Dieses andere …
Neulich abend liege ich auf dem Sofa, Laptop auf dem Schoß und im Fernsehen dudelt irgendein Spiefilm, als der Nachwuchs schlaftrunken und ein bisschen aufgelöst ins Wohnzimmer stolpert. Er könne nicht schafen, weil er immer eine Frage denken müsse.
Klar, Laptop weg und den Jungen zum Kuscheln auf den Bauch gelegt. Was er sich denn fragen würde? – „Wie es ist, wenn man tot ist?“ – Öh?! Aktueller Anlass ist bei uns glücklicherweise nicht gegeben, thematisiert hatten wir das auch nicht. Nun gut, er geht in die zweite Klasse, vielleicht war etwas im Unterricht. Also habe ich ihm erklärt, dass man das nicht weiß und die Menschen viele unterschiediche Dinge glauben. Die meisten stellen sich sowas wie „den Himmel“ oder „das Paradies“ vor und andere glauben, es ist einfach zu Ende und nichts mehr da. Das fand er auch alles ganz brauchbar und beruhigend.
Aber, „dann ist da doch noch dieses andere …“ … und er meinte „die Hölle“. Sakra, genau das ist einer der Gründe, warum ich mit Religion echt so gar nichts am Hut habe. Muss man denn kleinen Kindern den Schlaf rauben, weil man von der Hölle schwadroniert? Womöglich noch, dass man da hin kommt, weil man beim Nachbarn abguckt oder laut pupst? Selbst so kleine Menschen können schon ganz gut „Clone Wars“ von der Realität unterscheiden, aber wenn ihnen ein erwachsener Mensch ernsthaft etwas von Himmel und Hölle erzählt, dann ist das für Kinder die Wahrheit. Von mir hat er das nicht!
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