Benutzungspflichtig
Jeden Morgen kommen mir auf diesem Weg etliche Geisterfahrer entgegen (das Bild ist „rückwärts“ aufgenommen). Zusätzlich kann man hier auch sehr schön sehen, wie der Weg außerdem genutzt wird. Und sowas ist benutzungspflichtig? Von den Löchern, den Scherben und den sich öffnenden Autotüren noch gar nicht geredet.
Als ich heute morgen versuchte, diesem Mißstand auf der Fahrbahn auszuweichen, dauerte es ca. 10 Sekunden, bis ich von einem Autofahrer mit deutlich unter 10 Km/h Geschwindigkeistüberschuß (Berufsverkehr halt) und halber Armeslänge Abstand bedrängt wurde. Naja, wir sind ja fahrradfreundlich.
Habe ich schon gesagt, dass der Liter Benzin ca. 2 Euro zu billig ist?
Aber wenn dann alles Fahrrad fahren, weil sie sich kein Benzin mehr leisten können, dann hast du ja garnichts mehr zu bemängeln… :-)
Denn DANN wird man vielleicht mehr Wert auf vernünftige Radwege legen ?
Nein, es gibt keine vernünftigen Radwege. Es gibt aber vernünftige Verkehrswege. Die Kommunen haben nur allesamt das Problem, die Novelle von 1998 umzusetzen. Wenn der Kraftstoff teuer genug ist, dann fahren vielleicht alle Radler automatisch auf der Fahrbahn. Und was wäre gut so.
Aber vielleicht war der Gedanke der Radwege garnicht mal schlecht gedacht und es hapert nur bei der Umsetzung ?
Schließlich wissen wir ja, daß Fußgänger und Radfahrer die „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer sind und man wollte sie aus der direkten Konfrontation mit den Autos rausnehmen ?
Weil… du hast ja schon genug Beispiele für entweder rücksichts- oder gedankenloses Verhalten angeführt-
Und wenn mich ein Auto „antitscht“ dann liege ich „auf der Schnauze“… wenn nicht Schlimmeres passiert.
Der Gedanke mit den Radwegen – sprich: mit der Spearierung der Verkehrsarten *war schlecht*! Das hat der Gesetzgeber auch erkannt und bereits 1998 die generelle Benutzungspflicht für radwege abgeschafft und nur noch in Ausnahmefällen, an die hohe Ansprüche gestellt werden, eine Benutzungspflicht durch entsprechende Beschilderung vorgesehen.
Es gibt keine „Konfrontation“ mit Autos. Was für eine verquere Denke! Alles sind Verkehrsteilnehmer und dementsprechend hat man sich zu verhalten.
Das rücksichtslose und besonders das gedankenlose Verhalten führt doch eben gerade auf den Sonderwegen (den Radwegen) wo der Radfahrer aus der Gedankenwelt der Kraftfahrzeugführer entfernt ist, zu Unfällen. Wenn Du Dir mal die entsprechenden Meldungen in der Presse ansiehst, wirst Du feststellen, dass Unfälle eigentlich nur auf Sonderwegen stattfinden. Nie auf der Fahrbahn. Dort wird man als Radfahrer nämlich gesehen und bemerkt. Das ärgert aus mir unerklärlichen Gründen die Mehrheit der Autofahrer, aber sie werden mich eben *nicht* umfahren.
Radwege sind der größte Mist und tragen wesentlich zu vermeidbaren toten und verletzten Radfahrern bei.
Du bist sicher ein erfahrener Radfahrer und bist täglich oder doch sehr oft mit den Situationen konfrontiert und wirst daher deine Ansicht haben.
Aber wirf mir bitte keine verquere Denke vor. Ich schreibe das nur aus meiner Sicht und will nix verteidigen oder gutheißen.
Ich persönlich würde mich auf einem gutausgebauten Radweg ohne Hindernisse (Mülltonnen, geparkte Autos, Scherben oder sonstiger Mist auf dem Weg) sicherer fühlen als mittenmang im Verkehrsgetümmel !
Hier in der Gegend auf Straßen wo kaum ein Auto fährt mag das anders sein, aber in einem Großstadtgetümmel würde ich Panik kriegen.
Und es ist einfach so, daß ein kleiner Stoß mit einem Auto bei einem Fahrrad zumindest zu einem Sturz und sogar Schlimmeren führen würde,
Du selber bemängelst das dichte Vorbeifahren von Autofahrern die an dir vorbeifahren, wenn du auf der Straße fährst.
Und wenn die hier wo dann meistens schnell wieder Platz zum Überholen ist sowas machen, was soll das erst in einer Großstadt mit dichtem Verkehr werden ? Die werden nicht lange hinter einem Radfahrer herzuckeln.
Denn bei dichtem Verkehr wird keine Möglichkeit zum gefahrlosen (weil mit genügend Abstand zum Fahrradfahrer) Überholen sein.