Hagen Rether – Münster 17.03.2012

Von Hagen Rether habe ich bisher immer nur kurze Ausschnitte seines Programms im Fernsehen gesehen. Meist den Teil, wo er am Klavier sitzt und mit leichtem Sing-Sang zu Endlosmelodien erzählt. Und ganz ehrlich, das ist der Teil, welcher mir am wenigsten gefällt. Weniger wegen dem Inhalt, als vielmehr aufgrund der klimperigen Untermalung. Ist halt Geschmackssache.

Als ich nun zu Weihnachten Karten für das Programm „Liebe“ bekommen habe, war die Freude groß und ein bisschen klein auch ;-) Gestern war es dann soweit. Um halb 6 haben wir uns auf den Weg gemacht, Vorstellungsbeginn sollte 19:30 Uhr in Münster sein – pünktlich, wie verlautbart wurde. Wir haben Dank Navi die Münsterlandhalle schnell gefunden und die Ausschilderung zum Parkplatz war perfekt – inkl. „Hagen Rether“ Beschriftung. Wir haben fast direkt vor dem Eingang parken können. Klasse. Drinnen kurz gewartet, Platz genommen und sehr pünktlich ging es dann auch wirklich los. Dicker Flügel auf der Bühne und davor ein Bürostuhl. Ich hatte ein bisschen Sorge, dass der Flügel ein wesentliches Element des Programms sein würde. Dem war nicht so!

Hagen Rether setzte sich und begann zu erzählen, ruhig, langsam, unaufgeregt. Und ich wurde ganz ausgezeichnet unterhalten – hervorragend. Das funktioniert wahrscheinlich auch deshalb so gut, weil seine Meinungen und Themen nahezu 100% deckungsgleich mit meinen sind. Im Publikum hinter uns saßen Gäste, die teilweise andere Ansichten hatten und in der Pause äußerten sie sich auch entsprechend über den Unterhaltungsfaktor. Man kann’s nicht allen Recht machen. Apropos Pause, die kam ganz überraschend nach etwas über 2 Stunden. Das ging fix und völlig ohne Hänger über die Bühne. Ich war begeistert.

Nach der Pause war die Themenauswahl dann eher weniger politisch und mehr glaubens- und verhaltensorientiert. Es wurde mir etwas schwieriger beständig zu Grinsen, weil ich nunmal gerne Fleisch esse. Allerdings war ich mit den Thesen zum Flugverbot für Pauschaltouristen und den Religionsmannschaften dann wieder auf einer Linie mit dem Gastgeber. Trotzdem wurde die zweite Hälfte etwas anstrengender. Ich war müde, die Stühle begannen unbequem zu werden und die Luft schlechter. Und irgendwann war es dann 23 Uhr – augenscheinlich (keine Ahnung, wieviel davon Programm war) auch für Herrn Rether und das Ende wurde eingeleitet … und dauerte fast 30 Minuten ;-) Während dieser musikuntermalten Auskehr haben tatsächlich einige Leute den Saal verlassen. Wir sind aber bis zum Schluß geblieben und haben uns über einen wirklich sehr gelungenen, intelligenten, kritischen, Lachen-im-Hals-stecken-bleibenden und vielleicht auch nachdenklichen Abend gehabt. Sehr gutes Weihnachtsgeschenk!

Auf der Heimreise haben wir uns weit nach Mitternacht noch bei McDonalds gestärkt und zu Hause angekommen, durften wir tatsächlich noch die letzten 3 Spiele bei „Schlag den Raab“ ansehen. Alles richtig gemacht!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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