Gut gemeint
<Vermutung>
Junge sitzt im offenen BMW-Cabrio und wartet auf Mama, die gerade etwas erledigen gegangen ist. Der bewölkte Himmel öffnet seine Pforten und dicke Regentropfen prasseln herab. Der Junge sieht wie die Lederbestuhlung des bayrischen Kraftfahrzeuges naß wird und will Mama die Wasserflecken auf der Hose ersparen. Um das Verdeck des Cabrios zu schließen, muß die Zündung eingeschaltet werden. Mit seinen 13 bis 14 Jahren weiß der Junge natürlich nicht, wie weit er den Zündschlüssel drehen darf und der Wagen macht mit quietschenden Reifen eine Hopser nach vorne. Der Bewegungsdrang wird jedoch jäh mit einem dumpfen Krachen von einem dicken Metallbügel, welcher den Baum vor der Parklücke schützt, gestoppt.
</Vermutung*>
Andreas springt auf und guckt aus dem Bürofenster, um zu sehen wie der Junge um den Wagen herum läuft und den Schaden an der Frontstoßstange begutachtet. Bis zum Bürofenster schallen die kläglichen „Oh nein, Oh nein“ Rufe des Jungen, der sich verzweifelt die Haare rauft und aus dem Sichtfeld rennt, während die Mama zum Auto zurück kehrt. Diese sieht sich die Stoßstange an, verschwindet kurz und kehrt mit Jungen zurück, der sich – immer noch die Frisur zerstörend – auf dem Beifahrersitz nieder lässt. Mama fährt einen Meter zurück, schließt das Dach und inspiziert noch einmal den (aus 10 Meter Entfernung sehr unscheinbar wirkenden) Schaden. Danach verlässt die Droschke den Platz des Geschehens.
Ich hoffe der Junge hat nicht allzuviel Ärger bekommen, tat mir richtig leid – er hat es ganz offensichtlich gut gemeint und es ist ja auch wirklich kaum was passiert.
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