Zu warm zum Bloggen – und zum Aufpassen im LKW

Auch wenn es genug gäbe, um darüber zu schreiben … ich habe einfach keine Lust. Mir ist zu warm. Außerdem, was bringt es, wenn ich immer wieder darauf hinweise, dass die Polizei wieder mal einen Radfahrer sich selbst verletzten lassen hat: Radfahrer von Lkw erfasst
… Der 26-jährige Lkw-Fahrer befuhr … die Veltheimer Straße aus Richtung Hausberge kommend. An der Ravensberger Straße hielt er zunächst am Stoppschild an. Dann bog er nach links in Richtung Eisbergen ab. Zeitgleich befuhr der Radfahrer den Radweg der Ravensberger Straße aus Eisbergen kommend. Der Portaner konnte mit dem Rad nicht mehr ausweichen und es kam zur Kollision mit dem Lastwagen. Hierbei stürzte er auf die Straße und zog sich die Verletzungen zu …
Die Kreuzung kenne ich sogar, eigentlich prima übersichtlich. Der LKW-Fahrer hat auch gar keine Probleme nach links zu schauen und vor allen Dingen nach unten. Weil er sitzt ja oben auf dem LKW und will wissen, was unten auf der Fahrbahn oder dem Radweg pasiert.

Die Polizei bietet alles auf, was geht, damit der aktive Part des Unfalls beim Radfahrer liegt. Der wackere LKW-Fahrer hat sogar noch lieb am Stoppschild angehalten. Mehr kann man nun wirklich an vorbildlichem Verhalten nicht verlangen. Und schließlich war es ja auch der Radfahrer, welcher einfach nicht ausweichen konnte. Wahrscheinlich war er auch noch zu schnell, sonst hätte er das ja geschafft. Und um die allerletzten Zweifel auszuräumen, dass der LKW-Fahrer schlicht gepennt, seine Pflichten verletzt, die Vorfahrt genommen und dann jemanden gerammt und stark verletzt hat, vermutet die Polizei auch noch ins Blaue hinein Vermutlich aufgrund der tief stehenden Sonne hatte der Lkw-Fahrer den Radler übersehen. Liebe Polizei, mit Vermutungen haltet euch doch bitte zurück! Mir wurde am Telefon von euch schon mal gesagt, ihr würdet völlig neutral formulieren und was ich schreibe sind Vermutungen. Hier habt ihr das Wort „vermutlich“ sogar explizit benutzt und nehmt dem LKW-Fahrer die Verantwortung.

Ich vermisse in dem Beitrag den expliziten Hinweis darauf, dass der Radfahrer auf der vorfahrtberechtigten Straße völlig ordnungsgemäß unterwegs war und der LKW-Fahrer dies ganz offensichtlich ignoriert hat. Irgendwelche Vermutungen warum gehören da nicht hin, fest steht znächst, er hat die Vorfahrt missachtet.

Lest einmal die StVO, nehmt noch einmal an einer Führerscheinprüfung teil: es gilt das Sichtfahrgebot! Und wenn ein LKW-Fahrer aufgrund der blendenden Sonne nichts sieht, dann lautet die Regel nicht „Bretter‘ einfach los, alle anderen passen schon auf, dass Du sie nicht tot fährst!“. Und formuliert das bitte auch einmal so, damit sich etwas ändert. Für die Sicherheit der Radfahrenden im Kreis stelle ich mir eine deutlich andere Berichterstattung der Polizei vor. Wahnwesten und Helme verhindern solche Unfälle nicht. Die verdunkeln weder die Sonne, noch animieren sie LKW-Fahrer zum aus dem Seitenfenster schauen.

Seufz, jetzt ist es doch wieder länger geworden. Aber so lange die Polizei (und damit auch die Lokalpresse) immer gleichlautend „verzerrend“ berichtet … da muss man doch gegen halten.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Zu warm zum Bloggen – und zum Aufpassen im LKW

  1. Am „Stop“ -Schild halte ich nie an, sondern immer an der Haltelinie (habe ich so in der Fahrschule gelernt),also kann man gar nicht sagen wo der Lkw gehalten hat. Und von der Haltelinie müßte der Radweg eigentlich gut einsehbar sein. (habe nur bei Google Earth geschaut) Schade, das kein Unfallzeitpunkt im Bericht steht, denn der Radfahrer kam ja aus östlicher Richtung und dann kann der Unfall nur sehr früh morgens gewesen sein.
    Sollte ich falsche Gedankengänge in meinem Kommentar haben, bitte ich um Verzeihung

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