Leihrad fahren
Ich fahre ganz ungerne andere Fahrzeuge. Autos benutze ich soweit möglich nur die eigenen und bei Rädern ist das eigentlich noch „schlimmer“. Die muss man ja nun ganz individuell auf den Fahrer einstellen, damit es sich gut anfühlt. Nicht umsonst, habe ich z.B. einen Suchdauerauftrag bei ebay, um alle verfügbaren Selle Italia Explorer aufzukaufen. Auch der Lenker und ganz besonders die Griffe tragen nicht unwesentlich zum Wohlfühlen auf dem Rad und zur Effizienz des Rades als Verkehrsmittel bei. Darum habe ich mich auch lange darum gedrückt, mit dem Bergamont zum Fahrradhändler des Vertrauens zu fahren. Es läuft ganz gut, aber im Freilauf bzw. wenn man die Pedale rückwärts bewegt, fühlt man deutlichen Widerstand. So als wäre ein Lager kaputt. Und tatsächlich musste das Rad auch gleich in der Werkstatt bleiben :-( Für den Nachhauseweg habe ich dankenswerterweise ein Leihrad bekommen. Bestimmt kein schlechtes, hochwertige Komponenten und nicht solche rottigen Kisten, wie man sie manchmal als Leihauto bekommt. Aber … ich weiß jetzt, warum so viele Menschen behaupten, sie könnten keine 40 Kilometer am Stück fahren. Wie soll man das mit so einer Geometrie auch? Ja, es ist nicht auf meine Größe eingestellt, aber so aufrecht, die Pedale deutlich vor dem Sattel, der steile Vorbau … ich kam mir vor wie der Affe auf dem Schleifstein. Und genau so sehe ich Leute Sonntags durch die Gegend gondeln. Kein Wunder, dass die nach 2 Kilometern gar sind.
Und dann der Sattel! Meine Fresse, Gelsättel sind offensichtlich nur erfunden worden, um den Menschen das Fahrradfahren zu verleiden. Was ein unbequemes Ding! Drückt, schuppert und ich habe keine einzige passende Position gefunden. Hatte ich immer noch überlegt, ob ich in den Sommerferien mein Rad zu Hause lasse und mir vor Ort eins leihe, habe ich dazu gerade eine Entscheidung getroffen.
Also,
Ich fahre ja so einen Tiefeinsteiger (manche sagen auch Damenrad) aufrecht sitzend mit steilem Vorbau. Ich fühle mich total wohl mit der Körperhaltung. Einen Gelsattel habe ich nicht. Dafür von SQLAB einen auf mich abgestimmten Stufensattel mit Delta-Federstütze. Ebenso sind von SQLAB die Griffe und Spiergrips ( nein, keine Sparerips ). Für mich gibt es kein perfekteres Tourenrad. Wenn ich mag kann ich mit einem Griff den Lenker runter stellen (Speedlifter). Das ist mir aber viel zu unangenehm und ich habe zu viel Druck auf meinen Handgelenken.
Stattdessen ärgern mich andere Punkte. Z.B. das es keine Vernünftige Möglichkeit gibt ein (Falt)schloss unterzubringen. Oder der extrem versetzte Bremsgriff wenn z.B. ein Nexus Schaltdrehgriff montiert ist. Da muss selbst ein kurzes Griffgummi noch gekürzt werden.