Gleich den Führerschein abnehmen
POL-MI: Rabiater Autofahrer schlug zu
… Als ihm auf der relativ schmalen Straße ein PKW mit ungebremster Geschwindigkeit begegnete, wich er dem VW-Passat aus und hob anschließend -erbost über das rücksichtslose Fahrverhalten- die Hand. Der 51-jährige Autofahrer glaubte einen Stinkefinger gesehen zu haben, wendete und folgte dem Radler. Im Bereich des Buchenweges drängte er den 19-Jährigen nach rechts ab und versperrte ihm den Weg. Er stellte ihn zur Rede, wobei der Radler eine Backpfeife erhielt und ein Tritt gegen die Speichen folgte … Tägliches Geschäft auf den Straßen.
Ich bin gestern seit längerem auch wieder mit dem Rad zur Arbeit und hatte schon vergessen, wieviele Honks da draußen im Auto rum fahren. Auf dem Hinweg ist ein Autofahrer, der mir den Weg versperrte, ja noch gnädigerweise einen halben Meter zurück gerollt, damit ich auf der vorfahrtsberechtigten Straße nicht anhalten mußte.
Auf dem Rückweg waren aber an der Einmündung Breitenbachstraße/Steinstraße ein Mercedes- und ein Audifahrer sehr erstaunt, dass man auch als Radfahrer durchaus mal Vorfahrt hat. Was haben die sich aufgeregt … was die wohl machen, wenn denen mal jemand so kackfrech wie sie selbst die Vorfahrt nimmt?
Mir war das da fast egal, denn ich hatte noch genug Adrenalin im Blut von dem halbwüchsigen Fahrer eines kleinen Lupo, der mich links auf der Gegenfahrbahn der Königstraße gegenüber der Getränkehandlung Held überholte, während ich mich schon zum Abbiegen in die Steinstraße auf der linken Spur eingeordnet hatte. Mehr als ein halber Meter Abstand ist natürlich nicht drin, wenn man sich bei durchgezogener weißr Linie bereits vollständig im Gegenverkehr befindet. Unnötig zu erwähnen, dass er ganz schön zirkeln musste, um bei dem Tempo wieder auf die ganz rechte Spur zu kommen und sich an der sowieso roten Ampel anzustellen. Denn natürlich wollte der Affe geradeaus fahren. Warum er bei roter Ampel die 20 Meter nicht einfach mit 30 (so schnell war ich) hinter mir her fahren konnte, vermag ich nicht zu verstehen. Nicht verstanden hat er offensichtlich auch meine nicht gerade leise vorgetragene Standpauke.
Im Gegenverkehr deutlich zu schnell überholen und dann den Überholten noch schneiden. Und wollte mir erzählen, ich hätte mich falsch verhalten, weil ich nicht auf dem Radweg fuhr. Würde ihm ja zustimmen, wenn da ein Radweg wäre! Und selbst wenn, ist das immer noch kein Grund, selbst so eine Scheiße zu machen. Genauso wenig wie man jemanden verprügelt, der sich (zu Recht) über die eigene rücksichtslose Fahrweise beschwert. Solchen Leute gehört der Führerschein auf empfindlich lange Zeit entzogen. Halbes Jahr tut sicher gut. Und bevor jetzt alle jammern „Und wenn die den Führerschein für den Job brauchen?“ … nun, bei solchen Leute sollte die Dauer des Fahrverbots verdoppelt werden! Wer auf den Lappen angewiesen ist und sich so wenig unter Kontrolle hat, bei dem läuft soviel im Kopf verkehrt, dass er gar nicht geeignet ist, ein motorisiertes Fahrzeug zu führen.
Mein Reden … ich fahre zwar nicht sehr oft Rad, aber sehr viel Auto. Man kann sagen, ich brauche Auto und Führerschein zum Geldverdienen. Und so habe ich mein Fahrverhalten eingerichtet.
Aber was mir so tagtäglich an freiwilligen Gehirnspendern im Straßenverkehr begegnet …
Die Gehirnspender gibt es bei den Radlern natürlich im Verhältnis genauso oft wie bei den Autofahrern. Die fahren in der falschen Richtung auf dem Rad- im schlimmsten Fall sogar Gehweg und haben keinerlei Unrechtsbewusstein dabei. Wobei das der einzige Punkt ist, den Radler relativ „problemlos“ falsch machen können und Autofahrer nicht.
Ansonsten tun sich die Verstöße da nicht viel, rote Ampeln, Vorfahrt, betruken, ich denke das ist bei Autofahrern und Radfahrern gleich. Nur dass es Radlern immer irgendwie stärker angekreidet zu werden scheint.
Wenn ein Autofahrer einem Radler hinten drauf fährt, dann hat ihn die tiefstehende Sonne geblendet. Wenn ein Radler in ein parkendes Auto fährt, dann war er unachtsam. So in der Art ;-)
Und das solche Verstöße von Auto(fahrern) begangen, natürlich ungleich größeren Schaden anrichten können …
Heute war wieder so ein schöner Artikel über Verkehrskontrollen in der NW. Da wurden Autofahrer mit fast 110 km/h geblitzt (Erklärung: es hat sich garnicht so schnell angefühlt!) die dann „erfreulicher Weise“ nicht alkoholisiert waren.
Die Umschreibung der Polizei für solche Vergehen, die von den Zeitungen dankbar und völlig kritikfrei aufgenommen werden sind mitunter haarsträubend.
Ich fände es genauso tragisch, wenn ein Mensch von so einem Schwachmaten mit Tempo 110 statt erlaubter 50 überfahren würden, egal ob nüchtern oder besoffen. Wenn jemand nüchtern nicht in der Lage ist, seine Fahrweise einzuschätzen, wie sieht es dann mit 2 Promille aus?
Scheinbar ist das Strafmaß für solche Vergehen noch immer nicht ausreichend!
Gruß
Martin
Huch, da fällt mir ein, dass hier noch ne Akte liegt, in der ein Führerschein abgeheftet ist. Sollte ich mich mal drum kümmern ;)