Weihnachten ist mir egal
Ich glaube nicht an Gott. Wahrscheinlich bin ich fast ganz Atheist, ein bisschen Agnostiker – irgendwas dazwischen mit sehr deutlicher Tendenz zu „gibt es nicht“. In jedem Fall halte ich Religion für den Anfang allen Übels. Dass ich damit nicht ganz allein bin, meine ich an der Art wie diese Zeit begangen wird, zu erkennen. Es ist doch nur noch Konsum und freie Tage.
Letzteres auch nur für einige Menschen, denn damit diese sich tolle Tage machen können, muss es andere geben, die arbeiten. Die arbeiten übrigens auch ganz oft im Jahr zu Zeiten, an denen der „normale“ Büromensch die Beine hochlegt (und haben auch oft zu Zeiten frei, an denen ich im Büro sitze). Nur wird das dann nicht so prominent runter gebetet, wie gerade in der Weihnachtszeit.
„Du musst dann ja nicht frei nehmen, geh‘ doch arbeiten!“ habe ich dann schon gehört. Ich war auch schon an Sonntagen im Büro – und auch an Feiertagen. Und wenn wir an religiösen Feiertagen geöffnet hätten, wäre das für mich auch kein Problem. Warum auch? Damit man das für alle „gerecht“ löst, ist eine einfache Möglichkeit, alle religiösen Feier- bzw. besser „Frei“tage zu streichen und jedem 6 oder 7 zusätzliche Urlaubstage zu geben. Mir fallen genug Tage ein, die ich auch ohne religiösen Grund zum Andenken an irgendwas nutzen könnte. Und zum anderen hätte man damit alle Religionen abgedeckt. Dann nimmt sich jeder an dem Gedenktag frei, den er braucht.
Ganz ehrlich? Niemand würde sich dann Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam einen Tag Urlaub nehmen. Am Pfingstmontag wären die Büros voll wie immer und ich wette, auch Ostermontag würde niemand wegen christlicher Gründe Urlaub nehmen. Nein, die zusätzlichen Tage würde auf Malle oder an der Nordsee verbracht. So sieht es nämlich aus. Genau deswegen bin ich irgendwie gar kein Weihnachtsmensch. An den Grund glaube ich schlicht und ergreifend nicht und was daraus gemacht wurde, gefällt mir nicht.
Kann ich alles nachvollziehen, auch wenn es ganz und gar nicht meine Meinung ist.
Aber der letzte Satz, den würde ich nicht so unterschreiben. Es sollte m.E. nämlich heißen „… was wir daraus gemacht haben, gefällt mir nicht“. Was wir aus Weihnachten machen lag schon immer bei uns, bei jedem Einzelnen.
Naja, bei der Formulierung denke ich schon, dass ich da nicht daneben liege. Das grundsätzliche „Was daraus gemacht wurde“ schließt das eigene Verhalten ein. Und das anderer … was in Deinem „wir“ ebenso vorkommt.
Und Weihnachten war vorher einfach nichts. Wer soll denn aus den Tagen sonst etwas gemacht haben, wenn nicht wir?
Hallo, ich kann dich schon teilweise verstehen, aber auch ich habe eine andere Meinung. In meinem Umfeld und Bekanntenkreis würden sich viele für christliche Feiertage Urlaub nehmen. Durch die Feiertagsregelung wird man ja gemeinsam zu den freien Tagen gezwungen, was ich nicht verkehrt finde. Die Hetze davor und den ganzen Kommerz finde auch ich fürchterlich. Wird von meiner Familie auch so nicht praktiziert. Aber meine Söhne glauben natürlich noch an den Weihnachtsmann. Finde ich auch nicht schlimm und glänzende Kinderaugen sind für mich durch nichts zu ersetzen. Zusätzliche Urlaubstage fänd ich auch nicht schlecht, so könnten z.B. Muslime ihr Opferfest o.ä., ohne benachteiligt zu sein, feiern. Den Satz : „In jedem Fall halte ich Religion für den Anfang allen Übels.“ verstehe ich nicht. Was meinst du damit?