Nackig reisen

De Maizière hält sich Einsatz von Nacktscanner offen
… Bedingung sei jedoch eine Weiterentwicklung der Geräte, damit die Persönlichkeitsrechte der Passagiere „vollumfänglich“ gewahrt würden, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ vom Mittwoch. Derzeit würden neue Apparate entwickelt, die die Körperstrukturen der Passagiere „unklarer“ darstellten … Herr De Maizière wird sicher gerne mit gutem Beispiel vorangehen und bei jeder Reise durch so einen Scanner laufen. Klar. Ahnung von der Technik hat er jedenfalls nicht.

Und was sollen diese Scanner erkennen? In den Arsch gesteckten Sprengstoff sieht man damit nicht. Und wenn sie „unscharf“ darstellen, dann kann das Ganztags-EKG oder der Urin-Beutel auch genauso eine Bombe sein. Wie soll bitte in so einem Fall die Privatsphäre gewahrt bleiben? Ganz sicher wird dann doch der entsprechende Träger eines solchen Utensils sofort aus der Schlange gezogen und darf sich entkleiden. Sehr würdevoll! Und so diskret. Und Prothesen … tja, warum sich Menschen wohl solche Mühe geben, diese möglichst unauffällig zu tragen. Das war’s dann wohl.

Und wie sicher eine automatisierte Erkennung sein wird, kann man an der Verbreitung von Spracherkennungssystem erkennen. Hat ja praktisch jeder zu Hause, weil es so super funktioniert. Hier tippt ja wohl keiner mehr seine Briefe selbst, oder? Das lässt man alles die Spracherkennung erledigen. Oder Texte einscannen und vom Rechner erkennen lassen – macht zu Hause alles der PC! Wie, nicht? Die Ergebnisse sind meist Mist? – Und da soll so ein ungleich komplizierterer Ganzkörpernacktscanner erkennen können ob ich eine Bombe oder einen Pinkelbeutel trage? Na klar!

Was passiert eigentlich wenn man nach der Einführung solcher Scanner gleich vorsorglich nackig im Flughafen rumläuft? Dann wird man auch weggesperrt. Wie man’s macht, man macht’s verkehrt.