Ohne Angebot nutzt Kaufkraft nichts

Mir geht das Gerede inzwischen ziemlich auf den Senkel. In einem langen Artikel in der Neuen-Westfälischen beschreibt die IHK-Führung aus Minden, wie es kaufkraftmäßig in Bad Oeynhausen aussieht und was dagegen in der Innenstadt geboten wird. Soweit kann ich durchaus zustimmen. Aber dann kommt, was man ändern muss und Herr Drabert schimpft auf Verwaltung und Politik, die sich zum Beispiel nicht für eine Freigabe der Herforder Straße für den Autoverkehr erwärmen konnten. Und das ist gut so. Neue-Westfälische: Kräftige Käufer, schwaches Zentrum
… Drabert spart nicht mit Kritik an Stadtverwaltung und Politik. „Von dieser Seite ist doch nichts gekommen zur Stärkung der Innenstadt“, sagt Drabert, der die Hagemeyer-Geschäftsführung kürzlich an seine Tochter übergeben hat. „Im Gegenteil: Unser Vorstoß in diesem Jahr, die Herforder Straße zumindest zum Teil für den Verkehr freizugeben, wurde abgelehnt …
Kein Mensch hat Probleme mit dem Auto in die Innenstadt zu kommen. Wir haben Parkhäuser, die es dem Kunden ermöglichen in 1 1/2 Minuten fußläufig die Geschäfte zu erreichen. Eine Öffnung der Herforder würde lediglich zu Durchgangsverkehr und wildem Parken führen. In anderen Städten gibt es das auch nicht. Punkt. Was aber sehr wohl dazu führt, dass man in einer Innenstadt nicht kauft, ist ein mangelndes Produktangebot. Das kann Verwaltung und Politik aber nicht steuern. Weder gehören die Leerstände der Stadt, noch kann man einem Geschäft vorschreiben, welches Sortiment geführt wird.

Herr Drabert als ehemaliger Geschäftsführer des Kaufhauses Hagemeyer hätte es aber in der Hand gehabt. Denn ich habe früher dort meine Kleidung gekauft. Zumindest bis Hagemeyer die Herrenabteilung aufgegeben hat. Seitdem kaufe ich Hemden, Sakkos oder Pullover mal bei Bruno Kleine, mal bei C & A oder auch im Netz – aber eben nicht mehr in der Innenstadt. Danke Herr Drabert, dass Sie mit dieser Art und Weise der Sortimentspolitik für Bad Oeynhausens Innenstadt aktiv waren!

Vielleicht könnte man statt dem ewigen Meckern und mit dem Finger auf andere zeigen auch einfach mal aktiv werden und abseits von bunten Bildern in Tunneln, mehr Angebot schaffen? Vielleicht könnte man statt ewig auf die Parkgebühren zu schimpfen, dem willigen Kunden einfach 10 Cent bei jedem Kauf erstatten – wie Hagemeyer es früher gemacht und leider aufgegeben hat! Vielleicht könnte man die existierenden Parkhäuser auch einfach mal positiv erwähnen und nicht immer nur darauf schimpfen, dass sie nicht unter dem eigenen Gebäude sind? Einfacher ist es natürlich, sich zurück zu lehnen und zu meckern …

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

3 Kommentare zu „Ohne Angebot nutzt Kaufkraft nichts

  1. Leider ist man bei der IHK Zwangsmitglied. Die Politik der Kammer ist einfach nur schlimm. Sei es der Schwachsinn über die Oeynhausener Innenstadt oder eine auf Stelzen geführte Verbindungsstraße durch die Weserauen um die Dehmer Spange und den Weserauentunnel zu verbinden.
    Das ganze hat nichts mehr mit Wirtschaftsförderung zu tun sondern mit einer Politik vergangener Generationen.

  2. Habe den Text Ende letzen Jahres noch einmal etwas leserbrieffreundlicher formuliert und an die NW geschickt. Heute ist er dann auch abgedruckt worden.

    Kräftige Käufer, schwaches Zentrum vom 22.12.2014

    Mich nervt das Gerede inzwischen ziemlich. Außer „Freigabe der Herforder Straße für den Kraftverkehr“ höre ich von der IHK wenig bis gar nichts. Kein Mensch hat Probleme mit dem Auto in die Bad Oeynhausener Innenstadt zu kommen. Wir haben Parkhäuser, die es dem Kunden ermöglichen in 1 1/2 Minuten fußläufig die Geschäfte zu erreichen. Eine Öffnung der Herforder würde lediglich zu sinnlosem Parksuch- oder sogar Durchgangsverkehr und wildem Parken führen.

    Was aber sehr wohl dazu führt, dass man in einer Innenstadt nicht kauft, ist ein mangelndes Produktangebot. Das kann aber weder die von Herrn Drabert kritisierte Verwaltung noch die Politik steuern. Weder gehören die Leerstände der Stadt, noch kann man einem Geschäft vorschreiben, welches Sortiment geführt wird.

    Herr Drabert als ehemaliger Geschäftsführer des Kaufhauses Hagemeyer hätte es aber in der Hand gehabt. Denn ich habe früher dort meine Kleidung gekauft! Zumindest bis Hagemeyer die Herrenabteilung aufgegeben hat. Seitdem kaufe ich Hemden, Sakkos oder Pullover mal bei Bruno Kleine, mal bei C & A oder auch im Netz – aber eben nicht mehr in der Innenstadt. Danke Herr Drabert, dass Sie mit dieser Art und Weise der Sortimentspolitik für Bad Oeynhausens Innenstadt aktiv waren!

    Vielleicht könnte man statt dem ewigen Meckern und mit dem Finger auf andere zeigen auch einfach mal aktiv werden und abseits von bunten Bildern in Tunneln, mehr Angebot schaffen? Vielleicht könnte man statt ewig auf die Parkgebühren zu schimpfen, dem willigen Kunden einfach 10 Cent bei jedem Kauf erstatten – wie Hagemeyer es früher gemacht und leider aufgegeben hat! Vielleicht könnte man die existierenden Parkhäuser auch einfach mal positiv erwähnen und nicht immer nur darauf schimpfen, dass sie nicht unter dem eigenen Gebäude sind? Einfacher ist es natürlich, sich zurück zu lehnen und zu meckern …

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