Schweinebrunnen versetzen
Ich komme gerade von einer Bürgerveranstaltung zur geplanten Umgestaltung der Fußgängerzone von Bad Oeynhausen im Rahmen des ISEK. Diese Maßnahmen sind unter anderem in Workshops in der Wandelhalle – auch und gerade von Bürgern – erarbeitet und dann in ein Gesamtkonzept gegossen worden, von dem wir langsam genug die Maßnahmen abarbeiten. Leider war die Vorstellung heute gar nicht mal so gut besucht. Dabei wäre heute die Gelegenheit gewesen, Kritik und Anregungen los zu werden, die dann auch in die Planungen einfließen – haben einige gemacht! Aber auf Facebook meckern ist ja einfacher ;-) Ein Punkt aus diesem Gesamtkonzept ist z.B. die moderate Umgestaltung der Viktoria-, der Paul-Baehr- und der Klosterstraße. Einheitliches Pflaster, welches zum unteren Teil der Klosterstraße passt, neue Bänke, einheitliche Beleuchtung, kleine Umgestaltungen vor der Hohenzollernpassage hin zu einem Platz mit hübscherer Außengastronomie.
All das wird im Rahmen des ISEK mit 70% gefördert. Planung und Umsetzung. Im Rahmen der Neupflasterung hat man sich natürlich mit den Stadtwerken, den Gaswerken etc. ins Benehmen gesetzt, um zu schauen was da noch so anliegt. So werden aktuell die Gasleitungen erneuert, damit man nicht nach der Umgestaltung wieder anfängt zu reißen. Und auch die Stadtwerke haben etwas angemerkt, was dazu führte, dass vorgeschlagen wurde den Schweinebrunnen leicht zu versetzen. Unter dem Schweinebrunnen ist nämlich ein abgängiger Kanalschacht. Den kann man natürlich auch aufwändig unterirdisch ertüchtigen, man kann aber eben auch den Brunnen etwas versetzen und hat dann in Zukunft gar keine Probleme mehr, falls irgendwas passiert. Und irgendwas ist ja immer. Ein wirklich kleiner Baustein dieser Maßnahme. Wir reden hier von ca. 1,5 bis 2 Metern in Richtung Portastraße. Ich habe das eben in der Veranstaltung extra noch einmal erwähnt, da es durchaus laute Stimmen gegen eine Versetzung des Brunnens gab.
Nun finde ich tatsächlich, dass der Schweinebrunnen zu nah an der westlichen Häuserfront („Douglas“) gelegen ist und im Vergleich zur Portastraße eine ziemlich große Freifläche gegeben ist. Würde man den Brunnen wie vorgeschlagen versetzen, fügt sich der Brunnen in diesen „Platz“ meiner Meinung nach besser ein. Der Architekt nickte dazu bekräftigend und sagte, dass genau das der Gedanke sei!
Woraufhin mir in einer Gegenrede von einem anwesenden Bürger erklärt wurde, dass völlig klar ist warum der Brunnen genau dort platziert ist, wo er nun gerade ist, sofern man „mit offenen Augen“ durch die Stadt geht. Er ist genau in der Sichtachse Klosterstraße oben, Klosterstraße unten und Paul-Baehr-Straße. Dazu habe ich nichts gesagt, aber innerlich gestutzt. Immerhin gehe ich jeden Mittag mit sehr offenen Augen durch unsere Innenstadt. Wie gut, dass mein Smartphone eine Kamera hat und es nach der Veranstaltung noch hell war. Ich wohne schon lange bzw. schon immer in Bad Oeynhausen und weiß daher, dass der Rücken den man gerade so erahnen kann zum Schweinebrunnen gehört. Dass der Brunnen aber genau in der Sichtachse der beiden Straßen liegt, kann man nun wirklich beim besten Willen nicht behaupten. Im Gegenteil: erst wenn er versetzt würde, dann könnte man ihn auch von der Paul-Baehr-Straße aus richtig sehen! Vielleicht sollte man wirklich mal die Augen öffnen ;-) Mittig der Klosterstraße ist der Schweinebrunnen tatsächlich, vielleicht ein klein wenig nach Osten versetzt. Aber selbst wenn man ihn zwei Meter weiter nach „links“ schieben würde, wäre er von der Klosterstraße noch hervorragend zu sehen. Nur eben auch aus den anderen beiden Himmelsrichtungen. Nachdem ich die Bilder gemacht habe, traf ich noch einen sachkundigen Bürger einer anderen Fraktion, der in der Veranstaltung ebenfalls sehr gegen die Versetzung gesprochen hat. Als ich ihm erklärte, über was wir hier reden, sah er das dann doch anders. Er ging davon aus, der Brunnen würde 10 Meter zur Portastraße versetzt! Da hülfe es aber auch, wenn man die an die Leinwand projezierten Pläne mit offenen Augen ansieht ;-)
Naja, Bürgerversammlungen und Workshops der Stadt/Verwaltung…….
2014/15 habe ich an diverseren teilgenommen. U.a. Masterplan klimafreundliche Mobilität, Radschnellweg, Umgestaltung Mindener Str. oder wie die alle genannt wurden…..
U.a. gab es dabei zu hören das das Entree von Bad Oeynhausen (speziell an der Mindener Str.) stark verbesserungswürdig ist. Die Stadt/Verwaltung habe zwar kein Geld sei aber Gesprächsbereit. Der Bürger/Eigentümer könne oder besser müsse………
Diese Gesprächsbereitschaft beim damaligen obersten Stadtentwickler dauerte so ca. 30 sec.. „Der XX kann nach Abriss dann nach Bebauungsplan sein Grundstück nutzen“ und „Ja, eine Zwischenlösung könnte XX zustehen, die kann er dann aber einklagen“ so die Worte zu uns und später auch zu beauftragten Architekten. Es wurde erst gar nicht zugehört was wir uns vorstellen geschweige denn nach einer Lösung gesucht.
Meine Zeit ist mir für so einen Quatsch zu schade. Da gehe ich lieber, z.B. wie gestern in die Bali Therme, oder nutze meinen Garten. Und ja, da meckere ich lieber über Facebook o.ä.. Das kann ich machen wann und wie es mir passt:-)