#TwiBloTBOL
Twitter jemandem zu erklären, der nicht weiß was es ist, erweist sich oft als schwieriges Unterfangen. Ich hab’s schon ein paar Mal versucht (/en müssen) und bin dabei nicht zufriedenstellend zu Ende gekommen. Meist endet es mit „Und was bringt Dir das?“ oder ähnlichen Fragen. Ehrlich gesagt, drängt sich mir die Frage hin und wieder auch selbst auf. Allerdings weiß ich es wieder, wenn im Fernsehen eine der fast täglichen Talkshows läuft oder auf einem der Sender auf den hinteren Kanälen gescriptete oder gar tatsächliche Reality gezeigt wird und ich mein Entsetzen nicht im Wohnzimmer explodieren lassen kann. Dann fühle zumindest ich mich wohler, sobald ich sehe, dass ich mit meiner Sensorik noch im normalen Bereich bin und andere ebenfalls explodieren. Manchmal muss man einfach raus hauen, was man denkt. Und manchmal schreibe ich auch nur komplett belangloses Zeug oder bewerbe automatisiert diesen Blog.
Da es Millionen Nutzer des Dienstes gibt, bin ich so ganz allein mit diesem Gefühl und dem Verhalten wohl nicht. Im Laufe der Zeit füllt sich sowohl die Liste der „Follower“ als auch der Verfolgten und es ergeben sich automatisch soziale Vernetzungen. Die Sachen einiger Leute lese ich schon seit Jahren, ohne sie je getroffen zu haben. Trotzdem kennt man vereinzelt die ganze Wohnung durch Bilder, weiß wie schnell die bevorzugten Keipen im Dorf zu erreichen oder die Straßen der Umgebung beschaffen sind. Nicht zuletzt reichen 140 Zeichen je Tweet auch aus, um die Grundhaltung eines Menschen – wenn man genug von den 140-Zeichen-Äußerungen liest – zu erkennen. Ich bezweifle, dass man nach Monaten oder gar Jahren „following“ einer Person bei Twitter, komplett überrascht würde träfe man sie persönlich. Optisch womöglich, aber nicht bei anderen Dingen. Es ist wie im „richtigen Leben“. Dort läuft die Vernetzung ja nicht anders ab, nur langsamer und definitiv optisch induzierter. Irgendwo trifft man sich zufällig, kommuniziert, wiederholt das … ich muss niemandem erklären, wie Menschen sich kennen lernen.
Immer kommt es bei solch virtuellen Vernetzungen zu dem Punkt an dem irgendjemand sagt: Wir müssen uns mal irgendwo treffen. Auf Twitter gibt es in Bad Oeynhausen einen sehr engagierten Aggregator, dessen Hobby/Steckenpferd/Berufung es ist, möglichst viele Twitterer und Tweets aus und über die Umgebung zu sammeln und zentral zur Verfügung zu stellen. @Oeyni ist dabei sehr erfolgreich und die Twitteruser/Blogger haben sicher voneinander mindestens dem Twitternamen nach schon gehört. Unvermeidlich auch hier der Wunsch nach einem Treffen im „Real Life“. Ich glaube das geistert schon seit Jahren durch die Timeline. Vor knapp einem Monat kam dann Bewegung in die Sache, weil jemand ankündigte, dass „Erste Bad Oeynhausener Twitter- und Bloggertreffen“ organisieren zu wollen. Unglücklicherweise ein Gewerbetreibender (was keinesfalls anrüchig ist!) und per Pressemitteilung (was in der eher unkommerziell ausgerichteten Gemeinschaft nicht so gut ankam). Twittertreffen werden über Twitter organisiert und nicht per Pressemitteilung lanciert. Wenn dies dann auch noch durch Gewerbe initiiert wird, schwebt immer der Marketingverdacht über dem Event. Per Direktnachrichten (die nicht öffentlich zu sehen sind) war schnell klar, dass andere das sogar noch weniger gut fanden als ich.
Und kurz darauf war dann bei Doodle auch bereits eine Abstimmung für einen möglichen Termin online. Nachdem dieser fix gefunden war, wurde auf dem gleichen Wege die Örtlichkeit bestimmt und so saßen wir dann am Mittwoch ab 20 Uhr in der Bad Oeynhausener Druckerei beim #TwiBloTBOL – dem tatsächlich ersten „Twitter- und Bloggertreffen Bad Oeynhausen/Löhne“. Ich selbst bin ja ziemlich schüchtern und zurückhaltend, so dass ich gar nicht vollständig überzeugt war, ob es eine gute Idee war bei so einem Treffen aufzulaufen. Noch dazu ich bei dem Termin mit „Wenn’s denn sein muss“ abgestimmt hatte – andere Termine waren schon länger geplant und es war eine elende Fahrerei. Hat sich aber gelohnt. Die Runde welche sich bereits versammelt hatte, als ich mit leichter Verspätung eintrudelte war umgänglich, lustig, unterhaltsam und – was ich bemerkenswert fand – nicht darauf aus, sich in den Vordergrund zu drängen.
Doch, hat mir Spaß gemacht. Und wir waren die Ersten ;-) Die nächsten Treffen finden sicher statt.
Auch ich gehöre zu »den anderen«. »«
Andreas und Lars haben meine Meinung dazu eigentlich ziemlich gut wiedergegeben.
Gerne erläutere ich meinen Standpunkt: Das soll jetzt gar nicht böse klingen, aber es gibt AFAIK sogar VHS-Kurse um Twitter und andere »soziale Netzwerke« kennenzulernen. Wenn man Twitter nicht selber ausprobiert, kann man sich ganz schlecht in die Materie hinein versetzen. Niemand wird die »Twitterinsider« verstehen, ohne Twitter einige Zeit genutzt zu haben. Lars hat die »Grundprobleme« gut geschildert. Ein weiteres »Problem« wäre, dass jemand durch den Abend führen müsste: Wieso treffen wir uns, was wollen wir diskutieren, wer erklärt Twitter etc. (»Lustige« Vorstellungsrunde, ick hör dir trapsen…)
Des Weiteren benötige ich Twitter nicht zum »netzwerken«. Dafür ist XING vermutlich die bessere Plattform. Wenn zwanglose Kontakte durch Twitter enstehen ist das super. Die Betonung liegt hier auf zwanglos.
Wozu die Presse? Das wird genau so ablaufen wie Andreas es vermutet. Die Menschen, die daran Interesse haben, erfahren es per Twitter. Das ist genau der richtige Weg. Würde es sich um ein Parteitreffen ö.ä. handeln, würde ich da nichts gegen sagen.
Dein Engagement, Matthias, finde ich wirklich gut. Allerdings klingt Dein Vorhaben momentan eher nach einem Xing-, nicht aber einem Twitter-Treffen. Du sprichts von »Aufgaben«, die verteilt werden müssten. Welche wären das? Die Organisation ist mit Hilfe eines Doodles schnell gemacht.
Entschuldigt bitte, die beiden anderen Kommentare hatte ich vorhin übersehen: Den Standpunkt von Katrin und @Chrischaaan würde ich so unterschreiben. :-)
Wie es der Zufall will, schwärmte jemand von Wildwasserbahn und Biergarten auf der Aqua Magica; eine spontane Frage, ob dort auch ein Twitterertreffen vorstellbar sei, wurde überwiegend positiv aufgenommen und schon habe ich eine Umfrage für ein wochenendliches Treffen gezaubert:
http://www.doodle.com/qvsr8y2x3bzzzgft
Kommunikation ist nicht alles, aber ohne Kommu………..
Ok lassen wir das. Nun kommt ja richtig Bewegung in die Sache. Super. Ich denke, wenn Treffen auf diesem Niveau weitergeführt werden, dann passt es doch.
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich mehr der Denker bin. Liegt wohl in der Natur des Sternzeichens Steinbock, so sagt man. Ich versuche immer, alles so perfekt wie möglich zu machen. Tagelanges Organisieren, Planen usw. usw.
Nun merke ich (wieder einmal), dass man sich mit einem gewissen Perfektionismus auch im Wege stehen kann. Seis drum…..
Die Idee mit dem Twittertreffen auf der Aqua Magica finde ich im übrigen sehr gut. Da hier der Link zum nächsten Treffen offiziel eingestellt ist, werde ich mal schauen wann’s passt und dazu stoßen.
Vorsorglich habe ich die Presse informiert, dass diese nicht erscheinen braucht :-) Spaß beiseite. Ich freue mich
Herzlichst, wo immer ihr seid……….
Matthias Schlattmeier
Matthias, das mit dem Perfektionismus kenne ich. Und ein größeres Treffen mit unter Umständen völlig unbekannten Leuten (da Nichttwitterer und noch nicht zum Netzwerk gehörend) muß auch geplant werden.
Wir schrieben es ja schon. Dieses Treffen der sich von Twitter kennenden Leute wurde schon seit zwei Jahren immer mal wieder angedacht. Erst jetzt unter dem Druck der drohenden Pressebeteiligung haben wir es ganz schnell und ohne große Organisation durchgezogen. :-)
Es waren acht Leute um einen Tisch, die sich von Twitter schon längere Zeit kannten. Wenn es deutlich mehr Leute werden, muß man das schon besser organisiert werden.