Neuer Zeitfresser: Pokémon GO
Ingress spiele ich seit ein paar Jahren. Ein sogenanntes Augmented-Reality-Spiel, bei dem man halt draußen rumrenn muss und an bestimmten Punkten Aktionen auf dem Smartphone ausführt.
Sieht für Außenstehende bekloppt aus, macht aber Spaß. Man ist draußen, ab und an wird man gezwungenermaßen mit anderen Leuten sprechen und sieht ein bisschen was von Land und Stadt (letzteres eher theoretisch). Das Spiel ist von Niantic, einer Google-Tochter, und die haben just ein neues Spiel nachgelegt. Wenngleich auch noch nicht offiziell in Deutschland. Aber an die APK für Android kommt man an jeder Ecke und unter iOS kann man es sich mit einem neuseeländischen oder amerikanischen Account installieren.
Ich habe das auch seit ein paar Tagen auf dem Nexus 4, Nachwuchs 1.0 auf seinem Motorola. Und es macht schon auch ein wenig Spaß. Ich habe nur den Sinn noch nicht verstanden. Man kann diese putzigen Pokemons einsammeln, die überall in der Gegend aufpoppen, indem man einen Pokeball drauf schmeißt. Diese Pokemons kann man dann mit allerlei Bonbons und Sternenstaub hochleveln, um sie im Kampf stärker zu machen. Gekämpft wird in den Arenen gegen Pokemons anderer Teams (es gibt ein rotes, ein gelbes und ein blaues Team) und für eingenommene Arenen gibt es Goldtaler, die man im Shop gegen Items eintauschen kann. Items gibt’s auch aus den Pokestops, die man „dreht“ und dann Pokebälle, Himmihbeeren, Tränke oder Beleber bekommt. Hört sich nach Kinderspielzeug an? Ist es auch.
Obwohl das Spiel bei uns noch gar nicht raus ist, trampeln sich die Spieler im Kurpark schon fast auf die Füße. Uns sind schon viele begegnet, die aber deutlich unkommunikativer sind, als Ingresser. Bei Pokémon Go fehlt im Moment komplett die soziale Komponente. Es gibt schlicht keinen Grund, mit anderen zusammen zu spielen. Arenen nimmt man alleine ein und kann den Level dann durch Trainieren erhöhen. Danach kann erst ein weiterer Spieler des eigenen Teams ein Pokémon rein stecken. Dazu muss man sich aber nicht absprechen, nicht treffen, nicht zur gleichen Zeit vor Ort sein. Wahrscheinlich guckt deshalb niemand vom Smartphone hoch. Ich wollte schon mal jemandem „Hallo“ sagen, die sind aber immer ratzfatz weg, zum nächsten Pokestop.
Achja, die Arenen und Pokestops sind die Portale aus Ingress. Als Ingresser kennt man also die Standorte der Arenen und Stops. Wobei nicht alle Portale in Pokémon verwendet werden.
Tim macht das Spiel Spaß. Die Grafik ist besser als bei Ingress, die Animationen sind super! Die auf Google-Maps basierende Karte fluffiger und es fehlt der Strategieteil! Mir gefällt Ingress deswegen besser, denke ich. Wenn man beide Spiele parallel auf dem Nexus 4 laufen hat, ist der Akku nach 40 Minuten leer und das Handy so heiß, dass man es nicht mehr in der Hand halten kann. Auch das Motorola von Tim gerät ganz schön ins Schwitzen.
Mal schauen, wieviele Spieler sich in Oeynhausen finden, wenn es erst mal ganz normal im Playstore erhältlich ist. Ich schätze es sind jetzt schon zwei Dutzend verschiedene Nicks, die ich gelesen habe.
Gibt schon einen WDR_Beitrag dazu:
http://www.ardmediathek.de/tv/WDR-aktuell/Pokemon-Go-Sammelwut-und-Datenschutz/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7293644&documentId=36522188