Fahrradunfall mit Schwerverletztem

Immer wenn ich diese Überschriften lese, wird mir ganz anders. Jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit erlebe ich gefährliche Situationen. Und inzwischen muss der Nachwuchs auch mit dem Rad in die Innenstadt. Pol. Mi-Lü: 9-jähriger Fahrradfahrer lebensgefährlich verletzt
… ereignete sich an der Kreuzung „Hedingsener Straße/Zum Vorwerk“ ein folgenschwerer Verkehrsunfall mit einem schwerstverletzten 9-jährigen Fahrradfahrer: Nach bisherigen Ermittlungen befuhr der 9-Jährige mit seinem Fahrrad die Straße „Zum Vorwerk“ und überquerte die Hedingsener Straße in Fahrtrichtung Düstere Straße. Dabei missachtete er die Vorfahrt eines Opel Vivanco, der von einem 48-jährigen Fahrer gelenkt wurde und auf der Hedingsener Straße in Fahrtrichtung Hedingsen unterwegs war. Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge …
Der Junge ist lebensgefährlich verletzt und ich wünsche ihm aufrichtig alles Gute. Wie gesagt, ich bin bei sowas sehr betroffen, gerade auch weil Tim im fast gleichen Alter ist.

Und da kommen wir zum Punkt: formal hat die Polizei sicher Recht, wenn sie schreibt „missachtete die Vorfahrt“. Der Junge kam für den Lieferwagen (die Polizei meint wahrscheinlich einen Opel „Vivaro“ und nicht „Vivanco“) von rechts. Ich kenne die Kreuzung ganz gut und behaupte mal ganz forsch, dass man als aufmerksamer Fahrer Möglichkeiten hat, diese einzusehen. Allerdings weiß ich auch, wie die Verbindungsstrecke von Volmerdingsen nach Wulferdingsen genutzt wird. „Sinnig fahren“ ist nicht die Beschreibung, die ich dort anwenden würde.

Eine Lösung an der Stelle wäre ganz klar „rechts vor links“. Sowas nimmt die Verwaltung aber immer lieber zurück (Dörgen, Herforder Straße), als dass sie es einrichtet. Der (motorisierte) Verkehr muss ja fließen. Und das möglichst schnell. Ich weiß nicht, ob rechts vor links diesen Unfall verhindert hätte. Ich weiß nicht, wie schnell der Junge von oben herunter kam. Ich kenne auch die Geschwindigkeit des Lieferwagens nicht. Bei rechts vor links hätte letzterer aber definitiv langsamer unterwegs sein und aufmerksamer in den Kreuzungsbereich einfahren müssen. Ja, das hätte die Unfallwahrscheinlichkeit – egal wer was missachtet – verringert.

Update: Inzwischen erreichte mich eine Mail „aus gut informierter Quelle“ und es scheint wohl wirklich so, dass der Junge dort ziemlich schnell herunter gefahren ist. Da war wohl wenig zu machen. Gut, dass ich nicht so drauf gehauen habe wie sonst, die Meldung war aber auch nicht erschöpfend. Zu hohe Geschwindigkeit des KFZ war wohl nicht im Spiel. Nichtsdestotrotz: auch in diesem – oder vielleicht sogar gerade in diesem – Fall wäre meine vorgeschlagene Lösung „rechts vor links“ sinnvoll und hilfreich. Es ist bekannt, dass durch diese Regelungen die gefahrenen Geschwindigkeiten sinken … und das mindert das Unfallrisiko und auch die Schwere der Unfälle. Wie oben geschrieben: egal wer was missachtet.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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