Frontal gerammt
Es ist immer wieder sehr desillusionierend zu lesen, wie die Polizei mit Unfallmeldungen umgeht. Pol. Mi-Lü: Auf dem Schulweg verunglückt
… Da jedoch Gegenverkehr herrschte, musste der Wagen zunächst warten. Der 49-Jährige entschied sich daraufhin, rechts an diesem Auto vorbeizufahren. Dabei nutzte er einen Teil des im Einmündungsbereiches des Mühlenfeldes markierten Radweges. Als ihm dort der 12-Jährige auf dem Rad entgegenkam, versuchte er noch vergeblich auszuweichen … Der Autofahrer fuhr auf dem Radweg! Mit keinem Wort steht in der Meldung, dass sich der Autofahrer wohl ziemlich fahrlässig verhalten hat. Im Gegenteil suggeriert die Überschrift mal wieder, dass der Radfahrer der aktive Part gewesen sei. Denn dieser ist laut Meldung „verunglückt“. Das war kein Unglück, tatsächlich wurde er frontal gerammt.
Und warum passierte das? Weil ein Autofahrer wieder mal zu ungeduldig war und zusätzlich nicht auf den Verkehr geachtet hat. Warum – verdammt noch mal – erwähnt die Polizei soetwas nicht? Wenn ein Radfahrer in der verkehrten Richtung den Radweg benutzt, wird das sofort mit „Fuhr verbotener Weise …“ erwähnt. Stattdessen wird erwähnt, dass der Autofahrer (netterweise) noch versucht hat auszuweichen. Toll, soll er dafür einen Blumenstrauß und ’nen Orden kriegen?
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