Verkehrsinfarkt in Bad Oeynhausen?

Es wird schon mal damit angefangen, Unruhe zu verbreiten. Nach der Nordumgehung soll an drei zentralen Punkten in Bad Oeynhausen gebaut werden und ich gehe auch davon aus, dass es dann zu Verkehrsbehinderungen kommen wird. NW vom 20.07.2018:
… Nacheinander sind ab dem Jahr 2020 drei Großbaustellen geplant, die wichtige Verkehrsachsen in der Innenstadt kappen. Überlappungen nicht ausgeschlossen. Straßen NRW plant ab 2020 den Neubau der Flutmuldenbrücke. Gestern hat die Deutsche Bahn weitere Details zum Brückenneubau an der Steinstraße ab dem Jahr 2021 und der Mindener Straße/Kaiserstraße veröffentlicht …

Ich habe letztlich schon mal geschrieben, dass es bei diesen Dingen nicht für alle, aber doch für etliche Menschen eine Alternative gibt. Es müssen nur diejenigen, welche die Möglichkeit haben, diese auch nutzen. Dadurch wird dann allen anderen auch geholfen und der Stau ist nicht ganz so schlimm. Aber leider sind sich alle selbst am nächsten, alle sind bequem, keiner will umdenken. Es werden lieber Bäume gefällt, statt Laub zu harken, mit dem Auto durch den Drive-In beim Bäcker gefahren und für 2 Kilometer zur Arbeit das Auto genutzt. Für das dann frecherweise kein kostenloser Parkplatz direkt vor dem Büro zur Verfügung gestellt wird.

Schuld sind immer „die da“ und alle anderen. Als Fahrradfahrer ist man moralisch kein besserer Mensch – aber es ist nunmal nicht wegzudiskutieren, dass man mit 9 m² weniger Flächenverbrauch als ein Auto eben auch nicht zum Stau beiträgt. Sieht man mal von Spezial-Experten ab, die mir schon erzählt haben, der Stau auf der Eidinghausener Straße entstünde, weil Radfahrende auf der Fahrbahn unterwegs sind.

Ich finde es ziemlich unklug von der Lokalpresse, jetzt schon mal das Sommerloch mit solchen „Nachrichten“ zu füllen. Die möglichen Alternativen werden allerdings bis zur Fertigstellung der Bauwerke nicht erwähnt werden. Logisch, „alles geht den Bach runter“ verkauft sich besser als „so kriegen wir den Stau weg“.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Verkehrsinfarkt in Bad Oeynhausen?

  1. Ich fahre auch lieber mit dem Rad zur Arbeit, Einkaufen, Brötchen holen, etc. Da muß man keinen Parkplatz suchen und kann meistens bis fast vor die Tür fahren, [das kriegen aber auch Autofahrer hin ohne einen dafür vorgesehenen Parkplatz ;-) ]. Und mit dem Verkehrsinfarkt schließe ich mich deiner Meinung an.

    Aber je mehr Personen mit dem Fahrrad fahren, desto mehr Platz ist wieder für die Autofahrer da, und ich glaube das viele dann denken, ist ja alles halb so schlimm, habe ja trotz der vielen Baustellen nur „2 Minuten“ mehr gebraucht. Wir Radfahrer strampeln uns dann für die „Uneinsichtigen“ ab.
    Ich glaube freiwillig werden die nicht umsteigen.

    • Mit Deinem letzten Satz stimme ich völlig überein. Leider ist die Freiwilligkeit die Grundlage für die Nachhaltig. Alles was mit Zwang einher geht, wird nicht funktionieren. Darum predige ich seitdem ich mit der Verwaltung u.ä. Kontakt in Sachen Fahrrad habe, ja auch die mangelhafte Kommunikation. Es muss das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel viel mehr Raum in der Berichterstattung bekommen. Was gemacht wird sind aber nur Berichte über die schöne Sonntagsnachmittagstour von Rehme zum Airfield, die dann drei Stunden dauert.

      Alltagsradverkehr findet in der Lokalpresse nur in 1:1 kopierten Pressemeldungen der Polizei zu Unfällen statt. Und da dann auch nur so gefärbt, dass der Radfahrer selbst dann noch schuldhaft aussieht, wenn er auf dem Radweg von einem LKW überfahren wird.

      Was man aber durchaus machen kann und m.M.n. auch muss, ist die Infrastruktur einfach für den komfortablen und schnellen Radverkehr umbauen. Das ist kein direkter Zwand, aber es macht das Auto hoffentlich unattraktiv. Oder positiv ausgedrückt: es macht das Fahrrad attraktiv – wobei wir wieder bei der Freiwilligkeit sind.

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