Kontrolle in der Fahrradstraße

Antwort auf die Anfrage zu Kontrollen in Fahrradstraßen
In der letzten Ratssitzung habe unter anderem ich das Verhalten von Autofahrern in den Fahrradstraßen von Bad Oeynhausen moniert. In der Praxis habe ich den Eindruck, dass es allen schlicht egal ist, wer dort wie fährt. Kontrollen habe ich bisher noch nicht erlebt.

Im Rat wurde uns zugesichert, man werde mit der Polizei Kontakt aufnehmen und in der letzten Ratspost war dann die Erweiterung, dass dies nun geschehen sei und der Leiter der Polizeidienststelle Bad Oeynhausen gebeten wurde, Kontrollen durchzuführen. Zusätzlich wurde irgendwann in den letzten Tagen an der Einmündung des Leingarten in die Eidinghausener Straße ein weiteres Schild „Fahrradstraße“ aufgestellt, so dass man nun rechts und links der Fahrbahn ziemlich deutlich auf die Regelung hingewiesen wird. Allein: auch das hat niemanden interessiert.

Durchfahrende Autofahrer werden kontrolliert
Umso mehr musste ich grinsen, als ich heute morgen einen kleinen Stau im Leingarten sah. Da wurde doch tatsächlich kontrolliert! Eine Polizistin nahm die Personalien auf und stellte Tickets aus (glaube ich) und ein weiterer Polizist informierte die Wartenden, was dort gerade passierte. Und obwohl man von der Eidinghausener Straße sehr deutlich sehen konnte, was dort geschah, sind trotzdem alle wie gewohnt in die Fahrradstraße gefahren und haben sich angestellt.

Einem der Papas, der augenscheinlich seine beiden Kinder zur Schule bringen wollte, habe ich während er dort ratlos wartete, erklärt, dass er hier eigentlich nichts zu suchen hat und daher nun kontrolliert wurde. Konnte sich gar nicht vorstellen warum. Wie lange die Regelung denn schon bestünde? Woran er das erkennen könne? Und überhaupt wäre er das erste Mal in der Straße! Ist klar und meine Mutter ist die Kaiserin von China und die Erde ist eine Scheibe. Ein besonders schlauer Autofahrer dachte sogar, er müsse nicht warten, scherte aus und fuhr an den Wartenden vorbei. Jedenfalls bis ihn die Polizei dann stoppte und bat sich halt vorne in der Schlange anzustellen. Leider kostet das Ignorieren der Fahrradstraße lediglich 10 Euro. Das werden die meisten schmollend zahlen und dann weiterhin durchfahren. Die Polizei steht dort ja wahrscheinlich erst in einem Jahr wieder.

Aber bis dahin: Danke für die Kontrolle! Hoffentlich haben sich das dann doch ein paar Menschen gemerkt und halten sich an die Regelungen. Ich fahre mit dem Auto auch nicht mehr durch die Hüffe, die Bachstraße oder die Blücherstraße. Man kann diese Straßen bequem umfahren und muss nicht durch die Fahrradstraße fahren. Wirklich, es geht. Und ja, ich wohne hier auch und bin gerade durch den Leingarten durchaus öfter gefahren. Das lasse ich jetzt eben sein. Wie gesagt, funktioniert.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

5 Kommentare zu „Kontrolle in der Fahrradstraße

  1. Habe am Freitag den 17.11.2017 von 14.00 -16.30 mal wieder 153 Autos gezählt
    die die Abkürzung durch die Fahrradstrasse nutzten und zum Teil hupend und mit überhöhter Geschwindigkeit Rad fahrenden Schüler überholt haben !
    Ich kann die Eltern verstehen die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren , da es auf der Fahrradstrasse mit dem Rad oder zu Fuß einfach zu gefährlich ist.
    Es geht leider nur nach Statistiken , es müssen erst ein oder mehrere Bad Oeynhausener Bürger zu Schaden oder zu Tode kommen , bevor hier für den Durchgangsverkehr ein Riegel vorgeschoben wird !
    Allen Bad Oeynhausener Bürgern wünsche ich das sie unbeschadet durch die Fahrradstrasse im Leingarten kommen!

  2. Ich wollte ja schon nachfragen was diese Showeinlage der Polizei bringt, hat sich nach dem Kommentar von Wofgang wohl – zur vollständigen Bestätigung meiner „Vor“urteile – erledigt: Verwaltung produziert einen Wisch der publikumswirksam veröffentlicht werden kann während mangels Kontrollen die motorisierten Kriminellen weiter schalten und walten können wie sie wollen.

    • Mir ist auch völlig klar, dass so eine Stichprobenkontrolle – mit Glück einmal im Jahr – keinerlei Verbesserung bringt. Ich sehe ja morgens regelmäßig die Mami-Taxen da rein fahren. Dann frage ich im Ausschuss halt einfach noch mal nach, und nochmal und nochmal. Vielleicht kommt dann ja ein Einfahrtverbot unter Zuhilfenahme eines Pfostens. Die einzige Sorge, die ich bei diesem Vorschlag hatte/habe sind halt die Anwohner.

      • Dann lass mich mal kurz in meine Glaskugel schauen (OOOOOMMMMMMMMM):

        – Evtl. bringst Du den Ausschuß tatsächlich dazu das er da irgendwo einen Pflock ‚reinpopelt. Das kann dann schon richtig lästig werden, müssen die Kriminellen doch dann in die Wiese ausweichen (ja, ich erlaube mir hier einfach mal diese Leute als Kriminelle zu bezeichnen).
        – Dann gibts – vielleicht – als Antwort darauf vor und hinter dem Pfosten ein paar Steine am Wiesenrand um das zu verhindern. Was schon doof ist, muss Mann/Frau doch dann schon früher auf der Wiese fahren und kommt erst später wieder auf die Straße.

        Das klingt jetzt nach Übertreibung? BTDT: Bevor es in Garching die „Sportanlage Stadion am See“ in der jetzigen Form gab war da eine kleine Straße mit Dorchfahrtsverbot für PKW. Wurde natürlich ignoriert.
        Dann gabs da einen versenkbaren Poller für ??? (Bus, Winterdienst?). Neben dem Poller eine Spur im Feld.
        Dann 20 m Steine vor und hinter dem Poller -> 50 m Spur im Feld.
        40 m Steine vor und hinter dem Poller -> 100 m Spur im Feld
        80 m Steine … -> ganzes Feld lang Spur neben der Straße.
        Dann fuhr ich da nicht mehr.

        Nichtsdestrotrotz bin ich schon interessiert dran wie sich das jetzt noch entwickelt. Evtl. kriegst Du sie ja mit dem Hinweis das sich da trotz Kontrolle nichts geändert hat dazu öfte zu kontrollieren. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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