Immer schneller
Was in dem Artikel zur Änderung der Vorfahrtsregelung auf der Herforder Straße vergessen wurde zu erwähnen ist, dass durch diese Maßnahme die gefahrenen Durchschnittgeschwindigkeiten steigen werden. Zumindest sagte mir das die Verwaltung auf Nachfrage. NW-News: Das Ende von rechts vor links
… Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 bleibt bestehen. Zur weiteren Beruhigung des Straßenverkehrs ist geplant, eine Querungshilfe einzubauen … Das ist zynisch! „Weitere Beruhigung“? Durch den Wegfall der Tempo-30-Zone und Einführung des Streckengebotes 30 (darum handelt es sich hier wohl) nebst Änderung der Vorfahrtsregelung haben die Autofahrer psychologisch und physisch freiere Fahrt. Das oben erwähnte „weitere“ impliziert, dass die aktuelle Maßnahme der Beruhigung dient. Das Gegenteil ist der Fall.
Richtig ist, dass dort viele Unfälle passiert sind. Weil die Leute rechts vor links nicht beachtet haben. Anstatt nun auf die Einhaltung der Regeln zu achten oder den Verkehr sinnvoll – z.B. durch bauliche Maßnahmen – zu beruhigen, wird genau das Gegenteil gemacht und die Regeln dem Verhalten der Autofahrer angepasst. Die Bewohner des westlichen Kurgebiets werden dankbar sein, dass der Transitverkehr nun noch ungehinderter fließen kann!
Übrigens ist das genau das gleiche, was auch im Dörgen passieren wird. Als ich nämlich wegen der neuen Schilder im Dörgen mit der Verwaltung sprach, wurde mir im selben Atemzug die Herforder Straße angekündigt. Auf meine Frage, warum auf der Herforder Straße der Verkehr schneller werden würde (wurde mir ja schließlich so gesagt), das gleiche im Dörgen aber auf keinen Fall passieren würde, gab’s keine Antwort.
Vor drei Jahren wurde die Vorfahrtsregelung einer Kreuzung im Hahnenkamp geändert – damit dort die gefahrenen Geschwindigkeiten zurück gehen, sagte mir die Verwaltung. Angeblich klappt das sogar. Warum auf mehr von Autos befahrenen Straßen genau das Gegenteil gemacht wird, zeigt mir schon, welche Verkehrsart die präferierte ist.
Nun muss man aber auch sagen, dass diese Maßnahmen von der Bezirksregierung empfohlen wurden. Und „Empfehlung“ ist dort wohl eher als Vorgabe zu verstehen. Ich würde mir dann trotzdem ein entschlosseneres Auftreten wünschen und mehr für die Beruhigung des Verkehrs gemacht sehen, statt einfach „freie Fahrt“ auszurufen!
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