Kommunale Hilfe für marode Sportler
6 Millionen Euro will ein maroder Fußballverein aus Bielefeld von der Stadt dessen Namen er trägt haben, um die Insolvenz abzuwenden. Sechs Millionen! Und das in einer Zeit, in der die Kommunen – und Bielefeld ebenfalls – so oder so schon kein Geld mehr haben. Diese Millionenspritze müsste von den Steuerzahlern, den Bürgern der Kommunen, kommen und ob die nun alle so uneingeschränkte Fußballfans sind, wage ich zu bezweifeln.
Zweifelsohne ist so ein großer Verein auch ein Wirtschaftsfaktor. Aber machen wir uns doch mal nichts vor: absolut unproduktiv. Es geht hier nur um Unterhaltung und Spiele. Zur Belustigung des Volkes – welches letztendlich für das Fehlmanagement doppelt zahlen muß. Einmal die Eintrittspreise und dann noch über die Steuern den Rettungsanker. Und wo wird das Geld dann eingespart? Richtig, im sozialen Bereich.
Ich habe jetzt nur ganz kurz gesucht und auf der Seite der Arminia selbst gefunden, dass die Spielergehälter in 2005 mit ca. 12 Millionen angegeben wurden. Wie es jetzt aussieht, weiß ich nicht. Allerdings erscheint mir diese Zahl (wie generell bei Gehältern von Spielern) maßlos übertrieben. Nicht in dem Sinne, dass sie nicht gezahlt werden, sondern dass sie tatsächlich so hoch sind. Diese Leute spielen, das ist nur Unterhaltung, da wird nichts produziert. Ich finde das obszön! Wie gesagt, nicht nur bei Arminia. Angesichts solcher Zahlen Geld von der Kommune zu fordern, empfinde ich als Frechheit!
Ich bin ganz klar dafür, kein Geld zu zahlen. Das kann anderswo deutlich sinnvoller und mit Nutzen für mehr Menschen eingesetzt werden!
;-)
Wenn ich mich kurz einmischen darf… ;)
Ich finde Fußballer-Gehälter auch zu hoch angesetzt, keine Frage. Aber dass das „nur Spielen, nur Unterhaltung“ ist, sehe ich anders. Die Leute können nicht ins Kino gehen und mit der Freundin einen Film genießen, ohne von irgendwelchen Kids angesprochen zu werden. Ebenso verhält es sich beim Einkaufen und bei allen anderen Dingen, die außerhalb der eigenen vier Wände geschehen. Zudem muss man ja auch sehen, dass die meisten Spieler aufgrund ihrer außergewöhnlichen sportlichen Qualitäten vorzeitig die Schule verlassen und innerhalb von etwa 13 Jahren für ihr Leben aussorgen müssen. Von einer harten Sieben-Tage-Woche mal ganz zu schweigen, die gehen bei Wind und Wetter auf den Platz und trainieren, um einem der zweiten oder ersten Liga entsprechenden Niveau gerecht zu werden.
Sicherlich kämen die Spieler mit vielleicht 200.000 Euro im Jahr auch über die Runden, aber da kann Arminia Bielefeld nun auch nichts für, dass das Gehaltsprinzip im Profifußball irgendwann mal komplett versaut worden ist. Ohne ein lukratives Gehalt schließt man keine Verträge mit neuen Spielern ab, von denen man sich sportliche Verbesserung verspricht.