Weltbild Tablet / Cat Nova: zweiter Eindruck
Nun habe ich das Cat Nova seit fast zwei Wochen und bin – nachdem ich anfangs gar nicht wusste, was ich mit so einem Tablet machen soll – sehr angetan davon. Für eine kleine Lücke in den medialen Zugriffsmöglichkeiten ist es ideal. RSS-Feeds am Frühstückstisch lesen (und komm‘ mir keiner mit ‚unkommunikativ‘ … auch nicht besser als sich eine quadratmetergroße Zeitung vor’s Gesicht zu halten), Filmchen von der Festplatte im Bett gucken, zum Besuchen der Schwiegereltern mitnehmen (und Bilder zeigen, nicht was ihr denkt!), auf’m Klo statt Zeitung, auf einer Radtour platzsparender als das Netbook, für den Nachwuchs auf langen Autofahrten zum Filme gucken, spielen und MP3 hören, während Sitzungen im Google-Reader in den Sitzungsunterlagen suchen oder zum Angeben und „doch, das ist super-wichtig das zu haben“ sagen!
Naja, und außerdem spiele ich auch sehr gerne mit so einem Schnick-Schnack rum! Nun ist das Cat Nova kein Ipad oder Samsung Xoom. Will sagen: die Verarbeitungsqualität und der Bedienkomfort sind ein bisschen schlechter. Aber – und das schreibe ich nicht um mir das Teil schön zu reden – weit entfernt von unbenutzbar, billig oder Schrott. Alles Dinge, die ich schon darüber gelesen habe. Ich bin mit dem Ding sehr zufrieden, obwohl ich schon ein bisschen kritisch bin und nicht sehr leidensfähig, wenn es um Wartezeiten und Hakeln in der Bedienung geht.
Allerdings scheint es beim Cat Nova deutliche Verarbeitungsunterschiede zwischen einzelnen Geräten zu geben. Ich habe ja nun bereits das Zweite, weil bei Nummer 1 aus mir nicht erklärlichen Gründen das Display gerissen ist und Weltbild so kulant und nett war, mir nach 10 Tagen das Gerät problemlos umzutauschen.
Nummer 2 verhält sich nun ein bisschen anders. Während der Erstkauf sich richtig „steif und fest“ anfühlte, ist der Ersatz ganz offensichtlich mit etwas mehr Luft gebaut. Wenn ich das Gerät im Querformat halte, wird zwangsläufig links unten ein wenig Druck von hinten auf das Gehäuse ausgeübt. Das führt zu einer Wellenbildung im Display, die sicher jeder kennt, der schon mal mit dem Finger auf einen Flachbildschirm gedrückt hat. Da mein Ersatzgerät augenscheinlich bereits einmal ausgepackt und in Benutzung war, vermute ich, dass es vielleicht aus genau dem Grund den Weg zurück in den Laden gefunden hat. Mich stört das Wellenmuster nicht – fasse ich das Nova eben etwas anders an. Iphone-Käufer mussten sich ihr Handy seinerzeit ja auch „anders“ ans Ohr halten, damit sie Empfang hatten.
Ob diese leichte Druckempfindlichkeit auch dafür sorgt, dass der Touchscreen von Cat Nova Nr. 2 deutlich besser reagiert als vom zurückgegebenen Exemplar, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass ich wesentlich weniger oft doppelt auf Symbole tippen muss und auch Wischgesten besser erkannt werden. Ebenfalls reagieren die Softbuttons am Bildschirmrand zuverlässiger. Ich habe schon gedacht, dass beim alten defekten Gerät, die Touchscreenscheibe womöglich mit zuviel Spannung eingebaut war, daher das Wellenmuster aufgrund der fehlenden Druckempfindlichkeit nicht auftrat und die Risse wegen der Spannung durch einen kleinen Schlag ausgelöst wurden, den das gummierte Gehäuse ansonsten klaglos weggesteckt hätte. Stochern im Nebel.
Der Bewegungssensor meines neuen Tablets macht zusätzlich einen besseren Eindruck, als der vom Vorgänger. Bei der Erstinbetriebnahme vor 10 Tagen drehte sich das Display noch völig unmotiviert bei der kleinsten Bewegung und war bis zum schleunigst durchgeführten Update – um eben dieses Problem zu beheben – so gut wie unbrauchbar. Nach dem Update reagierte der Sensor immer noch so empfindlich, dass ich ihn meist abgeschaltet hatte und das Tablet fest auf „quer“ eingestellt ließ. Beim neuen Tablet war schon im Auspackzustand – trotz gleichem Firmwarestand wie bei Nr. 1 zum gleichen Zeitpunkt – keine wilde Drehorgie des Bildschirms zu verzeichnen. Er reagierte zwar „flott“ aber in Ordnung. Nach dem ebenfalls sofort durchgeführten Update, hat sich das gefühlt nochmal ein bisschen verbessert, so dass ich gestern auf dem Sofa den Bewegungssensor immer eingeschaltet gelassen habe.
Längere Texte auf dem Touchscreen verfassen ist immer noch ein Mühsal. Das liegt aber garantiert nicht am Cat Nova, denn in Verbindung mit der App ‚Hackers Keyboard‘ ist die Bildschirmtastatur sehr gut zu erreichen und reagiert auch gut. Ich mag es einfach nicht, auf einem Bildschirm zu patschen. Ich brauche eine extra Tastatur zum Tippen – deswegen habe ich ja auch ein Smartphone mit ausziehbaren Hardware-Tasten. Darauf kann ich schneller twittern, als auf dem Tablet.
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