Workshop klimafreundliche Mobilität
Die Voruntersuchungen zu dem Workshop, welcher am letzten Donnerstag in der Wandelhalle im Bad Oeynhausener Kurpark stattfand, habe ich hier schon mal ein wenig vorgestellt. Diese Zahlen wurden auch Donnerstag noch einmal genannt. Allerdings wurde bereits in den einleitenden Worten zu den Workshops nach der Präsentation des Zahlenwerks ein Satz genannt, der deutlich macht, warum sich sehr wahrscheinlich (ja, ich bin ein unverbesserlicher Pessimist Realist) nichts ändern wird. Die Fragestellung lautete nämlich „Wie können wir die klimafreundlichen Mobilitätsarten Fußverkehr, Radverkehr und öffentlicher Nahverkehr fördern, [etwas leiser] ohne den motorisierten Individualverkehr zu behindern?“. Ja, das wurde so gesagt, ich wollte tatsächlich gleich rein rufen.
Die Antwort auf die Fragestellung ist ganz einfach: gar nicht. Das geht nicht. Punkt. Wir haben eine begrenzt zur Vwerfügung stehende Verkehrsfläche. Wenn ich drei Verkehrsarten von dieser Fläche etwas gebe, damit diese es sicherer, komfortabler und schneller haben, dann muss ich einer anderen etwas weg nehmen. Es funktioniert nunmal nicht anders. Und solange das KFZ des Bürgers dessen heilige Kuh ist, solange ein Autofahrer morgens in seinem Auto auf dem Weg zur Arbeit wichtiger ist, als ein Radfahrer auf seinem Rad auf dem Weg zur Arbeit, solange ändert sich nichts. Dahin müssen wir kommen.
So war denn mein einziger Punkt, den ich in den Workshops anbrachte (ich war nur bei den Radfahrern) auch die Kommunikation. In Bad Oeynhausen ist die Infrastruktur gut, man muss sie nur nutzen bzw. nutzbar machen. Dazu muss man den Autofahrern erklären, dass es Fahrräder gibt und diese auf der Fahrbahn fahren. Damit mich nicht Handwerker von ortsansässigen Bauunternehmen anpöbeln, wenn ich mit dem Rad auf der Eidinghausener Straße fahre. Das Anpöbeln ist mir persönlich egal, anderen vielleicht nicht. Gefährlich ist aber das aus dem Pöbeln resultierende Verhalten. Wer sich die Zeit nimmt, das Fenster seines Transporters runter zu kurbeln, um mich auf die seiner Meinung nach korrekte Benutzung des Radweges hinzuweisen, der verhält sich auch beim Überholen wie die Axt im Walde. Mal abgesehen davon, dass er nur deshalb gepöbelt hat, weil er die geltenden Regeln nicht kannte – da ist kein Radweg! Daher: Kommunikation!
Es gibt in Bad Oeynhausen nicht eine einzige gefährliche Straße. Diejenigen welche die Straßen benutzen, sind die Gefahr. Nicht das Auto „touchiert“ den Radfahrer oder Fußgänger, dessen Fahrer ist es.
Die Maßnahmen, welche in dem Workshop genannt wurden, sind übrigens nahezu deckungsgleich mit denen, welche in den Arbeitsgruppen des „Runden Tisch für eine fahrradfreundliche Stadt Bad Oeynhausen“ vor fünf Jahren erarbeitet wurden. Und diese sind widerum fast identisch mit denen, die die „Planungsgruppe Verkehr Hannover“ Jahre vorher für die Stadt Bad Oeynhausen erstellte. Man kann und muss das Rad nicht neu erfinden. Alles was zu tun ist, ist seit vielen, vielen Jahren bekannt. Man muss es nur – verdammt noch mal – endlich tun!
Naja, es können noch mehr Flächen versiegelt werden. Dann gibt es etwas zu verteilen ohne dem anderen etwas nehmen zu müssen. Lediglich die Natur leidet. Und das dieses kein Problem dastellt, nicht mal für rot/grüne Landesregierungen (NRW & Niedersachsen), kann man in den letzten Tagen den Medien entnehmen. Ein 8 (in Worten: acht) spurigen Ausbau der A2 zumindest von Bielefeld bis Helmstedt hällt man hier für notwendig.
Nach dem dritten Lesen, habe ich es verstanden ;-) Aber genau das wird in Bad Oeynhausen lokal eher nicht zum Tragen kommen. Überregional mag das sein, aber kommunal müssten wir kaufen, um zu betonieren. Wo kein Geld, da kein Beton.
Was schon ohne Geld alles betoniert wird…….
Aber einer Vielzahl der Bürger die benötigte Fläche zu nehmen wird wohl noch mehr die Sache bremsen als der Finanzmangel.
Zum Verständnis denke ich das manche Dinge besser in einer persönlichen Diskussion zu klären sind