Infoveranstaltung zum Radschnellweg „RS3“ in Bad Oeynhausen
Am vergangenen Mittwoch wurde der Planungsstand des „RS3“ – des Radschnellweges zwischen Minden und Herford (vielleicht Bielefeld) – in der Wandelhalle in Bad Oeynhausen vorgestellt. Zunächst allerdings nur der Teil auf Löhner und Bad Oeynhausener Gebiet bis zum Werre-Weser-Kuß. Für die weiteren Teilstücke bis Porta Westfalica bzw. Minden oder in der anderen Richtung bis Herford ist noch keine Planung angestoßen! Aber – wie ich erstaunt zur Kenntnis nahm – wohl schon vom Land in Auftrag gegeben. Klasse!
Insgesamt schien mir die Stimmung durch die Bank pro Radschnellweg und eher gut zu sein. Lediglich an einigen Stellen, wie z.B. der Parksituation im Bereich Brunnenstraße – Elisabethstraße besteht noch Klärungsbedarf. Bei der Neuen-Westfälischen scheint die Veranstaltung nicht ganz so positiv angekommen zu sein, denn diese titelt heute Neue-Westfälische vom 13.10.2017: Radschnellweg noch mit Stolpersteinen
Bürgerinformation in der Wandelhalle: Planer erläutern die Trassenführung auf Bad Oeynhausener Stadtgebiet. Bürger bringen ihre Bedenken vor Sicher ist es sinnvoll, hier noch eine weitere Infoveranstaltung zu den neu einzurichtenden Fahrradstraßen in den Wohngebieten zu machen, aber als großen Stolperstein sehe ich das nicht. Meine Gespräche verliefen eigentlich alle positiv.
Sehr missverständlich finde ich diesen Satz in der Neuen-Westfälischen – und ich bin mir nicht sicher, ob das bewusst so da steht oder einfach nur unsauber formuliert ist. Der gesamte Radweg soll rund zehn Millionen Euro Kosten, 80 Prozent der Planungs- und Baukosten trägt das Land, der Rest verteilt sich auf die Kommunen. Der Leser sieht 10 Millionen und 20 % bezahlen die Städte. Allerdings eben nur von den Planungs- und nicht von den Gesamtkosten. Hier werden zwei Zahlen in einem Satz genannt, die nicht im Zusammenhang miteinander stehen. Dem Leser könnte so womöglich einfallen, dass die von den Städten zu bezahlende Summe zwei Millionen Euro beträgt. Tatsächlich sind das für Bad Oeynhausen aber nur 54.000 Euro verteilt auf zwei Jahre. Habe ich hier vor eineinhalb Jahren schon mal aufgeschlüsselt.
Auch den Absatz Werde auf beiden Seiten der Radschnellweg mit nur einer Richtungsspur gebaut, zahle das Land. Wird auf der nördlichen Seite – auf der in der Machbarkeitsstudie favorisierten Seite – ein Weg mit zwei Richtungsspuren gebaut, zahlt das Land nur dies. sollte man vielleicht in sofern ergänzen, dass das Land eben in jedem Fall nur den Radschnellweg bezahlt. Entscheidet man sich für eine Führung auf nur einer Seite als Zweirichtungsradweg (nicht meine bevorzugte Lösung!), dann ist auf der anderen Straßenseite auch nichts, was finanziert werden könnte. Baut man auf jeder Straßenseite eine Richtung des Radschnellweges, dann ist auch auf beiden Seiten ein zu finanzierender Teil des Radschnellweges. Logisch, oder? Nicht zuletzt ist die Lösung auf beiden Seiten deutlich sicherer!
In der anschließenden Gruppenarbeit regten die Bürger an, weitere Wegführungen und zwar abseits der Mindener Straße zu prüfen. Ebenso wie die Anbindung des Werre-Parks. Nun, die Führung der Radschnellwegtrasse über die Königstraße entlang der Nordbahn kam und kommt eigentlich nur aus einer Richtung und ist ganz unabhängig von einer möglichen Synergie zwischen Rückbau der Mindener Straße und Bau des Radschnellweges nicht sinnvoll. An der Königstraße erschließt man ganz einfach viel zu wenig Potential und zudem ist sie nicht so zentral gelegen, wie die Trasse der Mindener Straße. Hier ist im Übrigen auch die Anbindung des Werre-Parks naturgemäß gegeben. Das stand auch überhaupt nicht zur Debatte und wurde gar nicht angeregt.
Was die weitere Führung Richtung Porta Westfalica angeht, so bin ich auch der Meinung, dass die nord-westliche Weserseite am Drachenfliegerlandeplatz entlang, die denkbar ungünstigste Variante ist. Ja, man ist dann schneller in Porta, aber man erschließt auf der gesamten Strecke nichts! Keine Gewerbe, keine Wohngebiete. Hier wäre die Führung ab der Weser entlang der Nordbahnstrecke deutlich sinnvoller. Idealerweise mit einer neuen Brücke über die Weser. Knackpunkt sind die Kosten.
Wie man die ganze Veranstaltung mit einer etwas positiveren Grundstimmung beschreibt, liest man übrigens nebenan im Westfalen-Blatt :-)
Insgesamt eine recht gut besuchte Veranstaltung mit ausführlichen Diskussionen und einer meiner Meinung nach deutlich positiven Grundstimmung. Nun muss das Land noch mit dem Bund und Straßen-NRW an einen Tisch und die Planungen mit unserem Konzept zum Rückbau der Mindener Straße verschmelzen. Aber den Auftrag haben wir ja schon angeleiert.
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