Genug Müll
Heute mittag schlenderten wir durch die Innenstadt Richtung Neue-Westfälische, als uns zwei junge Frauen mit Migrationshintergrund entgegen kamen. Beide öffneten gerade eine Capri-Sonne und die eine ließ ganz selbstverständlich und leger die kleine Plastiktülle, die den Strohhalm schützt, auf die Viktoriastraße fallen. Klar, ist nur eine Kleinigkeit, aber trotzdem überflüssig. Ich habe sie im Vorbeigehen darauf angesprochen – freundlich und höflich, ihr wäre da was runter gefallen.
Beantwortet wurde das mit großen Augen und einem Schwall Worte auf türkisch (nehme ich an, ich kann es weder sprechen noch verstehen). Ihre Freundin war unserer Sprache aber mächtig und ich bat darum, doch den Müll aufzuheben. Widerwillig hat diejenige, welche ihn nicht hat fallen lassen, das auch getan. Murrte mich aber an, was ich mir einbilde, es würde doch sowieso genug Müll rumliegen.
Ja, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht warum man anderen Leuten nicht unnötig Arbeit machen sollte oder warum man seinen Dreck nicht einfach an Ort und Stelle fallen lässt. Vielleicht aus dem gleichen Grund, aus dem Mann nicht einfach an das Rolltor zum Keller vom Brösel pinkelt. So wie es der Penner mit dem Tetrapak-Wein letzte Woche getan hätte, wenn ich ihm und seinem bereits an der frischen Luft befindlichen Dödel nicht gesagt hätte, dass das eine Sauerei ist.
Warum sehe ich eigentlich nie andere Leute, die auf sowas hinweisen? Die jammern immer nur rum, dass alles dreckig ist und die Sitten verrohen. Wenn man höflich anspricht, denken einige Leute vielleicht mal um …
Sie sagen aus Angst nichts. Sie fürchten sich vor Diskussionen und Gewalt. Sie sind froh, dass sie selbst leben.
Aber es gibt auch Ausnahmen ;-)
Unter anderem war es Dein Beitrag, der mich zu diesem Text veranlasst hat.