Gegen „Kinderlärm“ in Bad Oeynhausen

Seit ein paar Tagen rumort es in Bad Oeynhausen. Da gibt es in unserer überalterten Stadt tatsächlich ein Grüppchen, welches sich gegen „Kinderlärm“ stark macht. Ich dachte das Thema wäre nun auch gerichtlich in Deutschland langsam durch. Immerhin scheint es im Seniorenbeirat, der diese Aktion initiiert hat, noch ein wenig Reste von Anstand zu geben: NW-News: Beiratsmitglieder geben nach Plakataktion ihr Amt auf
… „Wir schämen uns für die Aktion“, teilen sie in einem offenen Brief mit. Ihre eigenen Versuche, den Beirat davon abzuhalten, seien leider gescheitert …
Zwei Mitglieder des Beirates baten um Entlassung aus dem Amt. Als Ratsmitglied würde ich gerade solche Menschen ungern gehen lassen!

Ich stelle mir aber schon die Frage, ob man freiwillige Einrichtungen aus denen solche Vorschläge kommen und auch umgesetzt werden, in Zukunft noch unterstützen sollte! Senioren sind Menschen und haben als solche nicht wesentlich andere Bedürfnisse als alle anderen auch. Diese Dinge werden in ausreichender Form in den normalen Ausschüssen und Beiräten besprochen. Und wenn es mal ein Spezialthema geben sollte, dann ist dafür sicher Platz auf der Tagesordnung. So ein extra Beirat kostet ja auch extra Geld.

Nachdem ich mir das Plakat mal angesehen habe, ist es natürlich ein bisschen der Sturm im Wasserglas. Natürlich gibt es eine Mittagsruhe und ich persönlich halte mich auch daran und habe auch Tim schon mal gesagt, er soll vielleicht nicht ganz soviel rumkrakelen. Aber bitte, das ist doch normal, oder? Da muss man doch kein Fass aufmachen und plakatieren?!

Ganz grundsätzlich finde ich die Intention die hinter diesem Aushang steht nicht gut. Normales Miteinander ist nicht besonders erwähnenswert. Dann komme ich demnächst mit einem Plakat „Elektroscooterfahrer bitte Rücksicht auf Fußgänger nehmen!“. Albern die ganze Geschichte und darum höchst überflüssig und ärgerlich!

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

7 Kommentare zu „Gegen „Kinderlärm“ in Bad Oeynhausen

  1. Ist das das Plakat?

    Wenn ja, finde ich das jetzt nicht gerade beschämend oder ähnliches.

    Es wird halt nur um ein bischen Rücksichtnahme gebeten. Das finde ich vollkommen okay.

    Ist doch alles in Ordnung.

  2. Ich sag ja: Sturm im Wasserglas. Hätte ich das Plakat ohne Vorgeschichte gesehen, hätte ich nur mit dem Kopf geschüttelt. Es scheint aber im Ausschuss doch ein wenig Diskussion gegeben zu haben, wenn nun sogar zwei Mitglieder ausscheiden möchten. Darum ist die Intention dahinter für mich nicht in Ordnung.

    Eben weil es ganz normales Miteinander ist, dass man etwas Rücksicht nimmt. Soetwas fordert man nicht per „Plakat“ ein.

  3. Es ist ganz einfach überflüssig.
    Wenn banale Allgemeinplätze so demonstrativ benannt werden, soll nicht die Selbstverständlichkeit benannt werden, sondern ein Hinweis erteilt werden. Und deshalb gibt es auch in der ganzen Innenstadt keinen vernünftigen Kinderspielplatz.
    Manchmal ist Nachdenken besser als Handeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*