Kleine Runde zum Wilhelm, zur Burg Vlotho und zur Ebenöde
Wie immer hatte ich gar keine Lust, los zu fahren. Aber da Alex heute morgen schon unterwegs war und dem Wilhelm „Hallo“ gesagt hat, bin ich dann am Nachmittag auch noch mal auf das Scott gestiegen. Der Weserradweg war rappelvoll! Als es in Dehme raus aus dem Dorf ging, hat mir ein Mini die Vorfahrt genommen und bremste dann fortan alle 10 Meter bis fast zum Stillstand runter, weil halt soviel los war. Muss man bei so einem Verkehr da mit dem Auto durch? Jedenfalls war ich dann so genervt, dass ich – als kein Gegenverkehr war – Gas gegeben habe und überholen wollte. Der Fahrer des Mini hat aber als ich auf Höhe des Kotflügels war, Gas gegeben und wollte mich nicht vorbei lassen … und dann war da tatsächlich doch Gegenverkehr. Da hätte ich echt selber mal die 500 Meter entspannter sein sollen :-/ Nicht so tolle Aktion. Weder von mir, noch vom Mini-Fahrer.
Danach war trotz Verkehr eigentlich alles entspannt. Die meisten Menschen reagieren auf Klingeln und gehen an die Seite, einige nicht, sondern drehen sich um. Ob die dann gucken wollen, ob ich ein Bekannter bin, der freundlich grüßt? Keine Ahnung. Ich war nach der Mini-Aktion jedenfalls noch zurückhaltender als sonst und bin auch hinter Menschen geblieben – was die teilweise auch nicht super fanden und mich dann amachten, ich solle doch klingeln. Nunja. Habe mir dann vorgenommen, zurück auf gar keinen Fall auf der Seite zu fahren. Zum Wilhelm hoch war auch OK. Nur ein Harley-Fahrer hat mich fast vom Rad geholt, weil er trotz fehlendem Gegenverkehr mit seinem Moped beim Überholen nicht die Mittellinie überfuhr. Vollpfosten. Und das mit dem Verbot des wilden Parkens in der Botanik hat auch nicht richtig geklappt. Hinter der letzten Kehre standen ein halbes Dutzend KFZ im Wald.
Oben schnell das obligatorische Beweisfoto gemacht und dann wieder runter. Auf der anderen Weserseite war deutlich weniger los und nur ein Bulli-Fahrer kannte die 1,50 Meter Regel beim Überholen nicht. Als ich an der Autobahnbrücke war, bin ich kurzentschlossen nicht abgebogen, sondern geradeaus Richtung Vlotho weiter. Da es dort im Wald ein wenig schattig wurde, hätte ich mich über lange Ärmel doch gefreut. Am letzten Septembertag hätte ich das auch ruhig anziehen können, ohne ein Weichei zu sein. Andere waren schon in dicke Jack-Wolfskin-Gewänder gekleidet. Auf einem E-Bike scheint man schneller zu frieren.
Weil ich dann in Vlotho noch ein bisschen Puste hatte, bin ich noch zur Burg Vlotho hoch und dann weiter bis zum ehemaligen Rütli bzw. jetzt dem Walkdkindergarten. Trotzdem nur 400 Höhenmeter. Aber für mehr hatte ich auch keine Lust. Bin dann runter nach Oberbecksen und Rehme gerollt und durch Dehme nach Hause. Auf der Hahnenkampstraße hat mich dann noch ein Autofahrer angehalten und wollte mir erklären, dass ich auf dem Gehweg zu fahren hätte, nachdem ich ihm bei seinem Harakiri-Überholmannöver ein lautes „Abstand“ zugerufen habe. Als ich ihm dann erklärte, dass es dort nur einen Gehweg gäbe und er doch mal ein wenig Regelkunde betreiben solle, fiel ihm nur noch „Arschloch“, „Verpiss Dich“ und „Ich hau‘ Dir in die Fresse“ ein. Keine Ahnung, ob da eine üble Kindheit im Spiel war oder er nur vor seiner Herzdame angeben musste. Vor allen Dingen „Verpiss Dich“ obwohl er mich angehalten hat … wusste offensichtlich auch nicht was er wollte.
Ganz normale Runde im beschaulichen OWl. Super Wetter, etwas zu dünn angezogen, aber nicht gefroren – und die 40 Kilometer sind auch noch voll geworden.
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