Kreisel Eidinghausen

Tim fährt mit dem Fahrrad zur Schule. Natürlich noch nicht allein – das habe ich in der ersten Klasse zwar gemacht, aber ich musste auch nicht über die Eidinghausener Straße. Und mir scheint auch, dass damals die Verkehrsregeln noch mehr in den Köpfen verankert waren.

Zum wiederholten Male konnte gestern ein Autofahrer seinen fahrbaren Untersatz nur mit quietschenden Reifen zum Halten bringen, nachdem er mit ordentlich Schwung aus dem Kreisel in den Alten Postweg einbiegen wollte. Morgens um kurz vor 8 Uhr, wenn alle Schulkinder unterwegs sind. Und ich hatte mein Vorderrad noch nicht einmal auf der Fahrbahn, sondern zeigte durch mein Verhalten lediglich, dass ich gedachte meine Vorfahrt in Anspruch zu nehmen.

Der Autofahrer ließ daraufhin sogar die Scheibe runter und schrie mir unverständliches Zeug entgegen, woraus ich lediglich entnehmen konnte, dass er der Meinung sei, auf einem Zebrastreifen darf man nicht radfahren. Und damit hat er natürlich vollkommen Recht! Damit hat er aber leider nicht Recht, denn ich darf natürlich darauf fahren, habe nur keinen Vorrang. Das bedeutet aber nicht, dass er Radfahrer, die einen Zebrastreifen fälschlicherweise fahrenderweise benutzen, einfach umfahren darf.

Weiterhin ist dieses Wissen für ihn am Eidinghausener Kreisel ziemlich nachrangig, denn dort gibt es für die Radfahrer extra eine Furt, die ich im Bild mit einem roten Pfeil markiert habe. So eine Furt ist was Feines, denn hier haben Radfahrer im Kreisel Vorfahrt, neben den Fußgängern, die auf dem Zebrastreifen Vorrang haben.

Zum Mitmeißeln für alle Autofahrer, die meinen, sie hätten genug gelernt: im Eidinghausener Kreisel habt ihr Fußgängern und Radfahrern, die den Kreisel auf dem Radweg befahren immer Vorrang bzw. Vorfahrt zu gewähren. Das mag in manche Köpfe nicht reingehen, ist aber so.

Leuten die morgens, wenn Schulkinder unterwegs sind, 250 Meter Luftlinie von der Grundschule entfernt, derart durch die Gegend holzen, sollte der Führerschein zur Kühlung ihres Mütchens sowieso erstmal entzogen werden.

Und wer nun meint „Dann warte doch!“ … hm, wann soll ich denn dann die Straße überqueren? Und wie erkläre ich das meinem sechsjährigen Sohn? 500 Meter weiter ist auf dem Alten Postweg eine Querungshilfe, an der Fußgänger und Radfahrer keine Vorfahrt/Vorrang haben. Trotzdem halten dort oft Autofahrer an, um Kinder durch zu lassen. Dort werde ich beschimpft, wenn ich mich an die Regeln halte und meinem Sohn erkläre, er soll warten bis frei ist (weil der nächste Autofahrer sehr wahrscheinlich eben nicht anhält). Am Kreisel soll ich trotz Vorfahrt/Vorrang warten und werde beschimpft wenn ich mich an die Regeln halte und meine Vorfahrt nutze. Was denn nun?

Wer die Regeln nicht kennt, darf nicht mitspielen – so ist das überall! Nur wenn sich alle an die Regeln halten, funktioniert ein sicheres und reibungsloses Zusammenspiel.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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