Hermann-Löns-Straße


Hermann-Löns-Straße

22.10.2006 – Eigentlich gehört hier gar kein Radweg hin. Ist auch keiner – in einer 30 Zone. Was ich aber seit Jahren nicht verstehe ist, warum man dort diese merkwürdigen Streifen nicht entfernt. Es scheint mir fast so, als wolle man suggerieren, diese Streifen müssen von Radlern benutzt werden. Dazu tragen auch die halb verblichenen Fahrradpiktogramme bei.

Das Problem mit diesen Streifen ist, dass die Autofahrer auch denken, die Radfahrer gehören auf diese Streifen und dementsprechend wird auf dieser sehr stark von Schülern frequentierten Straße zusätzlich zum zu schnell fahren auch ordentlich geschnitten und gedrängelt. Ich bin dort schon links an einer Verkehrsinsel vorbei überholt worden.

Der nichtsnutzige Streifen schmälert unsinnigerweise die Fahrbahnbreite, wird von parkenden Autos nicht zugeparkt (wodurch die Straße noch mal schmaler wird). Fahrräder kommen rechts an den parkenden KFZ (Falls jemand so wahnsinnig ist, das zu versuchen – Schulkinder machen das!) nicht vorbei und der Rest der Fahrbahn wird nachdrücklich von KFZ in Anspruch genommen. Eine spannende Sache, dort zu fahren, wenn man nicht sicher und selbstbewusst genug ist. Folgerichtig fahren dort fast alle auf dem Gehweg! Katastrophal … und könnte durch Entfernen der Streifen recht einfach gelöst werden. Schmeißt doch mal die Fräse an …

Update: 23.11.2008

Nachdem in diesem Jahr irgendwelche Rohre entlang der östlichen Seite der Straße verlegt wurden, fehlt dort nun der unzulässige Zierstreifen. Da fallen doch jetzt nur noch die halben Kosten an, um die vielfach nicht nur von mir monierten restlichen Linien zu entfernen.

Aber auf meine Nachfrage vom 29.07.2008 erhielt ich per 01.10.2008 die Antwort:

Es ist richtig, dass in Tempo-30-Zonen seit einiger Zeit keine Radwege oder Radfahrstreifen mehr ausgewiesen oder angelegt werden. …
Insofern ist die im fraglichen Bereich der Hermann-Löns-Straße zum Teil noch vorhandene Markierung, welche aus einer Zeit vor der jetzt gültigen Rechtslage stammt, wie Sie richtig darstellen veraltet und heute weder zeitgemäß noch notwendig. …
Aus diesem Grunde [Anm.: Dauermarkierung] würde eine Demarkierung nur durch ein Abfräsen des entsprechenden Teils der Fahrbahnoberfläche zu erreichen sein, was immense Kosten und anschließend eine Notwendigkeit der Fahrbahnsanierung insgesamt nach sich ziehen würde. Hierfür stehen dem zuständigen Straßenbaulastträger jedoch momentan keine Mittel zur Verfügung.

Merkwürdig daran finde ich, dass das Abfräsen der Markierung auch in der Hermann-Löns-Straße ganz offensichtlich gut funktioniert hat und auch keine Gefährdungen für den Verkehr dadurch entstanden sind. Dort wo Verkehrsinseln installiert wurden, sind die Linien nämlich durchaus durch Abfräsen entfernt worden:

Und eine Fahrbahnsanierung ist notwendig? Na, so ein Flickenteppich wie die Hermann-Löns-Straße eh schon ist, da machen die paar kleinen Rillen den Braten auch nicht fett.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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