Amok-Sportschütze
Wenn Radfahrer bei Rot über eine Ampel fahren und dabei hauptsächlich sich selbst gefährden, werden sie in der Presse zu „Rambos“ hoch stilisiert. Das zeigt zum einen, dass die meisten Pressevertreter und unser Verkehrsminister Ransauer den Film „Rambo“ noch nicht gesehen haben, zum anderen, wie sehr an konkreten Gefahren vorbei geschrieben wird. Denn wenn jemand an Waffen kommt und diese nutzt, denn Neckar-Chronik: Streit um Nebenkosten – Amokläufer von Dossenheim erschießt Nachbarn
… FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke hingegen warnte vor «reflexhaften Forderungen» nach der Verschärfung von Gesetzen und davor, Sportschützen und Jäger potenziell zu kriminalisieren … Ja, der Vergleich zwischen einem Rotlichtsünder und einem Mörder ist lächerlich. Aber in ersterem Fall sind alle Medien und die meisten Politiker schnell damit bei der Hand, eine Generalisierung der Gefährdung herbei zu fantasieren, während im letzteren Fall genau davor gewarnt wird.
Meine Fresse, ganz offensichtlich ermöglicht der Besitz von Waffen einen Amoklauf. Ganz offensichtlich waren die überwältigende Mehrheit der Amokläufer der letzten Jahre in irgendeiner Form Sportschützen oder in Schützenvereinen organisiert. Und aus dieser Erkenntnis möchte man nicht lernen? Ich möchte diese Vereine gar nicht „verbieten“. Aber man könnte sehr wohl darüber nachdenken, ob die Waffen zu Hause gelagert werden dürfen; ob man überhaupt solche Waffen benötigt. Und ganz grundsätzlich finde ich eine Industrie, die sich damit beschäftigt andere Menschen zu töten, zum Kotzen.
Naja … Sportschütz sind nun nicht per se Mörder.
Korrekt ist allerdings die Feststellung, dass Rambo im Film der gute gewesen ist. Erst als ihm eine unfähige Staatsmacht dazu getrieben hat sorge er für Chaos und da sind durchaus paralellen zum Radverkehr zu sehen. Schlecht geführt macht da letztlich jeder was er will.
Dein Optimismus in allen Ehren, aber glaubst Du wirklich die Leute, die von „Radl-Rambos“ sprechen kennen mehr als Teil II und III?
Und natürlich sind nicht alle Sportschützen Mörder. Gerade das wollte ich eben ausschließen. Aber die große Mehrheit der Amoläufer der letzten Zeit waren Sportschützen, in Schützenvereinen oder in Familien, deren Mitglieder zu den beiden Gruppen gehörten. Zumindest wenn ich die Berichte alle richtig im Kopf habe.
Achja, und gestern las ich wieder von einem dreijährigen in den USA, der sich den Kof weggeschossen hat. Woran das wohl liegt? Damit meine ich nicht, dass er den Abzug gezogen hat …
Die USA sind was Waffen anbelangt ja auch völlig panne. Wenn ich sowas wie „Kindergewehre“ schon lese wird mir ganz anders. Ich könnte auch mit strengeren Regeln in Deutschland leben, aber mir erscheint da nicht jeder Vorschlag sinnvoll. Zumal vieles nur an den Symptomen herum doktort. Die Ursachen liegen oft woanders und damit meine ich keine Computerspiele.
Beispiel: Großkalibrige Waffen braucht man für den Schießsport nicht. Ein Verbot träfe hauptsächlich die Liebhaber. –> Sinnvoll zur Schadensbegrenzung.
Was aber bringt es die Waffe nur noch im Vereinsheim zu lagern? Amoktaten sind i.d.R. nicht spontan. Also kann ich mir das Teil als Amokläufer auch gerade abholen und dann losballern. –> Kein Unterschied.
Vom Film Rambo kenne ich eigentlich hauptsächlich den ersten Teil. Der ist richtig gut. Die anderen Teile sind dagegen fast nur geballer. Aber wie gesagt. Der erste Teil passt sehr gut zur Situation des Radverkehrs in Deutschland, wo das Pendel auf unfähige Behörden zurückschwingt. Man erntet was man sät. Nur in Bonn und Berlin ist das noch nicht angekommen.