Wieder schön undeutlich … aber Hauptsache den Helm erwähnt
In Minden wird ein Radfahrer zu Fall gebracht und die Polizei weist nicht mit einem einzigen Wort darauf hin, dass Autofahrer vielleicht mal aufpassen sollen. Sehr detailliert werden die Örtlichkeiten beschrieben, aber vergessen, dass es sich beim Bierpohlweg entweder um eine Vorfahrtstraße, in der Situation aber mindestens um rechts vor links handelt. Man kann auf Google-Maps sehr schön die Haltelinien sehen.
Augenscheinlich hat also der Autofahrer dem Radfahrer die Vorfahrt genommen. Die Polizei macht daraus
… Beim Überqueren der Kreuzung Karolingerring kam es zur Kollision mit einem PKW VW, dessen 83-jähriger Fahrer auf dem Karolingerring in östlicher Richtung – also in Richtung Marienstraße – unterwegs war. Durch den Zusammenstoß stürzte der Radler, der keinen Sturzhelm trug, auf die Fahrbahn … Es kam (unweigerlich) zur Kollision. Wenigstens ist der Zusammenstoß ursächlich für den Sturz. Das ist ja schon mal was. Warum nur der fehlende Helm in einem Nebensatz gepackt wird, nicht aber die fehlende Obacht des Autofahrers, erschließt sich mir nicht. Wie schon hundertfach geschrieben: diese Berichterstattung trägt nicht dazu bei, Autofahrer für den Radverkehr zu sensibilisieren. Im Gegenteil „Hatte ja keinen Helm auf!“ ist die Quintessenz des Beitrages. Sehr hilfreich, liebe Polizei.
Also bitte. Die Polizei hat doch recht. Mit Helm hätte es den Unfall nicht gegeben. *tz*
Mein Highlight war mal ein Bericht aus Paderborn. „Die Radfahrerin trug keinen Helm, sie brach sich das Bein.“ Herrlich. Es ist ganz allgemein sehr Interessant, welch ein Nonsens ständig geschrieben und widerspruchslos hingenommen wird. Man braucht sich da nur mal ganz bewusst die Lokalpresse anschauen. Dabei geht es mir nicht einmal um Dinge, bei dennen man halt unterschiedlicher Meinung sein kann, sondern wirklich um offensichtlich objektiven Unsinn. Das Prinzip von Ursache und Wirkung – DIE Grundlage sämtlicher Naturwissenschaften, ja quasi des Lebens an sich – scheint einer Vielzahl der Menschen völlig fremd zu sein.