Abstände beim Überholen oder im Gegenverkehr

Fahre ich mit einem Fahrrad auf einer Straße an den rechts parkenden Autos vorbei – z.B. auf der Heinrich- oder der Dr.-Neuhäußer-Straße, aber auch im Dörgen – dann haben Autofahrer überhaupt kein Problem damit, mich zu überholen. Egal wie gering der Abstand zwischen mir und dem überholenden Auto ist. Und wenn dann überraschend Gegenverkehr kommt, werde ich halt abgedrängt und gerammt. Normal.

Fahre ich aber auf derselben Straße an den parkenden Autos vorbei und es kommt mir ein Mensch in einem Auto entgegen, dann ist aus Sicht des Autofahrers überhaupt kein Platz mehr vorhanden. Das passt nie und nimmer, es wird wild gestikuliert, aufgeblendet und direkt auf mich zugehalten. Lustigerweise auch schon mal von demselben Menschen in demselben Auto, der mich zu einem anderen Zeitpunkt an der Stelle noch problemlos überholen konnte.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Abstände beim Überholen oder im Gegenverkehr

  1. Da habe ich andere Erfahrungen gemacht:

    Überholen: dito.
    Entgegenkommen: Selbst wenn ich mit dem Fahrrad mittig auf meiner Fahrspur fahre und auf der Gegenspur ein Radfahrer fährt (meist leider nicht mittig sondern eng rechts am Bordstein oder schlimmer noch an den Autotüren entlang), wird meist noch der entgegenkommende Radfahrer trotz Gegenverkehr (mir) überholt und sich mit Minimalabstand zwischen mir und ihm vorbeigequetscht; auch bei hohem Tempo. Da muss ich oft ausweichen, weil es sonst knallen würde; aus Protest aber erst im letzten Moment und mit ordentlich Geschrei (Klingeln taugt nichts).
    (Ein Problem übrigens, welches weit seltener wäre, wenn sich die meisten Radfahrer nicht immer extrem eng an den rechten Rand kuscheln würden.)

    Was mir aber auffällt ist folgendes: Wenn ein Müllauto, ein Möbelwagen, ein Bagger oder sonst etwas großes und stabiles die Spur blockiert, dann wird selbst bei ausreichend Platz nicht gefahren oder sich nur zögernd vorgetastet. Fällt mir auch dann auf, wenn ich ‚mal selbst Auto fahre und dann denke: „Warum fährt der nicht? Ist doch genug Platz?“

    Das ist etwas, was ich äußerst befremdlich finde: Ein Müllauto könnte das eigene Auto zerkratzen, und man fährt extrem vorsichtig dran vorbei, weil man die Abmessungen des eigenen Autos nicht kennt! Beim Radfahrer denken aber alle, dass es schon passt. Das kapiere ich nicht. Kann ich mir nur damit erklären, dass des Radfahrers Verletzungen billigend in Kauf genommen werden; aber auch das passt nicht, denn auch dabei könnte das eigene Auto Schaden nehmen. Es bleibt völlig gaga, aber Autofahren ist ja auch etwas, wo die Rationalität abgeschaltet wird …

    • Ja, das meinte ich. Natürlich fährt der Autofahrer trotzdem weiter und quetscht sich durch. Aber mir wird sehr oft deutlich signalisiert, dass ich gefälligst an die Seite zu fahren habe! Das meinte ich damit.

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