Rechts vor links … oder so

Wenn an einer Kreuzung keine weiteren regelnden Schilder oder Lichtzeichenanlagen aufgebaut sind, gilt normalerweise „rechts vor links“. Das kennen Autofahrer. Wenn ich als Radfahrer an so eine Kreuzung komme und von rechts jemand kommt, dann warte ich. Kommt gleichzeitig ein Autofahrer von links, müsste dieser auch warten, bis ich gefahren bin und dürfte dann erst die Kreuzung queren.

So steht es in jedem Fragebogen für die Führerscheinprüfung. Kreuzt man das falsch an gibt’s einen Fehlerpunkt. Missachtet man das in der praktischen Prüfung, fällt man durch. Wenn ich dort jedoch mit dem Rad stehe und warte, hält sich exakt gar kein Autofahrer dran. Alle Autofahrer die von links kommen, fahren dann trotz rechts vor links vor mir her. Im Zweifel bleiben sie bei Stau sogar mitten auf der Kreuzung vor mir stehen.

Sitze ich in der gleichen Situation in einem Auto, fährt niemand einfach vor mir her. Dann wird „rechts vor links“ beachtet. Mehrfach ausprobiert und jedesmal so erlebt.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

4 Kommentare zu „Rechts vor links … oder so

  1. Ich suche den „Blickkontakt“. Wenn ich mir sicher bin, dass der Autofahrer mich sieht fahre ich los. Das endet meistens in einer Vollbremsung des Autofahrers – Blech lackieren ist teuer.
    Oft nicken mir dann die Beifahrer freundlich und gut sichtbar zu???
    Ich bewege mich nicht zurückhaltend mit meinem Rad im Straßenverkehr. Ich schaue allerdings immer nach einem Ausweich und bewege mich oft sehr weit in der Fahrspur. Falls mich ein KFZ überholen möchte, geht das nur über die Gegenspur. Auch das Abdrängen wird dann schwierig weil ich noch genug Platz zum ausweichen habe.

  2. Radfahrer an Kreuzungen, oder generell im Straßenverkehr, scheinen für Autofahrer sowas wie Luft zu sein. Mir passiert relativ oft folgende Situation: Ich warte mit dem Rad an einer unbeschilderten Kreuzung, weil von rechts ein Auto kommt. von hinten nähert sich mir ein Auto und überholt, weil ich bestimmt nur zum Spaß an der Kreuzung stehe, und weil er hinter mir das Auto von rechts nicht sieht. Da hatte ich schon mehrfach Beinahe-Kollissionen beobachten müssen…

  3. Ich fahre in dieser Situation schon immer etwas in die Kreuzung rein, so dass das von rechts kommende Auto zwar noch locker vorbei kommt, sich das von links kommende Auto aber vor mir vorbei quetschen muss und Gefahr läuft, entweder das entgegen kommende Auto zu touchieren oder mich gnadenlos über den Haufen zu fahren.

    Das ist zwar nicht ganz ungefährlich, hat bisher aber immer geklappt. Irgendwo scheinen Autofahrer dann doch eine Schamgrenze zu haben.

    • So mache ich das oft auch. Allerdings bringt es meist nicht viel, die Autos quetschen sich trotzdem noch vor dem Radfahrer entlang. Auch wenn man ganz offensiv nicht in die Richtung guckt.

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