Yeti 1.8 Tsi 4×4 zum Wohnwagen ziehen
Wir haben uns im letzten Jahr nicht zuletzt deshalb einen Yeti gekauft, weil ich mit dem Wohnwagen in Urlaub fahren wollte. Wir haben einen Eriba Nova 545 und mein alter V40 durfte den gerade so ziehen … wenn der Caravan nicht voll beladen war. Bis zur Ostsee habe ich das auch gemacht, aber nicht in südlichere Gefilde. Also der Yeti. Mein Vater war sehr skeptisch, dass ich mich für den 1.8er Benziner entschieden habe. Aber der 140PS Diesel meiner Schwester war mir innen drinnen echt zu ruppig/laut und ich fahre nunmal die meiste Zeit ohne Anhänger (nicht ganz richtig, die meiste Zeit fahre ich Fahrrad und der Yeti steht auf dem Hof ;-) ).
Nachdem ich vor der Urlaubsreise nun eine Woche schlecht geschlafen habe und mir schön bildlich vorstellte, wie der Wohnwagen auf der Autobahn ins Schlingern gerät und den Yeti überholt/aufs Dach legt/in der Mitte durchreisst und was weiß ich noch passieren kann, sind wir Anfang August dann einfach los gefahren, um uns in Kroatien die Sonne auf den Wanst scheinen zu lassen. Vorher habe ich dem Caravan noch neue Reifen gegönnt und bei TÜV und Straßenverkehrsamt die für eine 100 Km/h Zulassung nötigen Formulare besorgt und bezahlt (ich glaube dabei geht es echt nur um letzteres!).
Die ersten Kilometer bin ich noch verhalten gefahren. Den Yeti hatte ich hinten schön voll gepackt und dort das Vorzelt, die Heringe, Laptops, Stühle – kurz alles was schwer ist – verstaut. Im Wohnwagen recht wenig, bis auf die Fahrräder auf der Deichsel. Gesamtgewicht des Hängers laut Wage ca. 1.400 Kilo, Stützlast 77 KG, sollte perfekt sein. Und wenn ich sehe, wie andere ihren Wagen packen, dann frage ich mich echt, warum ich mir so einen Kopf gemacht habe :-o
Jedenfalls kamen wir alsbald an die Kasseler Berge und was soll ich sagen, der Yeti fährt die im 4. Gang hoch (naja, je nach Verkehrsdichte muss man auch mal in den dritten) und lacht dabei. Bergrunter war ich immer etwas vorsichtiger und habe zugesehen unter 90 zu bleiben, aber bergauf habe ich die 100 nach GPS locker genommen. Auf gerader Strecke bin ich irgendwann wirklich nur noch stur knapp unter 100 gefahren, Lastwagen überholen war gar kein Problem, ein bisschen Sog, sobald man die Zugmaschine hinter sich lässt und ansonsten war kein Gewackel am Popo festzustellen. Ich bin wirklich total begeistert. Nun hatten wir sowohl auf der Hinfahrt, als auch zurück Bombenwetter ohne Wind und sehr moderaten Verkehr. Da macht das Fahren natürlich Spaß. Auch in den Alpen – wir sind keine Pässe gefahren, obwohl ich kurz dran dachte, den Tauernpass zu nehmen ;-) – hat der Yeti einfach nur funktioniert.
Auf der Rückfahrt letzten Donnerstag hat es in Slowenien ziemlich gestürmt. Und das hat man dann auch am Hänger gemerkt. Der fing spürbar an zu schlingern, wenn es schneller wurde. Bin ich halt nur 80 gefahren und gut war’s. Am nächsten Morgen in Österreich schien wieder der Lorenz und wir konnten zügig weiter. Trotzdem haben wir die 1200 Kilometer innerhalb von 24 Stunden super entspannt hinter uns gelassen und haben dabei noch reichlich Pausen inkl. einer Übernachtung gemacht.
Es muss echt kein Diesel sein, der 1.8er fährt ganz ausgezeichnet und hatte jederzeit genug Reserven. Ehrlicherweise muss man dann aber auch erwähnen, dass er das nicht ohne reichlich Flüssigkeitszufuhr erledigt. Für die gesamte Fahrtstrecke von 2.461 Kilometern hat der Yeti 325,14 Liter Super 95 E10 konsumiert. Macht einen Durchschnittsverbrauch von 13,21 Liter. Das hatte mein Volvo allerdings bei gleicher PS-Zahl, wenn ich ihn normal ohne Hänger bewegt habe (auf LPG umgerüstet). Im Stadtverkehr habe ich den Yeti davor auf 10.1 Liter gebracht – und ich fahre leider kaum Überland. Da ist er deutlich genügsamer. Wir hatten auf der Hinfahrt bei 1.218 Km Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 44,3 Km/h (Durchschnitt ohne Pausen: 83,5 Km/h) und auf der Rückfahrt bei 1.180 Km Strecke einen Durchschnitt von 49,4 Km/h (Durchschnitt ohne Pausen: 82,6 Km/h) – waren also recht zügig unterwegs.
Falls jemand einen Yeti kaufen möchte, um damit einen Wohnwagen in den Urlaub zu ziehen, dann sei ihm gesagt: das ist eine blendende Idee!
Der 2.0 l Diesel mit 140 Turbo-PS zieht sowohl Wohnwagen, wie auch Pferdehänger mit 2 Islandpferden drauf, ohne mit der Wimper zu zucken.Und im Stadtverkehr bin ich immer bei knapp 5,7 Liter auf 100 km. Überlandfahrten meist unter 5 Liter!
Hallo,
fahre den Yeti 4×4 mit DSG und 140PS als Diesel. Wir ziehen damit einen Hobby 350 aus Bj. 1989 mit 1000kg zGg (bei 670kg Leergewicht hat der WW somit über 300kg Zulademöglichkeit).
Leider hat der Yeti nur 80kg Stützlast an der Anhängerkupplung, obwohl er 2000kg ziehen darf. Damit kommt man mit Deichselträger und zwei Mountainbikes schnell an die Grenze. Die Deichsel des WW dürfte 100kg Gewicht aufnehmen.
Den leichten Hobby zieht der Yeti ohne jegliche Mühe auch die steilsten Pässe hinauf und verhält sich auch bei Tempo 100kmh absolut problemlos. Wir fuhren bis vor einem Jahr eine Mercedes V-Klasse als 220D. Aufgrund seiner Größe und Masse verhielt sich dieser noch einen Tick besser. Weil die V-Klasse den WW nahezu vollständig verdeckte, war auch der Luftwiderstand kein Thema. Und wir vermissen sehr den riesigen Innenraum der V-Klasse – Bikes, Grill, Vorzelt, Tische, Stühle und noch mehr einfach rein und es war noch Platz. Jetzt heißt es mit dem Yeti genau planen und mit Dachbox und Deichselträger fahren. Aber für seine kompakte Größe hat der Yeti schon sehr viel Platz, vor allem wenn man die hinteren Sitze rausnimmt, was sehr leicht geht und in 5 Minuten erledigt ist. Der Verbrauch des 4×4 Yeti liegt im Alltag so um die 7 Liter. Mit Wohnwagen um die 9 bis 10 Liter, wobei ich auf der AB die 100kmh ausnutze, wenn es geht (Wetter, Tempolimit usw.). Wir sind mit dem Yeti bislang hoch zufrieden. Dieses Jahr gehts mit dem Gespann ein paar tausend Kilometer zum Nordkapp – große Runde über Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Mal sehen, ob er uns weiterhin so viel Freude macht.
Beste Grüße
Peter