Cybermobbing-Gesetz?

Das Westfalenblatt hat einen Kommentar veröffentlicht, in welchem der Autor ein extra Gesetz gegen Cyber-Mobbing als gute Möglichkeit gegen Beleidigungen und Drohungen in Foren und Netzwerken ansieht. Der Appell an Fairness reicht nicht
… Wer pöbelt, muss Konsequenzen spüren, sozusagen des Internets verwiesen werden. Natürlich wird es schwerfallen, das Netz gründlich zu überwachen, aber Melde-Buttons, die von den Providern eingebaut werden, würden die Suche vereinfachen. Auch eine Pflicht, unter dem Klarnamen zu schreiben, könnte manchen Verbalrüpel abschrecken …
Ich habe diesen Artikel kommentiert und veröffentliche das (leicht angepasst) auch hier.

Es gibt schon Gesetze, mit denen Beleidigungen, Verleumdungen und Bedrohungen geahndet werden können. Sie gelten im Fußballstadion, der Kneipe und auch im Internet. Wer hätte das gedacht! Man muss es nur anwenden.

Im Punkt „Realname“ stimme ich dem Autor zu. Ich glaube schon, dass sich dann manche Menschen etwas zurück halten würden. Ich schreibe überall mit meinem richtigen Namen und muss dann halt damit leben, dass meine Meinung mir zugeordnet wird. Und ist das nicht auch wünschenswert? Ich messe einer Meinung mit Realnamen jedenfalls mehr Wert bei, als der eines Arno Nym, der rumpöbelt. Allerdings gibt es auch hier aus gutem Grund Gesetze, die mir ermöglichen dies nicht zu tun, falls ich es nicht möchte.

Vielleicht ist es sinnvoller, durch eine geänderte Presseberichterstattung zu allen Themen, die Meinung und das Verhalten der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen. Ins Negative hat „die Presse“ ja auch hinbekommen. Wie viele Leute BILDen sich denn durch die Presse ihre Meinung und entwickeln das Verhalten, welches wir haben?

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Cybermobbing-Gesetz?

  1. Ich würde diesem Kommentar in zwei Dingen widersprechen. Wobei ersteres eher eine Anmerkung ist. Vielleicht wäre ein speziell auf das Medium Internet ausgerichtetes Gesetz tatsächlich sinnvoll, um für die Problematik zu sensibilisieren. Sicher kann man Cybermobbing größtenteils auch mit vorhandenen Regeln angehen, aber die Art und Weise des Umgangs im Internet hat meiner Ansicht nach durchaus eine andere Qualität, auf jeden Fall aber eine Quantität.

    Was die gescholtene Presse angeht, das Problem liegt eher darin, dass sich die meisten Medien dem Umgangston im Web anpassen. Sie reiten dort auf einer Welle mit, in der Hoffnung möglichst viele Klicks zu bekommen. Ihr die Schuld zu geben ist in gewisser Weise eine Verwechslung von Wirkung und Ursache.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*