den Yeti halbwegs mittig darunter positioniert. Die mitgelieferten Seile sind ausreichend lang, um das Airtop zu umschließen. Dann habe ich die Grundträger gelöst und mutig mit der Kurbel gedreht. Langsam hebt sich das Zelt von der Reeling und ich konnte den Yeti bequem umparken. War schon ein bisschen spannend! Alex hatte aber deutlich mehr Muffensausen als ich ;-)
Wir haben dann das Zelt zu dritt aus den Seilen gehoben und erstmal auf zwei Böcke gepackt, um den Regen abzuwischen. Mit trockener Oberfläche trägt sich das Zelt sicher leichter. Die einzige Schwierigkeit bestand daran, dass unsere Schiebetür im Carport zum Garten hin deutlich schmaler ist, als das Gehäuse vom Zelt und wir es daher hochkant da durch bugsieren mussten. Aber nachdem ich beiden Mitträgern mehrfach erklärt habe, dass es sich bei den beiden nur um je 15 Kilogramm handelt, hat das dann auch erfreulich reibungslos geklappt!
Danach war es nur noch einmal durch den Garten zu tragen und auf die vorbereitete Plattform zu schieben. Easy-Peasy. Und dann haben wir alle gegrinst.
Tim hat Nachwuchs 2.0 geholt, der als erster in den Höhle kriechen durfte. Wir räumen jetzt noch ein bisschen auf und dann ist Weihnachten! Bis zum nächsten Jahr wollte ich eigentlich nichts mehr basteln. Und heute nachmittag lege ich mich vielleicht ein bisschen zum Lesen nach draußen! :-)
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