Radfahrstreifen sind auch Krätze
Letzte Woche hat der ADFC in Löhne eine kleine Rundfahrt mit einer Handvoll Lokalpolitiker gemacht. Leider hatte ich keine Zeit, sonst hätte ich mir diesen Spaß auch gegönnt. Mir war gar nicht bewusst, dass es in Löhne einen Berg gibt. NW-News: Der Berg der Schmerzen
… Die Radtour des Radfahrerverbands ADFC führte am Mittwochabend nicht gemächlich durch seichtes Gelände, sondern hinauf in Löhnes Pyrenäen auf die höchsten Hügel und mitten durch tiefste Schlaglöcher …
Zum Beispiel auf der Königstraße: Dort ist der Radweg inzwischen vom Reifengummi motorisierter Rennkutschen ausradiert worden. Parkende und fahrende Autos nahmen die Radler in die Zange, ein Autofahrer hupte und überholte mit Bleifuß … Dabei ist die Radspur auf Löhnes Kö’ ein Erfolgsmodell. Seitdem es sie gibt, ist kein Radfahrer auf der Straße verunglückt … Warum pinselt niemand den Radstreifen nach? Der Radfahrstreifen an der Königstraße ist ein Erfolgsmodell? Mir ist ja durchaus bewusst, dass der ADFC diesen Blödsinn teilweise propagiert, aber auf so einer sensiblen Straße wie dieser, darf man doch nun wirklich nicht von Erfolg sprechen. Das was da auf die Fahrbahn gepinselt war, befand sich exakt im Öffnungsbereich der am Straßenrand parkenden Autos. Wenn überhaupt dann konnte man diese Markierung nutzen, um links davon sicher auf der Fahrbahn zu fahren. Und genau das mache ich dort auch immer. Wahrscheinlich alle anderen vernünftigen Radler auch – und deshalb passiert dort weniger.
Bild aus März 2008
Es ist ein Glück, dass dieser Radfahrstreifen nicht erneuert wird! Wahrscheinlich sind die Radunfälle an der Straße auch weniger geworden, weil man seit Einführung des Streifens nicht mehr auf den noch viel gefährlicheren Gehweg gezwungen wird. Das ist das Einzige, was man bei sowas als positiv ansehen kann. Aber jeder, der an der Königstraße innerhalb dieses Radfahrstreifens Richtung Bahn fährt, gefährdet sich auf leichtsinnige Weise auf’s Erheblichste! Vor Gericht bekommt man da übrigens Teilschuld, wenn man in eine sich plötzlich öffnende Tür hineinrauscht und weniger als 80 bis 100cm Abstand zum Auto hatte.
Streng genommen gilt dort für Autos ein Parkverbot. Zum einen durch den Radstreifen und zum anderen durch die weiße Parkstreifenbegrenzung (StVO Anlage 2 Punkt 68). Aber wollen mal nicht kleinlich sein. Wäre ja auch was ganz neues, wenn auf den Rathäusern der Republik die StVO bekannt wäre. *hüstel*