Gemeinsinn und Sozialverhalten

Ich bin ja kein sonderlich kontaktfreudiger Mensch. Es dauert lange, bis ich mit anderen warm werde und so’n Schnack über’n Zaun mit Wildfremden muss ich nicht haben. Was ich aber schon ganz gut kann, ist mir Dinge mit anderen teilen. Also wenn man drauf angewiesen ist. Ansonsten habe ich natürlich immer gern alles auch selbst! Wenn es aber darum geht, eine begrenzte Anzahl von Ressourcen mit anderen gerecht und allgemeinverträglich zu benutzen, dann wird sich über mich niemand beschweren können. Ich nehme Rücksicht, räume auf oder stecke zurück.

Nehmen wir z.B. Toiletten. Wenn man für 1.000 Leute nur 40 Toiletten hat, dann muss man sich am Riemen reißen, damit man nicht irgendwann kotzen muss, wenn man seine Notdurft verrichten möchte. Warum es da immer ein paar Spezialisten gibt, die nicht wissen wozu die Bürste in der Ecke der Kabine gut ist oder dass man die heruntergefallenen Papierschnippsel durchaus auch aufheben und wegspülen kann … ich verstehe es nicht. Auch ist es unangenehm, wenn Kippen und Asche auf den Papierbehältern pappen. Ich wette, Leute die die Toiletten so hinterlassen haben vor der Tür eine riesen Fresse, wenn andere nicht sofort den Weg frei machen.

Bei Gemeinschaftsduschen ist es das gleiche Problem. Wenn man nicht möchte, dass man im Siff des Vorgängers steht, dann geht kein Weg daran vorbei, selbst sauber zu machen sobald man die Kabine verlässt. Und nur wenn alle sich dran halten, haben auch alle eine saubere Dusche. Wie es dann sein kann, das abegrissene Pflaster, leere Duschgel-Tuben, Rasierklingenverpackungen oder ganz schlicht und ergreifend Sand und Schlick in den Sanitäranagen zurück bleiben, will nicht in meinen Kopf.

Darum habe ich auch heute morgen einem älteren Herrn und einem etwas jüngeren Mann als ich es bin eine beherztes „Pottsau“ an den Kopf geworfen, als sie ohne Anstand und den Ansatz von gutem Willen die Duschen verließen. Wofür stehen da wohl die Wasserabzieher und Wischer? Allerdings habe ich außer sehr irritierten Blicken keine Reaktion geerntet.

Dieses asoziale Verhalten einiger weniger macht vielen anderen Dinge kaputt. Das ist ja nicht auf Duschen und Toiletten begrenzt, sondern gilt für alle Bereiche in denen sich viele etwas teilen. Straßenverkehr, Telefonzellen, Wartebänke und Schutzhütten, Parkanlagen … es gibt immer ein paar hohlbirnige Spackos, die Dinge kaputt machen, nicht frei geben oder zusauen. Warum ist das so?

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

2 Kommentare zu „Gemeinsinn und Sozialverhalten

  1. Siehst du… die waren sich keiner Schuld bewußt…
    [Ironie an]Schließlich haben sie bezahlt und um den Dreck sollen sich andere kümmern. [Ironie aus]

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