Radfahrer wurde die Vorfahrt genommen

„Weil ein Autofahrerin nicht richtig auf den Verkehr achtete, nahm sie einem Radfahrer die Vorfahrt, rammte und verletzte ihn dabei so schwer, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.“ … so hätte die Polizei es deutlich schreiben können. Hat sie aber natürlich nicht. Radfahrer beim Unfall verletzt
Bad Oeynhausen (ots) – Ein Verkehrsunfall auf der Eidinghausener Straße forderte am Dienstagnachmittag einen verletzten Radfahrer.

Eine 60-jährige Autofahrerin aus Bad Oeynhausen fuhr gegen 15.40 Uhr auf der Eidinghausener Straße in Richtung Volmerdingsen und plante nach links in die Straße Am Friedhof abzubiegen. Eine Zeugin, die sich auf der Fahrbahn im Gegenverkehr befand, hielt an, um der Sechzigjährigen das Abbiegen zu ermöglichen. Beide nahmen einen 16-jährigen Radfahrer, der auf dem Radweg an der Eidinghausener Straße in Richtung Innenstadt fuhr, offenbar nicht wahr und so kam es zu dem Zusammenstoß zwischen dem Auto und dem Jugendlichen. Die Rettungswagenbesatzung brachte den Jungen in das Krankenhaus.
Der typische Fall an der Eidinghausener Straße. Auch mir ist das in der Form schon mehrfach so passiert, jedoch ohne dass es dabei zu einer Kollision gekommen wäre. Ich rechne halt (hoffentlich) immer mit der Dämlichkeit der anderen Verkehrsteilnehmer.

Leider ist dieser Unfall wieder der Beweis, wie unsicher abgesetzte Radwege sind. Dort sind Radfahrende aus den Augen und aus dem Sinn des motorisierten Verkehrs. Und dann passiert genau soetwas. Leider bekommt es die Polizei auch nicht hin, das Fehlverhalten der KFZ-Fahrenden zu benennen. Anders übrigens, als es bei Radfahrenden ist. Dort wird von unseren Freunden und Helfern immer explizit beschrieben, was alles falsch war (sofern das denn mal vorkommt). Dass hier zwei Autofahrer wieder einmal Mist gemacht haben, bleibt unerwähnt. Es liest sich so, als sei es in der Situation unvermeidlich, dass es zum Zusammenstoß kam. War es aber eben ganz und gar nicht!

So ändert sich nichts und es werden weiter Schüler, Frauen, Senioren und Kinder verletzt oder getötet. Solche „Kampfradler“ wie ich sind seltener in Unfälle verwickelt, weil sie die meisten Situationen erahnen und das Fehlverhalten des MIV kennen.

Warum gibt es eigentlich keinen Aufschrei, wenn völlig wahllos fast täglich Radfahrende getötet werden? Das wird einfach hingenommen. Für andere Sachen werden Brennpunkte im Fernsehen gesendet und Talkshows geflutet. Aber das Töten des Verkehrs wird apathisch hingenommen. Ekelhaft.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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