Mengenlehre in der NW

Die Neue-Westfälische schreibt heute im obligatorischen Fahrradsonderteil Radfahrer sind Lichtmuffel. Laut Statistik schalten sie nur selten die Beleuchtung an ihrem Drahtesel ein. Natürlich ohne diese Statistik zu benennen oder genauer zu zitieren. Nun ist „selten“ etwas das eher einen zeitlichen Rahmen beschreibt. Wenn die meisten Fahrten bei Tageslicht stattfinden, muss man tatsächlich wohl nur selten das Licht anschalten. Die Neue-Westfälische meint sicher „wenige“ und bezieht sich auf Situationen, in denen ein Radfahrer das Licht einschalten muss.

Der Satz bedeutet also „Laut Statistik schalten nur wenige Radfahrer die Beleuchtung an ihrem Drahtesel an, obwohl es die Umstände erfordern.“. Und genau diese immer wieder in der Presse wiederholte These hat sogar die NW bereits mehrfach widerlegt. Zuletzt bezogen auf Bad Oeynhausen in der Ausgabe vom 01.12.2010, in der von Lichtkontrollen berichtet wurde. Dort wurden 24 Radler ohne Licht erwischt – bei 250 kontrollierten Radfahrern! Das macht nach allem was ich in der Schule gelernt habe weniger als 10% aus. Einige Zeit später wurden für eine Kontrolle in Minden vergleichbare Zahlen genannt.

Weniger als 10% aller Radfahrer sind also „viele“ bzw. mehr als 90% sind „wenige“.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

1 Kommentar zu „Mengenlehre in der NW

  1. Dann bin ich also laut diesem Artikel auch ein Lichtmuffel, weil ich an meinem Fahrrad nie das Licht anschalte – das macht der Scheinwerfer selber.
    Aber „schalten sie nur selten…“ klingt natürlich viel poetischer als „fahren ohne Licht“.
    Außerdem, wenns mit der Mathematik besser geklappt hätte, wäre er Matheprofessor geworden und nicht Redakteur …

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