Angehalten

Wenn man in so einer kleinen Stadt lebt, sieht man manche Menschen zwangsläufig regelmäßig. Gut, man weiß womöglich den Namen, aber hat niemals direkten Kontakt gehabt. Eine solche Dame fällt mir seit Wochen auf, war in der Realschule ein oder zwei Klassen über mir. Jedenfalls scheint sie die Verkehrsregeln nicht zu kennen. In der 30er-Zone der Innenstadt wird ihr Golf rasant bewegt. Zebrastreifen sind offensichtlich Ziermarkierungen, damit der Asphalt darunter geschont wird und Parken darf man auch entgegen der Fahrtrichtung.

Morgens hatte ich die Dame schon mehrfach hinter mir. Doof, weil ich ja so ein nerviger Hilfsscheriff bin der sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält. Das sind laut StVO nunmal Maximalgeschwindigkeiten und ich fahre bei 50 ziemlich genau 50 und bei 30 zeigt der Tacho 30 an. Ein bis zwei Meter Abstand, ständiges nach links Ausscheren und Überholversuche auf der schmalen Königstraße waren dann die „Gegenmaßnahmen“ meiner Verfolgerin. Dass sie sich neulich auch noch in der Mittagspause beim Bäcker sehr ruppig vordrängelte, ist nur das kleine Krönchen auf dem mangelhaften Benehmen.

Ich habe ein fettes Grinsen im Gesicht gehabt, als heute morgen die Polizei die junge Dame an der Königstraße gestopt hat und sich mit ihr unterhielt. Der Öffnungsgrad ihres Mundes bei der Unterhaltung ließ nicht auf leise Töne schließen. Und ich kenne auch nicht den Grund der Kontrolle – aber es kann nur richtig gewesen sein.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Angehalten

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