Nicht verbunden
Hm, es ist nicht einfach, eine Innenstadt mit WLAN zu versorgen. Das heisst, grundsätzlich ist es das schon, man stellt eine Reihe von Freifunk-Knoten auf, lässt diese sich untereinander verbinden und – ganz wichtig! – ein paar dieser Knotenaufsteller geben auch etwas Bandbreite von ihrem Internetzugang frei. So habe ich es vor über einem Jahr auf einer Versammlung in Bad Oeynhausen erklärt. Und das fanden auch viele toll. Inzwischen haben wir in der Innenstadt auch so ungefähr 20 Freifunk-Knoten aufgestellt. Leider gibt es nur an zwei Stellen einen Uplink – und die auch noch sehr dicht beieinander. Einzusehen, dass das nicht funktioniert.
Ich habe in den letzten Monaten einige Mails geschrieben, auf die ich keine Antwort bekommen habe. Ich habe einige Gespräche geführt, die fruchtlos verliefen. Zum Anfang des Weihnachtsmarktes hat ein „Externer“ (im Sinne von „nicht bei Freifunk aktiv“) versucht, jemanden zum Mitmachen zu animieren, damit der Weihnachtsmarkt WLAN hat. Drei Tage nachdem er mich gefragt hat, wie und was man dafür benötigt und ich geantwortet habe, dass wir da schon seit einem Jahr dran seien, bekam ich eine konsternierte Antwort. Es gab überwiegend keine und eine abweisende Antwort. So bekommen wir kein Freifunk in die Innenstadt. Anfang letzter Woche haben wir aktive Freifunker auf Anfrage der Neuen-Westfälischen ein Interview zum Thema gegeben.
Grundsätzlich haben wir genug Technik da draußen. Aber damit das alles funktioniert, müssen eben auch ein paar Leute Internet zur Verfügung stellen. Aus der Vorgehensweise in der Innenstadt haben wir gelernt. Vor ca. zwei Wochen habe ich mit ein paar interessierten Gewerbetreibenden gesprochen und genau das Problem der Innenstadt geschildert. Ich denke, es wird dort anders angegangen. Auch in unserer Nachbarstadt im Südosten hatte ich vor ein paar Tagen ein Beratungsgespräch und auch hier ist deutlich angekommen, dass es nur geht, wenn aktiv mitgemacht wird. Nur Knoten aufstellen und ans Stromnetz anschließen reicht eben nicht.
In Bad Oeynhausen habe ich Donnerstag und Freitag gute Gespräche gehabt und versucht WAN per WLAN zu einem Knoten in einer Gastronomie zu holen. Leider scheiterte das gestern letztlich daran, dass die Freifunkfirmware keine SSIDs mit nur zwei Zeichen akzeptierte. Eine Mittagspause zum Erklären und eine Mittagspause mit vergeblichen Installationsversuchen „vergeudet“. Gestern abend auf dem Sofa habe ich mich dann ein paar Stunden damit beschäftigt, in Chats zu lernen und zu lesen. Per Konsole und SSH habe ich die Freifunkknoten bisher noch nicht administriert … aber darüber konnte ich dann die SSID des Knotens auch auf einen so kurzen Wert ändern!
Nachdem ich mit Tim heute vom Handball-Ligaspiel zurück gekommen bin, habe ich mir also erneut das Laptop unter den Arm geklemmt und mich auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Habe erst vor der Tür versucht, per mobilem Aufbau eine Verbindung zu bekommen, damit ich nicht in der Gastronomie „rumnerve“. 10 Minuten später trat der Wirt vor die Tür, um mal frische Luft zu schnappen. Musste grinsen, als er mich da so sah. Leider konnte ich nicht rein, weil geschlossene Gesellschaft war. Habe dann eben noch ein bisschen draußen mit dem Laptop hantiert … aber leider keine Verbindung hinbekommen. So ein Mist. Keine Ahnung, warum sich der Knoten nicht mit dem WLAN verbinden wollte. Vielleicht habe ich nur nicht lange genug gewartet. Als ich das Ding hier zu Hause mit den Daten von meinem WLAN gefüttert habe, klappte es wieder sofort. Nächste Woche nochmal versuchen.
Viel einfacher ist es natürlich, einfach ein Kabel an den eigenen DSL-Router zu klemmen. Falls das also jemand aus der Innenstadt liest, der was für die Aufenthaltsqualität tun möchte, ohne dafür richtig Geld auszugeben: stell‘ doch einen Freifunk-Knoten auf! Und wer schon einen aufgestellt hat und keine Bandbreite freigibt: warum sollen das immer die anderen machen? Überlegt doch mal, ob es nicht doch möglich ist, irgendwie ein Kabel zum Knoten zu bekommen. Wir helfen gerne – damit das was wird!
Ich verstehe die Innenstadthändler & Gastronomen nicht. Bei uns läuft Freifunk seit fast zwei Jahren problemlos. Eher im Gegenteil Kunden halten sich in unserem Geschäft länger auf – und das bei unseren geringen Platz.
Alleine die anwesendheit von Kunden lockt immer wieder neue an. Perfekt. Aber die Kaufleute & Gastronomen in B.O. heulen immer nur rum anstatt sich aktiv um ihre Kundschaft zu kümmern. Da gibt es endlich ein alleinstellungsmerkmal bei dem der Werrepark nicht mit machen kann (deren Kd-Wlan ist ein Witz) aber nein die Innenstadt nutzt es nicht. Traurig, Traurig…..