Was raucht der?
Wie kommt eigentlich Springer-Chef Mathias Döpfner auf das schmale Brett, dass jemand von sich aus fragen sollte, ob er für etwas zahlen soll, was ihm bereitwillig kostenlos überlassen wird und um das nie gebettelt wurde? Es ist erschreckend, wie … wie soll ich das sagen … weltfremd? Manager sind. Wo lebt der Kerl? Wenn er nicht möchte, dass Google-News die Artikel seiner Qualitätsjournaille völlig kostenlos für ihn mit Besuchern versorgt, dann muss er nur eine klitzekleine Textdatei pflegen und der Spuk hat ein Ende. Das will er aber gar nicht! Denn dann würde er ja kein Geld mehr verdienen! DWDL.de: Dazu hat Döpfner auch gleich noch einen Vergleich parat:
„Das ist so, als würde eine Hehlerbande bei Amnesty International eine Menschenrechtspetition zur Verteidigung der freien Bürgerrechte beim Ladendiebstahl einreichen.“ Darf man eigentlich Scheiße sagen, wenn man Scheiße liest? Das war er möchte ist so, als würde er vom Kioskbesitzer Geld dafür verlangen, dass dieser seine Magazine im Kiosk auslegt. Und dann bringt er so einen bescheuerten Amnesty-Vergleich. Das ist wirklich unerträglich.
Ich vermute aber, wir haben es hier mit einem kompletten Verlust des Realitätssinnes zu tun: Er rechnet durch die Einführung der Bezahlschranke nämlich mit steigenden Anzeigenpreisen. Der Grund: Im Werbemarkt sei ein zahlender Leser mehr wert als ein nicht zahlender. „Perspektivisch ist die Preiserhöhung die logische Konsequenz.“ Äh, ja. Genau. Wenn ich Geld vom Leser nehme – was legitim ist – dann steigen die Anzeigenpreise? Weil dann weniger Leute die Anzeigen lesen?
Hallo Andreas,
Ironie des Schicksals?:
Schön daß die Online-Zeitungen Werbung einblenden:
Auf den Seiten der Berliner Zeitung lese ich gerade unter Anzeige: „Verteidige dein Netz…“ – also die Google-Gegenwerbung.
Kann leider kein Foto anhängen.
Ich denke, wenn Google mal bei den Zeitungen für ein paar Tage die Suchergebnisse durch Hinweistexte ersetzt „Hier würde ein Suchergebnis der [Zeitung] stehen“, wäre der Spuk ganz schnell wieder vorbei.
Aber Lobbyarbeit hat in Deutschland schon oft zum Erfolg geführt.
Viele Grüße
Frank