E-Post nur Druckzentrum
Gestern hörte ich auf einer Veranstaltung des Städte- und Gemeindebundes einen informativen Vortrag eine Reklamepräsentation der Post für ihren E-Postbrief. Ich hatte dazu schon mal auf einer der letzten CeBIT mit einem Post-Menschen geredet, der mir die Sache nicht schmackhaft machen konnte. Gestern wurde es halt im Rahmen einer Veranstaltung für kleine und mittlere Kommunen präsentiert. Und ganz ehrlich: mehr als ein Druckzentrum ist dieser Dienst nicht.
Ich habe nach dem mäßigen Vortrag (das zu präsentierende PDF wurde nicht einmal im Vollbild geöffnet, sondern inkl. aller Menüs und dem Apple-Dock auf die Leinwand projiziert) ein paar Fragen gehabt – was ganz offensichtlich nicht üblich war. Es guckten sich einige Anwesende um. Aber zu Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, aufbrechen der Verschlüsselung zum Drucken, der dadurch bestehenden Möglichkeit zum Verändern der Daten, der Unmöglichkeit E-Post und E-Mail zu verknüpfen etc. wolle ich halt was wissen … ganz offensichtlich ist das bei so einer Veranstaltung nicht opportun. Die Antworten bestanden dann auch nur aus der Wiederholung des zuvor gesagten.
Es wird auch gar nicht mehr groß darauf abgestellt, dass der Dienst besonders sicher sei. Hauptsächlich wurde die Druckfunktion und das Einsparpotential der Kommunen durch diesen Dienst angesprochen. Wobei ich mir bei den aufgerufenen Preise gar nicht so sicher bin, ob das schlussendlich günstiger wird. Müsste man durchrechnen. Als „gesicherte Verbindung“ zwischen Verwaltung und Bürger kann man das System aber beim besten Willen nicht an den Mann bringen. Die einzig vernünftige Lösung dies zu bewerkstelligen – Schlüsseltausch zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern – wurde gleich im ersten Satz als zu kompliziert abgetan und nicht weiter thematisiert. Dann lieber blind einem gewinnorientierten Unternehmen die vertraulichen Daten geben und hoffen, dass die da nicht rein gucken. Ist klar, ich lasse mir meine Post auch immer vom Postboten vorlesen …
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