Benutzungspflichtiger Radweg … mit dem Auto

Heute morgen hat mir der erste Autofahrer auf dem benutzungspflichtigen Radweg der Eidinghausener Straße an der Ausfahrt der Jet-Tankstelle die Vorfahrt genommen. Naja, kenne ich. Hinter Spellmann fuhr ein LKW aus der Ausfahrt, aber wegen dem musste ich nur leicht bremsen. Voll in die Eisen und schön notfallmäßig ausweichen musste ich aber, als …

… dieses Fahrzeug unvermittelt auf den Ragweg auffuhr und darauf am Büro- und Schulweg-Stau auf der Eidinghausener Straße vorbei fahren wollte, um nach rechts auf die Werster Straße abzubiegen. Dass ich mich darüber verständlicherweise leicht echauffierte, verstand die Dame gar nicht. Ich wollte eigentlich weiter fahren, habe dann aber doch noch schnell ein Bild gemacht, sonst glaubt mir ja keiner.

Als ich dann an der roten Ampel an der Querung der Werster Straße wartete, bog sie hinter mir auf die Werster Straße ab und schrie durch das herunter gelassene Fenster „Aber selber bei Rot rüber!“ … nun, ich weiß nicht ob man die Fragezeichen über meinem Kopf gesehen hat. Immerhin hielt ich mich mit einer Hand am Ampelmasten fest und stand an der roten Ampel – die Radfahrer-/Fußgängerampel für die Querung der anderen Spur zeigte übrigens sogar noch grün!

Aber so ist die Wahrnehmung der Radfahrer aus den Augen des „gemeinen Autofahrers“. Ich habe die Dreistigkeit, mich darüber zu beschweren, wenn er einen Fehler macht und mich dämlicherweise auch noch massiv gefährdet. Das orange Dauerblinklicht an der Querung der Abbiegespur wird dann schnell mal zu „rot“ interpretiert, damit ich doch der Böse bin. Irgendwas muss doch zu finden sein, damit der Radler der Rüpel ist. Wann tut die Polizei mal gegen solche Leute etwas? Ist nicht das erste Mal, dass ich das erlebe!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

4 Kommentare zu „Benutzungspflichtiger Radweg … mit dem Auto

  1. Es wurde ja irgendwo darum gebeten, auch mal hier zu kommentieren und nicht nur bei Artikeln, wo Autofahrern das Leben erschwert wird … :-)

    Zu der Situation kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Es ist natürlich nicht korrekt, daß die Dame mit ihrem PKW den Radweg genutzt hat – aber ich kann immerhin nachvollziehen, warum jemand in einem Rückstau auf eine so dämliche Idee kommt. Aber daß sie anscheinend die Ampelfarben und ein haltendes von einem fahrenden Fahrrad nicht unterscheiden kann, ist mir dann völlig unerklärlich.

    Man könnte überlegen, den Fall der Polizei zu schildern. Immerhin hast Du ein schönes Beweisfoto gemacht. Aber wirklich viel bringt es nicht (sie wird nichts daraus lernen und hunderte andere Autofahrer schon gar nicht) und es kostet Dir nur Zeit und verursacht eventuell Ärger, den man nicht haben möchte.

  2. Warum sie auf die sau-dämliche und gefährliche Idee gekommen ist, kann ich auch nachvollziehen. Warum sie die dann aber dann auch noch so rücksichtslos und Unfälle in Kauf nehmend umgesetzt hat, vermag ich nicht zu verstehen. Ich bin wahrscheinlich zu optimistisch, was Verstand angeht.

    Die Ampel, die sie wahrscheinlich meinte, ist die Querung der Abbiegespur. Die ist seit langem auf oranges Dauerblinken eingestellt. Eine begrüßenswerte Lösung, die ich mir für die Einmündung der Zufahrt des Werrepark in die Dehmer Straße ebenfalls wünsche. An diesem Dauerblinken darf man selbstverständlich die Fahrbahn queren – dazu ist es gedacht. Es haben dann nämlich sowohl der Radfahrer/Fußgänger als auch der Autofahrer gleichsam orange und müssen aufpassen. Da ich nicht umgefahren wurde, habe ich letzteres wohl getan ;-)

    Leider kennen – das merke ich in Gesprächen immer wieder – viele Leute längst nicht alle Regeln. Und um es mit den Worten von Helge zu sagen: das prangere ich an!

  3. Ist zwar schon ’ne Weile alt der Eintrag, dennoch eine Frag: warum verpixelst du Kennzeichen und Gesicht? Bei unbeteiligten Personen oder KFZ mache ich das auch aber hier…? Andere Verkehrsteilnehmer*innen müssen gewarnt sein.

    • Ich bin mir ganz einfach nicht sicher, ob ich das darf oder nicht. Weiterhin möchte ich niemanden an den Pranger stellen, sondern ganz allgemein auf solches Fehlverhalten hinweisen. Es bringt generell wenig, wenn ich Lieschen Müller kenntlich mache, aber die grundsätzliche Gefährlichkeit von Radwegen meine.

      Ich habe weniger als eine Handvoll Bilder in den letzten (ca.) 10 Jahren von wirklich fiesen Situationen ans Ordnungsamt weiter geleitet. Ich will kein Hilfsscherif sein. Ich will ändern.

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